TEST: JVC DLA-X7900 – THX-Projektor für 4K, 3D und HDR

THX-Heimkino-Projektor für Enthusiasten: Dank neuer 4K-e-Shift-5-Technologie soll der DLA-X7900 eine deutlich verbesserte Bildschärfe und höhere Detailauflösung besitzen. Das hat mit 5990,- Euro allerdings auch seinen Preis. Was der Cineast dafür an Bildqualität, Ausstattung und Bedienungskomfort erhält – und wie sich der DLA-X7900 gegen das Vorgängermodell schlägt – zeigt dieser Test.

Foto: Michael B. Rehders JVC DLA-X7900

Foto: Michael B. Rehders
JVC DLA-X7900

 

Verarbeitung und Design
Schon seit Jahren verwendet JVC unverändert das bewährte Projektoren-Design für seine D-ILA-Heimkino-Projektoren. Während die preiswerteren Modelle unter 5000,- Euro ein mattes Gehäuse besitzen, verfügt der DLA-X7900 über ein Hochglanz-Finish und motorischem Objektivschutz. Ansonsten gleichen sich die Geräte dieser Serie fast, wie ein Ei dem anderen. Spaltmaße, Haptik und Materialqualität sind tadellos. Im Grunde sind die Projektoren wie geschaffen, um sie im dedizierten Heimkino zu betreiben, weil sie durch ihr schwarzes Gehäuse perfekt integrierbar sind. Darüber hinaus bietet JVC zusätzlich gegen Aufpreis an, die Gehäuse in der präferierten Lieblingsfarbe zu lackieren, damit sich die Bildwerfer auch im Wohnzimmer unauffällig installieren lassen.

Foto: Michael B. Rehders Der JVC DLA-X7900 thront über den Kinositzen. Trotz seiner beachtlichen Größe fügt er sich unauffällig in die Ausstattung ein.

Foto: Michael B. Rehders
Der JVC DLA-X7900 thront über den Kinositzen. Trotz seiner beachtlichen Größe fügt er sich unauffällig in die Ausstattung ein.

 

Ausstattung und Technik
Für eine flexible Aufstellung und beste Bildqualität bringt der DLA-X7900 alles mit. Sogar eine THX-Lizenz für 2D und 3D hat der Hersteller dem Boliden spendiert. Vorteil von THX: Ab Werk sollen präzise Farben auf der Leinwand abgebildet werden. Es muss lediglich in den entsprechenden THX-Bildmodus geschaltet werden. Wie gut diese Presets sind, zeigen die Messergebnisse eindrucksvoll auf. Dazu unten mehr.
1900 Lumen soll die 265 Watt Hochleistungslampe liefern und der Kontrast wird mit 130.000:1 (nativ) bzw. 1.300.000:1 (dynamisch) angegeben.
Die native Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel. Trotzdem können Bildinhalte mit bis zu 3840 x 2160 Pixel zugeführt und projiziert werden, dank der so genannten e-Shift-5-Technologie. Diese Technik funktioniert so gut, weil Auflösungsvorteile gegenüber einer reinen Full-HD-Zuspielung deutlich sichtbar sind. Die neueste Technik trägt den Namen „e-Shift 5“. Die Vorgänger-Version heißt „e-Shift 4“. Ob JVC nur eine 5 auf die Schachtel gedruckt hat, oder ob es doch sichtbare Unterschiede gibt, zeigt der Bildtest.
Die gesamte Optik ist motorisiert. Mit dem großen Zoom und Lens-Shift gelingt die Aufstellung überaus flexibel und bequem von der Couch. Die Schärfe kann eine Person mit der Nasenspitze vor der Leinwand und Fernbedienung präzise einstellen.
Für die Nutzer einer Leinwand im Cinemascope-Format hält der Projektor diverse Speicherbänke bereit. Es können verschiedene Bildformate auf der Leinwand abgebildet werden, wie beispielsweise 16:9, 1.85:1, 2.35:1, 2.39:1, 2.76:1. Diese Bildformate können allesamt gespeichert, benannt und per Knopfdruck aufgerufen und angefahren werden. Auf der Fernbedienung sind sogar Direkt-Tasten vorhanden, um gleich drei Bildformate mit einem einzigen Tastendruck aufzurufen. Der Formatwechsel gelingt zügig und genau. Einmal richtig eingestellt, sind nur ganz selten mal Korrekturen nötig.
Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement-System steht für Änderungen der Primär- und Sekundärfarben sowie der Weißpunkteinstellung zur Verfügung. Darüber hinaus bietet JVC eine Software namens „AutoCal“ kostenlos zur Verfügung, mit der die Kalibrierung weitgehend automatisch erfolgt. Allenfalls ein Sensor muss dafür zusätzlich erworben werden. Für die Kalibrierung eignen sich die Spyder 5 von Datacolor und i1 Pro 2 von X-Rite. Die Kalibrierungssoftware beinhaltet sogar eine 12-Punkte-Gamma-Regelung, mit der abseits der automatischen Kalibrierung das Gamma wunschgemäß verändert werden kann.
Ein „Low Latency“-Modus reduziert nicht nur Verzögerungen beim Bildprozessing, so dass der Input Lag erheblich verringert wird, sondern verbessert die Umschaltzeiten mit den damit einhergehenden Schwarzphasen. Mit „Low Latency“ dauern diese nur noch fünf Sekunden. Ohne „Low Latency“ rund acht Sekunden, die das Bild dann „Schwarz“ ist. „Low Latency“ lässt sich auch bei UHD-Content einschalten, nicht aber wenn die Zwischenbildberechnung (CMD) aktiviert ist.
An die Freunde von 3D unter den Cineasten hat JVC ebenfalls gedacht. Der DLA-X7900 projiziert 3D-Content mit prächtigen Farben und praktisch ganz ohne störende Crosstalk-Effekte. Dabei kann die 3D-Helligkeit auf 8 geschaltet werden, ohne dass es zu Ghosting kommt, gleichwohl wird die Lichtausbeute noch einmal sichtbar verbessert.
Das Highlight ist allerdings HDR (High Dynamic Range). Im Vergleich zur Vorgänger-Serie des DLA-X7900 hat JVC nachgebessert und dabei vorzügliche Arbeit geleistet. Es sind nur ganz wenige Änderungen vonnöten, um Filme von der 4K-Blu-ray mit natürlichen Farben und umwerfenden Kontrast zu erleben.

Foto: Michael B. Rehders Die handliche Fernbedienung besitzt eine helle Hintergrundbeleuchtung. Diese sorgt dafür, dass die Beschriftung der Tastatur sehr gut lesbar ist. Damit gelingt die Navigation durch das On-Screen-Menü zügig. Für die Lens-Memory-Funktion stehen oben gleich drei Direktwahltasten zur Verfügung - Mode 1 – 3. Überhaupt bietet der Handsender viele nützliche Direkttasten, um in die verschiedenen Menüs zu gelangen. Dazu zählen Farbraum, Gamma, Bildmenüs.

Foto: Michael B. Rehders
Die handliche Fernbedienung besitzt eine helle Hintergrundbeleuchtung. Diese sorgt dafür, dass die Beschriftung der Tastatur sehr gut lesbar ist. Damit gelingt die Navigation durch das On-Screen-Menü zügig. Für die Lens-Memory-Funktion stehen oben gleich drei Direktwahltasten zur Verfügung – Mode 1 – 3. Überhaupt bietet der Handsender viele nützliche Direkttasten, um in die verschiedenen Menüs zu gelangen. Dazu zählen Farbraum, Gamma, Bildmenüs.

 

Schnelle Installation
Der JVC DLA-X7900 ist auf digitale Signalübertragung ausgelegt. Es gibt zwei HDMI-Eingänge, die beide genutzt werden können, um Filme und Fotos in UHD-Auflösung zuzuspielen. HDMI 2.0 und HDCP 2.2 werden selbstverständlich unterstützt. Dem hochaufgelösten Filmerlebnis steht somit nichts entgegen.
Es reicht aus, sämtliche Zuspieler mit dem AV-Receiver zu verbinden. Das sind beispielsweise 4K-Blu-ray-Player, SAT-Box, DVB-T2, Amazon Fire TV Stick. Vom AV-Receiver wird ein einziges HDMI-Kabel zum Projektor geführt. Um eine störungsfreie Signalverbindung zu erhalten, empfehle ich ein optisches HDMI-Kabel, denn alle anderen HDMI-Kabel ab fünf Meter verursachen hier Störungen, sobald ein UHD-Bildsignal mit 60 Hz anliegt gelingt mit diesen alten HDMI-Kalben kein Bild! Der große Vorteil eines optischen HDMI-Kabels ist vor allem, dass wirklich lange Kabelstrecken überbrückt werden können. Ich nutze aktuell ein 30 Meter langes optisches HDMI-Kabel von Kabel Direct, das zuverlässig mit dem JVC funktioniert.
Das projizierte Bild kann bequem via Zoom, Fokus und Lens-Shift an die Leinwand angepasst werden. Idealerweise wird die Schärfe mit der Nasenspitze vor der Leinwand eingestellt. Ab Werk steht der DLA-X7900 im niedrigen (normal) Lampenmodus. Dabei ist er kaum zu hören. Wer mehr Lichtleistung anstrebt, schaltet auf den hohen Lampenmodus. Damit ist das Betriebsgeräusch jetzt allerdings wahrnehmbar, fällt mit rund 30 Dezibel aber immer noch angenehm leise aus.

Foto: Michael B. Rehders Sämtliche Anschlussterminal befinden sich auf der Rückseite des DLA-X7900. Darüber hinaus ist dort eine Tastatur angebracht, mit deren Hilfe die Navigation durch das On-Screen-Menü gelingt, falls mal keine Fernbedienung zur Hand sein sollte.

Foto: Michael B. Rehders
Sämtliche Anschlussterminal befinden sich auf der Rückseite des DLA-X7900. Darüber hinaus ist dort eine Tastatur angebracht, mit deren Hilfe die Navigation durch das On-Screen-Menü gelingt, falls mal keine Fernbedienung zur Hand sein sollte.

 

Perfekte Farben mit THX
Bereits out-of-the-Box besitzt der Bildmodus „Natürlich“ realistische Farben. Besser eignet sich allerdings der Bildmodus „THX“. Hier braucht überhaupt nichts mehr eingestellt zu werden, weil sämtliche Farben die Vorgaben punktgenau treffen. Einfacher geht es nicht.
Mit den MPC-Einstellungen kann die Schärfe angepasst werden. Mir persönlich gefällt 5 sehr gut, weil es hier noch nicht zu sichtbaren Doppelkonturen kommt, gleichwohl der Schärfeeindruck deutlich zunimmt. Alle anderen Filterregelungen im MPC sollten auf 0 gestellt werden.

Sehr praktisch: Ab Werk besitzt der THX-Bildmodus präzise Farben. Helligkeit und Kontrast müssen ebenfalls nicht mehr angepasst werden, da auch diese Parameter ihre Vorgaben punktegenau treffen.

Sehr praktisch: Ab Werk besitzt der THX-Bildmodus präzise Farben. Helligkeit und Kontrast müssen ebenfalls nicht mehr angepasst werden, da auch diese Parameter ihre Vorgaben punktegenau treffen.

 

Messergebnisse und Diagramme
JVC beziffert die Maximalhelligkeit mit 1900 Lumen. Dieser Wert wird im Preset „Hohe Helligkeit“ mit 1821 Lumen knapp verfehlt. Wirklich brauchbar ist dieses Preset allerdings nicht, weil projizierte Bildwerke einen unschönen grünen Farbstich erhalten. Besser eignet sich der Bildmodus „THX“. Hier muss im Grunde gar nichts mehr eingestellt werden. Für diesen Modus wird automatisch ein Filter in den Lichtweg geschoben, was mit einem deutlich hörbaren „Klack“-Geräusch verbunden ist. Die Maximalhelligkeit beträgt 1047 Lumen. Das reicht aus für Leinwandbreiten bis 3,50 Meter, um die strengen Anforderungen von THX zu erfüllen. Die Farbtemperatur erreicht vorzügliche 6510 Kelvin (D65).
Ab Werk steht der Projektor im Bildmodus „Natürlich“, der kalibriert rund 1300 Lumen (D65) ermöglicht.
Die höchste Lichtausbeute wird hingegen im Bildmodus „User 1“ erzielt, wenn das Farbprofil „Custom 2“ ausgewählt wird. Dieser Farbraum trifft die Rec.709-Vorgaben exakt. Die Lichtausbeute beträgt stattliche 1500 Lumen (D65) kalibriert. Das reicht aus, um Bildbreiten bis 4,20 Meter mit 14 fL auszuleuchten, die THX für professionelle Kinos im Mittel für digitale Projektoren vorgibt. Der native Kontrast liegt bei herausragenden 38.500:1. Der Schwarzwert ist mit 0,04 Lumen ebenfalls auf Referenzniveau.

Übrigens ist auch nur in den „User“-Bildmodi (neben dem THX-Modus) eine standardisierte Rec.709-Farbdarstellung möglich. In den anderen Bildmodi, wie beispielsweise den vielfach präferierten „Natürlich“, sind keine Rec.709-Farbräume hinterlegt. Allenfalls ein Farbraum namens „Standard“ kommt der Normvorgabe nahe. Allerdings besitzt der „Standard“-Farbraum eine Besonderheit. Das Gamut ist deutlich erweitert, während die Farbkoordinaten der Primär- und Sekundärfarben bis 75 % exakt dem Rec.709-Standard entsprechen. Dadurch bleiben Hautfarben angenehm natürlich, während andere Farben etwas bunter erscheinen. Mir gefällt das, gleichwohl dies vom Standard abweicht.

Farbraum: Links ist der Farbraum „Custom 2“ abgebildet, rechts der Farbraum „THX“. Beide Diagramme treffen die Vorgaben nahezu punktgenau. Von einer Korrektur habe ich abgesehen, weil die Abweichungen im Bereich üblicher Messtoleranzen liegen.

Farbraum: Links ist der Farbraum „Custom 2“ abgebildet, rechts der Farbraum „THX“. Beide Diagramme treffen die Vorgaben nahezu punktgenau. Von einer Korrektur habe ich abgesehen, weil die Abweichungen im Bereich üblicher Messtoleranzen liegen.

 

Graustufenverlauf: Sowohl im Preset „Custom 2“ (links) als auch mit „THX“ (rechts) ist der Graustufenverlauf sehr homogen. Beim THX-Modus ist eine minimale Erhöhung von Rot zwischen 20 und 50 % auffällig. In der Praxis wirkt diese sich aber nicht sichtbar aus. Graustufenverläufe sind herrlich farbneutral.

Graustufenverlauf: Sowohl im Preset „Custom 2“ (links) als auch mit „THX“ (rechts) ist der Graustufenverlauf sehr homogen. Beim THX-Modus ist eine minimale Erhöhung von Rot zwischen 20 und 50 % auffällig. In der Praxis wirkt diese sich aber nicht sichtbar aus. Graustufenverläufe sind herrlich farbneutral.

 

Graustufenverlauf: Nach einer minimalen Korrektur ist der Graustufenverlauf mustergültig über alle Abstufungen hinweg. Die Delta-E-Werte sind allesamt im grünen Bereich.

Graustufenverlauf: Nach einer minimalen Korrektur ist der Graustufenverlauf mustergültig über alle Abstufungen hinweg. Die Delta-E-Werte sind allesamt im grünen Bereich.

 

Gamma: Der Gammaverlauf ist ebenfalls auf gutem Niveau. Der leichte Drift in Richtung 2.1 ab 60 % hat allenfalls akademischen Wert.

Gamma: Der Gammaverlauf ist ebenfalls auf gutem Niveau. Der leichte Drift in Richtung 2.1 ab 60 % hat allenfalls akademischen Wert.

 

HDR-Messungen
Während der Rec.709-Farbstandard bereits vorzüglich eingehalten wird, ist das Messergebnis von HDR ein wenig spannender.
Kalibriert werden gleich zwei Maximalhelligkeiten erzielt. Das hängt damit zusammen, dass in der Werkseinstellung für HDR das Farbprofil „HDR“ genutzt wird. Hiermit wird eine Lichtausbeute von 1568 Lumen (D65) kalibriert erzielt. Allerdings fällt der Farbraum ein wenig kleiner aus, so dass es grünen und cyane Inhalten minimal an Sättigung fehlt. Das fällt aber nur auf, wenn im direkten Vergleich ein Bild projiziert wird, das den vollen DCI-P3-Farbraum für HDR abdeckt – und auch das kann der JVC DLA-X7900. Dafür muss das Farbprofil auf „BT.2020“ umgeschaltet werden. Allerdings wird ein wenig Lichtleistung durch das Filter eingebüßt, dass vom JVC für diesen Farbraum in den Lichtweg geschoben wird. Kalibriert kommen aber immer noch gute 1265 Lumen (D65) kalibriert heraus.

HDR: Das Farbprofil „HDR“ ist ab Werk eingestellt.

HDR: Das Farbprofil „HDR“ ist ab Werk eingestellt.

 

HDR: Das Farbprofil „BT.2020“ muss händisch eingeschaltet werden, verbessert aber sichtbar die Farben von UHD/HDR-Content.

HDR: Das Farbprofil „BT.2020“ muss händisch eingeschaltet werden, verbessert aber sichtbar die Farben von UHD/HDR-Content.

 

HDR-Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Soll-Koordinaten des DCI-P3-Farbraum. Mit dem Farbprofil „HDR“ (links) verfehlt der JVC DLA-X7900 die Vorgaben mit Grün und Cyan ein wenig. Deutlich besser gelingt die Farbraumabdeckung mit dem Farbprofil „BT.2020“ (rechts) aus.

HDR-Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Soll-Koordinaten des DCI-P3-Farbraum. Mit dem Farbprofil „HDR“ (links) verfehlt der JVC DLA-X7900 die Vorgaben mit Grün und Cyan ein wenig. Deutlich besser gelingt die Farbraumabdeckung mit dem Farbprofil „BT.2020“ (rechts) aus.

 

HDR-Farbraum: Nach der Kalibrierung des „BT.2020“-Farbprofils sehen alle Primär- und Sekundärfarben ordentlich aus. Die Delta-E-Werte sind allesamt im grünen Bereich. Obendrein sehen die Farbluminanzen mustergültig aus. Die Farbtemperatur ist mit 6519 Kelvin (D65) absolut heimkinotauglich.

HDR-Farbraum: Nach der Kalibrierung des „BT.2020“-Farbprofils sehen alle Primär- und Sekundärfarben ordentlich aus. Die Delta-E-Werte sind allesamt im grünen Bereich. Obendrein sehen die Farbluminanzen mustergültig aus. Die Farbtemperatur ist mit 6519 Kelvin (D65) absolut heimkinotauglich.

 

Für HDR hat der Nutzer also gleich zwei Möglichkeiten: Er kann für eine höhere Lichtausbeute auf ein wenig Präzision von Grün verzichten, oder kann ein nahezu perfektes HDR-Farbspektrum darstellen, was aber rund 20 % an Lichteinbußen durch das Filter bewirkt.
Was einem am Ende besser gefällt, ist schlicht und ergreifend Geschmacksache.

Vergleich: e-Shift 5 gegen e-Shift 4
JVC hat in den DLA-X7900 die neue e-Shift-5-Technologie implementiert. Da sich das Unternehmen bezüglich der Arbeitsweise dieser Technik bedeckt behält, habe ich mal direkt mit der Vorgängerversion verglichen.
So funktioniert die e-Shift-Technologie: Da die D-ILA-Chips des JVC nur eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel nativ besitzen, kann der Projektor UHD-Content nicht mit voller Auflösung darstellen. Die UHD-Auflösung beträgt nämlich 3840 x 2160 Pixel. Kurz, die Auflösung von UHD ist viermal höher als von Full-HD. Nun wendet JVC einen cleveren Trick an. Der Projektor nimmt die volle UHD-Auflösung entgegen und projiziert die Hälfte der acht Millionen UHD-Pixel. Dafür wird das Bild zweimal dargestellt. Einmal unverändert und einmal um 0,5 Pixel diagonal verschoben. Der Shift (englisch „verschieben“) geschieht so schnell, dass das gesunde menschliche Auge davon nichts mitbekommt und die beiden Teilbilder als ein einziges Bild wahrnimmt.

UHD-Pixelauflösung: Oben links enthält das Testbild ein Schachbrettmuster in UHD-Pixelauflösung. Der JVC DLA-X7900 besitzt e-Shift-5 und der DLA-X5500 die Version e-Shift-4.

UHD-Pixelauflösung: Oben links enthält das Testbild ein Schachbrettmuster in UHD-Pixelauflösung. Der JVC DLA-X7900 besitzt e-Shift-5 und der DLA-X5500 die Version e-Shift-4.

Auffällig ist sofort beim Betrachten des Testbildes, dass beide Technologien nicht imstande sind, das Schachbrett mit seinen schwarzen und weißen Feldern in UHD-Pixelgröße abzubilden. Während e-Shift-4 offensichtlich zwei weiße Pixel des Schachbrettes projiziert, wählt e-Shift-5 andere Pixel aus, so dass die Fläche nicht weiß sondern dunkelgrau erscheint.
Rechts neben der UHD-Auflösung ist ein Schachbrett in Full-HD-Auflösung abgebildet. Hier fällt auf, dass e-Shift-4 bereits alle Felder komplett abbildet. Doch Farbsäume des DLA-X5500 verhindern eine verfärbungsfreie Darstellung. Besser macht das der JVC DLA-X7900. Das Full-HD-Schachbrett (oben rechts) ist nicht nur besser differenziert, der Kontrast fällt auch erheblich besser aus. Die weißen Felder sind wirklich Weiß.
Unten links sind Full-HD-Linien in Schwarz und Weiß zu sehen. Auch hier gelingt dem JVC DLA-X7900 mit e-Shift-5 eine viel bessere Differenzierung als dem DLA-X5500 mit e-Shift-4.
Ob dies allein der e-Shift-Technologie geschuldet ist, lässt sich abschließend leider nicht mit Gewissheit sagen. Aus diesem Grund habe ich beide Projektoren einmal direkt miteinander verglichen. Dazu weiter unten gleich mehr.

 

Low Latency jetzt fehlerfrei – für Gamer und Filmfreunde
Zugespielte Filme und Games sollen möglichst verzögerungsfrei projiziert werden. Von einer schnellen Bildübertragung profitieren vor allem Gamer, weil sie sofort auf das gezeigte Geschehen reagieren können. Wird der Input-lag nämlich zu groß, dann ist der Sportwagen bereits aus der Kurve geschleudert, bevor der Zocker die Kurve auf der Leinwand überhaupt sieht. Genau das verhindert der „Low Latency“-Modus.
Um eine schnelle Signalübertragung zu gewährleisten, schaltet der „Low Latency“-Modus des DLA-X7900 „überflüssige“ Rechenprozesse ab. Die Verzögerungszeit beträgt mit eingeschalteter „Low Latency“ kurze 38 Millisekunden, somit können Gamer auf der großen Leinwand vorzüglich zocken.
Erwähnenswert: Der „Low Latency“-Modus arbeitet beim DLA-X7900 mit UHD-Content übrigens fehlerfrei. Während die Vorgängerversion noch einen deutlich sichtbaren Auflösungsverlust herbeiführt, sobald diese Funktion eingeschaltet ist, zeigt der DLA-X7900 die UHD-Bildinhalte vollständig.
Ein weiterer Vorteil von „Low Latency“ ist, dass die Schwarzphase während des Frequenzwechsels nur noch fünf Sekunden beträgt, wenn „Low Latency“ eingeschaltet ist. Deaktiviert benötigt der Projektor rund acht Sekunden, wenn z. B. von 24 Hz auf 60 Hz gewechselt wird. Damit ist der JVC DLA-X7900 etwa 10 Sekunden schneller als das Vorgängermodell DLA-X5500.
Wenn „Low Latency“ eingeschaltet ist, steht die Zwischenbildberechnung (CMD) hingegen nicht zur Verfügung.

 

JVC DLA-X5500: Wird „Low Latency“ eingeschaltet, führt dies zu einem deutlich sichtbaren Auflösungsverlust mit UHD-Content. Filme und Fotos in Full-HD-Auflösung sind davon hingegen nicht betroffen.

JVC DLA-X5500: Wird „Low Latency“ eingeschaltet, führt dies zu einem deutlich sichtbaren Auflösungsverlust mit UHD-Content. Filme und Fotos in Full-HD-Auflösung sind davon nicht betroffen. Dieser Fehler tritt beim DLA-X7900 nicht mehr auf, wie die nachfolgenden Screenshots belegen.

 

Foto: Michael B. Rehders Wenn „Low Latency“ ausgeschaltet ist, werden die Namen auf den Etiketten der Weinflaschen vollständig abgebildet.

Foto: Michael B. Rehders
JVC DLA-X7900: Wenn „Low Latency“ ausgeschaltet ist, werden die Namen auf den Etiketten der Weinflaschen vollständig abgebildet.

 

Wird „Low Latency“ eingeschaltet, ändert sich an der Auflösung der Schrift nichts. Damit hat JVC den Fehler aus der Vorgänger-Serie behoben. Sehr gut.

JVC DLA-X7900: Wird „Low Latency“ eingeschaltet, ändert sich an der Auflösung der Schrift nichts. Damit hat JVC den Fehler aus der Vorgänger-Serie behoben. Sehr gut.

 

Mehr Auflösung mit e-Shift-5
Die E-Shift-Technologie ist tatsächlich eine Bereicherung für UHD-Content. Egal ob Filme oder Fotos mit 3840 x 2160 Pixel zugespielt werden, im Vergleich zu Full-HD-Material ist die höhere Auflösung jederzeit erkennbar – und das nicht nur mit der Nasenspitze vor der Leinwand.
Farbverläufe sind noch feiner, kleine Spitzlichter sind plötzlich vorhanden, welche die Full-HD-Auflösung schlicht und ergreifend noch unterschlägt. Das ganze Bild erscheint hochaufgelöst viel natürlicher. Diagonale Linien sind frei von Abstufungen.

 

Foto: Michael B. Rehders Meine Panoramaaufnahme vom Hamburger Hafen zeigt deutlich die Stärken von 4K/UHD auf. Während das Wasser mit UHD sogar kleinste Spiegellungen offenbart, erscheint das Wasser mit Full-HD fast matschig, weil die fein differenziert dargestellten Elemente nicht mehr vorhanden sind. Auch der Schriftzug auf dem Theater „Der König der Löwen“ sieht allenfalls mit nativer UHD-Projektion noch feiner aus. Der JVC zeigt „Der König“ perfekt lesbar. „Löwen“ ist noch zu erahnen (kleines Foto). Via Full-HD ist übrigens beides nicht lesbar.

Foto: Michael B. Rehders
Meine Panoramaaufnahme vom Hamburger Hafen zeigt deutlich die Stärken von 4K/UHD auf. Während das Wasser mit UHD sogar kleinste Spiegellungen offenbart, erscheint das Wasser mit Full-HD fast matschig, weil die fein differenziert dargestellten Elemente nicht mehr vorhanden sind. Auch der Schriftzug auf dem Theater „Der König der Löwen“ sieht allenfalls mit nativer UHD-Projektion noch feiner aus. Der JVC zeigt „Der König“ perfekt lesbar. „Löwen“ ist noch zu erahnen (kleines Foto). Via Full-HD ist übrigens beides nicht lesbar.

 

Kein Fliegengitter-Effekt, sondern Filmlook
Der JVC DLA-X7900 besitzt moderne D-ILA-Panels. Diese Panels besitzen einen hohen Füllfaktor von über 95 %, so dass kaum noch ein Screendoor zwischen einzelnen Pixel zu sehen ist. Mit aktiviertem E-Shift verschwindet das leichte Fliegengitter vollends von der Leinwand. Auf diese Weise sind kürzeste Betrachtungsabstände möglich.

 

Michael B. Rehders Aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers habe ich diese Panorama-Aufnahme geschossen. Auf der Ausschnittsvergrößerung (kleines Foto) ist gut zu sehen, dass der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ vollständig abgebildet ist. Sogar einzelne Personen sind im Bus erkennbar. Das Wasser unter der Brücke ist dunkelblau. Wer genau hinschaut, erkennt sogar zwei Fahrradfahrer unter den Wegweisern an der U-Bahn-Brücke. Ein Fliegengitter ist nicht zu sehen, so dass dieses Foto fast wie ein Dia erscheint.

Foto: Michael B. Rehders
Aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers habe ich diese Panorama-Aufnahme geschossen. Auf der Ausschnittsvergrößerung (kleines Foto) ist gut zu sehen, dass der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ vollständig abgebildet ist. Sogar einzelne Personen sind im Bus erkennbar. Das Wasser unter der Brücke ist dunkelblau. Wer genau hinschaut, erkennt sogar zwei Fahrradfahrer unter den Wegweisern an der U-Bahn-Brücke. Ein Fliegengitter ist nicht zu sehen, so dass dieses Foto fast wie ein Dia erscheint.

 

Full-HD
Zunächst starte ich die Comic-Verfilmung „Wonder Woman“. Bereits die Eingangsszene sieht überwältigend aus. Der schwarze Lack des Transporters ist wirklich dunkel. Auf der Insel der Amazonen sehen die Farben prächtig aus. Die feinen Nuancen im Grün der Wiesen, Felder und Wälder sind fantastisch. Es sind einzelne Blätter an den Bäumen zu erkennen, die ich so vorher noch nicht gesehen habe. Der hohe Kontrast macht sich wirklich positiv bemerkbar. Die dunklen Haare von Diana weisen feinste Flughaare auf. Die Bewegungsschärfe ist bereits ganz ohne Hilfsmittel sehr gut, weil ruckelfrei. Wird CMD auf niedrig hinzu geschaltet, legt die Schärfedarstellung noch zu. Kopfbewegungen und durchs Bild reitende Amazonen werden gestochen scharf auf die große Leinwand projiziert. Das Beste, es ist kein störender „Soap“-Look erkennbar. Selbst empfindliche Gemüter, die sich an der Arbeitsweise einer FI stören, profitieren hier von der grandiosen Darstellung.
Dunkle Szenen sind perfekt durchgezeichnet. Alle vorhandenen Details sind wirklich vollständig zu sehen. Es ist beeindruckend, wie leuchtstark helle Elemente aus dem Schwarz der Nacht hervortreten. Im finalen Kampf von Wonder Woman erscheinen Explosionen gleißend hell und bestens differenziert.

Foto Michael B. Rehders Im Bildmodus „User 1“ zusammen mit dem Farbprofil „Custom 2“ wird der Rec.709-Standard hervorragend eingehalten. Ich musste lediglich Kontrast (-1) und Helligkeit (+1) minimal verändern, um in hellen und dunklen Szenen eine perfekte Durchzeichnung zu erhalten.

Im Bildmodus „User 1“ zusammen mit dem Farbprofil „Custom 2“ wird der Rec.709-Standard hervorragend eingehalten. Ich musste lediglich Kontrast (-1) und Helligkeit (+1) minimal verändern, um in hellen und dunklen Szenen eine perfekte Durchzeichnung zu erhalten.

 

HDR
All die positiven Attribute der Full-HD-Darstellung lassen sich 1:1 auf HDR übertragen. Dunkle Inhalte besitzen viel Zeichnung und helle Spitzlichter leuchten prachtvoll.
Als nächstes starte ich den Film „Alien: Covenant“. Bereits die Titelschrift begeistert mich. Strahlender Text vor funkelnden Sternen und abgrundtiefem Schwarz des Weltraums, das habe ich so noch von keinem Projektor unter 6000,- Euro gesehen.
Als die Covenant Richtung Zielplanet fliegt, sind alle Aufbauten zu sehen. Die leuchtend roten Transportbehälter heben sich prachtvoll ab. Die blauen Triebwerke weisen feinste Streben auf. Auf dem Planeten, von dem die Besatzung der Covenant einen Notruf aufgefangen hat, sind die Wolken perfekt abgebildet. Die Gräser sind knackscharf und sogar Hautunreinheiten bei den Protagonisten werden schonungslos aufgedeckt.
Besonders gut hat mir die HDR-Implementierung durch JVC gefallen. Es sind tatsächlich nur minimale Änderungen vonnöten, um von 0,001 bis 1000 Nits alle Abstufungen zu erhalten. Toll!

Foto: Michael B. Rehders Die Nachtaufnahme aus dem Schanzenviertel in Hamburg beeindruckt mit abgrundtiefem Schwarz und hellsten Spitzlichtern, die unfassbar viel Zeichnung besitzen. Sogar einzelne Sterne sind am Himmel zu sehen, die von anderen Projektoren noch unterschlagen werden. Selbst die Straßenschilder sind perfekt lesbar, wie auf dem Ausschnitt zu sehen ist.

Foto: Michael B. Rehders
Die Nachtaufnahme aus dem Schanzenviertel in Hamburg beeindruckt mit abgrundtiefem Schwarz und hellsten Spitzlichtern, die unfassbar viel Zeichnung besitzen. Sogar einzelne Sterne sind am Himmel zu sehen, die von anderen Projektoren noch unterschlagen werden. Selbst die Straßenschilder sind perfekt lesbar, wie auf dem Ausschnitt zu sehen ist.

 

3D
Wer 3D im Heimkino gerne nutzen möchte, benötigt dafür nur noch den 3D-Synchro-Sender PK-EM2 und natürlich eine 3D-Brille. Diese Teile können beim Händler gegen Aufpreis erworben werden. Die 3D-Version von „Wonder Woman“ macht mit dem DLA-X7900 richtig viel Spaß. Der hohe Kontrast, die fantastische Schärfe und eine vorzügliche Durchzeichnung lassen die Insel der Amazonen in ungeahnter Realität erscheinen. Darüber hinaus gibt es kein sichtbares Ghosting (Crosstalk Effekte). Der „Crosstalk Canceler“ kann sogar von 0 auf 8 erhöht werden. Geisterbilder gibt es trotzdem keine, gleichwohl sich die Lichtausbeute noch einmal etwas erhöht. Mit hinzu geschalteter Zwischenbildberechnung ist der Kampf der Amazonen gegen die Nazis voller Details. Jedes Seil, an dem eine der Kämpferinnen am Felsen schwingt, ist erkennbar. Einzelne Mitglieder des Parlaments in London werden mit hoher Plastizität herausgearbeitet. Als Wonder Woman auf dem Schlachtfeld die Geschosse mit Leuchtspurmunition abwehrt, glühen die Lichtblitze in ungeahnter Pracht.

Vergleich JVC DLA-X7900 vs. JVC DLA-X5500
Viele Heimkinofreunde stellen sich die Fragen: Lohnt sich der Aufpreis zum JVC DLA-X7900 überhaupt – oder reicht ein JVC DLA-X5500? Wie groß sind die Unterschiede in der Bildqualität?
Zunächst einmal fällt das dunklere Schwarz im dedizierten Heimkino sofort auf, das der JVC DLA-X7900 ermöglicht. Kein Wunder, beträgt der Wert doch sehr gute 0,05 Lumen, während das Schwarz des DLA-X5500 mit 0,14 Lumen dreimal heller ist. Ebenso trägt der dreimal so gute Kontrast des JVC DLA-X7900 (38.500:1) zum Filmerlebnis gegenüber dem DLA-X5500 (12.500:1) bei. Davon profitieren nicht nur Szenen im dunklen, sondern auch Mischlichtaufnahmen. Der Vorteil des höheren Kontrastumfangs ist allgegenwärtig. Überdies besitzt der DLA-X7900 eine bessere Schärfe. In Verbindung mit dem höheren Kontrastumfang ergibt sich ein deutlich plastischerer Bild- und Schärfeeindruck.
Ein paar Mankos wurden am DLA-X7900 beseitigt, die ich noch am DLA-X5500 kritisiert habe. Als da sind, dass der X7900 keine Banding-Effekte mit Zwischenbildberechnung verursacht. Die Zwischenbildberechnung arbeitet noch unauffälliger, so dass keinerlei Soap-Effekt für mich mehr erkennbar ist. Die Schwarzphasen während der Umschaltzeiten hat JVC um satte 10 Sekunden reduziert. Letztendlich ist HDR werksseitig noch besser implementiert worden, so dass eine Out-of-the-Box-Nutzung möglich ist. Besonders kritische Personen können quasi im Handumdrehen die Durchzeichnung weiter verbessern. Externe Gamma-Kurven sind meiner Ansicht nach nicht mehr erforderlich, die erst aufwändig erstellt und dann im vorhandenen Speicher abgelegt werden können. Diesen Zeitaufwand können sich Nutzer von DLA-X7900 also sparen.

Foto: Michael B. Rehders Die Aufnahme von Rom bietet zahlreiche Details, um Stärken und Schwächen von Projektoren aufzudecken. Schauen wir uns einfach mal den rot eingekreisten Bereich etwas genauer an.

Foto: Michael B. Rehders
Die Aufnahme von Rom bietet zahlreiche Details, um Stärken und Schwächen von Projektoren aufzudecken. Schauen wir uns einfach mal den rot eingekreisten Bereich etwas genauer an.

 

Foto: Michael B. Rehders JVC DLA-X5500: Der Bildausschnitt deckt gut auf, wie vorzüglich das 4K-Bildwerk projiziert wird. Sogar in UHD-Pixelauflösung sind feinste Details zu erkennen. Die Menschen vor dem Kolosseum sind allesamt vorhanden. Das rot/braune Gebäude hinten rechts weist sogar einzelne Mauersteine auf. Die Bäume vorne links besitzen eine ordentliche Zeichnung feine Farbabstufungen.

Foto: Michael B. Rehders
JVC DLA-X5500: Der Bildausschnitt deckt gut auf, wie vorzüglich das 4K-Bildwerk projiziert wird. Sogar in UHD-Pixelauflösung sind feinste Details zu erkennen. Die Menschen vor dem Kolosseum sind allesamt vorhanden. Das rot/braune Gebäude hinten rechts weist sogar einzelne Mauersteine auf. Die Bäume vorne links besitzen eine ordentliche Zeichnung feine Farbabstufungen.

 

Foto: Michael B. Rehders JVC DLA-X7900: Dieser Projektor macht alles noch eine Spur besser. Besonders die Kombination aus besserer Schärfe und Kontrast verleiht dem Bild noch mehr Plastizität. Die Menschen vor dem Kolosseum erscheinen noch klarer und besser differenziert. Das rot/braune Gebäude hinten rechts zeigt nicht nur einzelne Mauersteine besser, sondern schält auf den oberen Stockwerk die Fenster feiner heraus. Die Bäume unten links besitzen noch mehr Details. Darüber hinaus profitiert das Kolosseum von der besseren Schärfe, weil die Mauern viel mehr Zeichnung besitzen.

Foto: Michael B. Rehders
JVC DLA-X7900: Dieser Projektor macht alles noch eine Spur besser. Besonders die Kombination aus besserer Schärfe und Kontrast verleiht dem Bild noch mehr Plastizität. Die Menschen vor dem Kolosseum erscheinen noch klarer und besser differenziert. Das rot/braune Gebäude hinten rechts zeigt nicht nur einzelne Mauersteine besser, sondern schält auf den oberen Stockwerk die Fenster feiner heraus. Die Bäume unten links besitzen noch mehr Details. Darüber hinaus profitiert das Kolosseum von der besseren Schärfe, weil die Mauern viel mehr Zeichnung besitzen.

Zusammenfassend komme ich zum Schluss, dass der JVC DLA-X7900 sich im dedizierten Heimkino in fast allen Belangen gegenüber den bereits hervorragenden JVC DLA-X5500 abzuheben vermag. Die Unterschiede fallen in SDR und HDR vergleichbar groß aus.
Der Vorteil im Schwarz verliert sich leider im Wohnzimmer, so dass hier die Unterschiede bei weitem nicht so deutlich sind, weil helle Inhalte dunkle Bereiche zunehmend aufhellen. Die bessere Schärfe kommt aber auch hier voll zum Tragen.
Wer einen eigenen Kinoraum besitzt, der kann mit dem DLA-X7900 alle Vorteile dieses kontrastreichen und scharfen Projektors voll ausschöpfen.

Foto: Michael B. Rehders Nach getaner Arbeit fährt eine Klappe automatisch vor das Objektiv und schützt den DLA-X7900 zuverlässig vor Staubbefall.

Foto: Michael B. Rehders
Nach getaner Arbeit fährt eine Klappe automatisch vor das Objektiv und schützt den DLA-X7900 zuverlässig vor Staubbefall.

 

Fazit
Der JVC DLA-X7900 ist der ideale THX-Projektor für Enthusiasten, die ein dediziertes Heimkino nutzen. Die umfangreiche Ausstattung mit jeder Menge nützlicher Features lässt kaum einen Wunsch offen. Allenfalls eine native UHD-Wiedergabe wäre noch wünschenswert. Die Schwarzphasen beim Frequenzwechsel betragen nur noch fünf bis acht Sekunden, und schmälern das Filmerlebnis somit kaum noch. Ganz im Gegenteil: Dank 4K-e-Shift-5-Technologie brilliert hochaufgelöstes UHD-Content mit sehr guter Schärfe und herausragendem Kontrastumfang. Filme, Fotos und Games erstrahlen in natürlichen Farben. 3D macht richtig viel Spaß, weil praktisch keine störenden Crosstalk-Effekte auftreten. In der Summe sorgen sattes Schwarz und gleißend helle Spitzlichter, gepaart mit präzisen Farben und vorzüglichen Werkseinstellungen, für atemberaubend plastische Bilder – und machen den JVC DLA-X7900 zu meinem neuen Referenz-Projektor.

Pro und Kontra
+ sehr hell mit 1500 Lumen (D65) kalibriert
+ sehr hoher On/Off-Kontrast (38.500:1)
+ HDR-fähig mit 18 Gbit/sek.
+ UHD-Content wird via E-Shift wiedergegeben
+ Automatische Kalibrierung mit „AutoCal“
+ Zwischenbildberechnung ganz ohne Soap-Effekt
+ 3D mit Funk-Technik
+ vollständiges Farbmanagement
+ angenehm leise
+ Optik voll motorisiert
+ Lens-Memory
+ THX zertifiziert für 2D und 3D
– teure Ersatzlampe
– relativ langer Handshake

Technische Daten und Messungen
Modell: JVC DLA-X7900
Technik: 3-Chip D-ILA
Helligkeit: 1500 Lumen (D65) kalibriert
Kontrast: 38.500:1 (On/Off), 301:1 (ANSI)
Schwarzwert: 0,04 Lumen
Bildauflösung: 1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit E-Shift-Technologie)
Lampe: 265 Watt
Leistungsaufnahme: 380 Watt
Betriebsgeräusch: 21 dB (Eco-Lampenmodus), 30 dB (hoher Lampenmodus)
Lens-Shift: Ja (vertikal und horizontal)
3D-Wiedergabe: Ja
3D-Transmitter: optional erhältlich gegen Aufpreis
3D-Brille: optional erhältlich gegen Aufpreis
Ausführungen: Schwarz
Abmessungen (HBT): 179 x 455 x 472 mm
Gewicht: 15,6 Kg
Preis: 5990,00 Euro
Garantie: 2 Jahre (3 Jahre bei Fachhändlerkauf)
Erhältlich: ab September 2017

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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