TEST: VIEWSONIC PX747-4K – HELLER 4K-PROJEKTOR MIT HDR ZUM SCHNÄPPCHENPREIS

Es ist so weit: ViewSonic bricht aktuell alle Preise mit seinen neuen 4K-Projektoren. Gleich zwei brandneue Modelle bringt das US-Unternehmen heraus. Die Ein-Chip-DLP-Projektoren heißen PX727-4K und PX747-4K. Das zweite Gerät schauen ich mir etwas genauer an. Es ist für moderne Wohnzimmer konzipiert worden. Eine hohe Lichtleistung und HDR sollen beste Voraussetzungen bieten für ein brillantes und farbenfrohes Bild. Was der ViewSonic PX747-4K für günstige 1300,- Euro noch alles kann, zeige ich in diesem umfangreichen Test.

Foto: Michael B. Rehders Der ViewSonic PX747-4K ist im edlen Weiß und handlicher Fernbedienung erhältlich.

Foto: Michael B. Rehders
Der ViewSonic PX747-4K ist im edlen Weiß und handlicher Fernbedienung erhältlich.

 

Styling und Design
Der ViewSonic PX747-4K gehört zu zwei neuen 4K-Projektoren, die das US-Unternehmen ViewSonic aktuell für 1300,- Euro anbietet. Das weiße Gehäuse und der goldene Ring ums Objektiv sehen nicht nur schön aus, sondern sind im Wohnzimmer sogar ganz praktisch, weil sich der kleine Projektor damit unauffällig integrieren lässt. Darüber hinaus ist der PX747-4K nur 4 kg leicht. Einer Deckeninstallation über Kopf steht daher nichts im Wege. Obendrein kann der Projektor auch noch leicht transportiert werden, um bei Freunden einen tollen Filmabend zu veranstalten.

Foto: Michael B. Rehders Alle Anschlüsse sind an der Rückseite untergebracht. Die Verbindungskabel werden zuverlässig und fest aufgenommen, so dass eine sichere Signalübertragung jederzeit gewährleistet ist. Es können gleichzeitig ein (4K)-Blu-ray-Player und eine Spielekonsole angeschlossen werden. Üblicherweise dürfte das Bildsignal aber vom AV-Receiver via HDMI zugespielt werden. Eine gut erreichbare Tastatur befindet sich auf der Oberseite, ebenso ein großer runder Ein/Ausschalter in Blau. Für den Fall, dass die Fernbedienung mal nicht zur Verfügung steht, können direkt am Projektor alle relevanten Einstellungen vorgenommen werden.

Foto: Michael B. Rehders
Alle Anschlüsse sind an der Rückseite untergebracht. Die Verbindungskabel werden zuverlässig und fest aufgenommen, so dass eine sichere Signalübertragung jederzeit gewährleistet ist. Es können gleichzeitig ein (4K)-Blu-ray-Player und eine Spielekonsole angeschlossen werden. Üblicherweise dürfte das Bildsignal aber vom AV-Receiver via HDMI zugespielt werden.
Eine gut erreichbare Tastatur befindet sich auf der Oberseite, ebenso ein großer runder Ein/Ausschalter in Blau. Für den Fall, dass die Fernbedienung mal nicht zur Verfügung steht, können direkt am Projektor alle relevanten Einstellungen vorgenommen werden.

 

Ausstattung und Technik
Die native Auflösung des Ein-Chip-DLP-Projektors beträgt 1920 x 1080 Pixel – und nicht wie vom Hersteller beworben 3840 x 2160 Pixel. Trotzdem kann der ViewSonic PX747-4K die volle UHD-Auflösung entgegen nehmen und via XPR-Shift-Technologie wiedergeben. Hierbei wird jeder Pixel leicht verschoben und mehrfach projiziert. Das „Shiften“ (engl. Verschieben) geht so schnell vonstatten, dass das gesunde menschliche Auge davon nichts mitbekommt. Der Zuschauer sieht quasi ein einziges und vollständiges Bild. Darüber hinaus verschwindet mit der XPR-Technologie das „Fliegengitter“ (Screendoor), wie es beispielsweise LCD-Projektoren ohne E-Shift-Technologie auf der Leinwand immer noch darstellen.
Die Bildgröße kann mit dem 1,2-fachen Zoom ein wenig variabler gestaltet werden. Um eine zwei Meter breite Leinwand zu beleuchten, kann der ViewSonic 2,94 – 3,52 Meter davon entfernt platziert werden. Eine Lens-Shift-Funktion zur horizontalen und vertikalen Bildverschiebung ist ebenso wenig vorhanden wie die Möglichkeit, 3D-Filme zu projizieren.
Der Hersteller hat dem PX747-4K ein vollständiges Sechs-Achsen-Farbmanagement spendiert, um die Primär- und Sekundärfarben einzustellen. Ebenso gibt es die obligatorischen RGB-Regler für Gain/Offset. Für eine Kalibrierung sind somit die relevanten Einstellmöglichkeiten vorhanden.
Bis zu 15.000 Stunden soll die Lampenlebensdauer im Super-Eco-Modus betragen. Die Kosten für Lampenwechsel fallen damit ausgesprochen gering aus. Um das mal zu veranschaulichen: Wer jeden Tag einen Zwei-Stunden-Film mit dem ViewSonic projiziert, der muss erst nach rund 20 Jahren (!) die Lampe wechseln.
Das Key-Feature von ViewSonic ist zweifelsfrei die Fähigkeit, dass der PX747-4K Inhalte mit HDR (High Dynamic Range) projizieren kann. Filme, Dokumentationen und Serien gibt es in UHD-Auflösung und HDR beispielsweise auf der 4K-Blu-ray, Netflix, YouTube und Amazon Video. Selbst Games mit UHD-Auflösung werden von einer 4K-Spielekonsole unterstützt. Extrem feine Details für ein aufregendes Film- und Gaming-Erlebnis sind also gegeben.

Foto: Michael B. Rehders Die beiden Regler für Fokus und Zoom sind ins Gehäuse eingelassen. Auf diese Weise wird einem unbeabsichtigten Verstellen von Schärfe und Bildgröße vorgebeugt.

Foto: Michael B. Rehders
Die beiden Regler für Fokus und Zoom sind ins Gehäuse eingelassen. Auf diese Weise wird einem unbeabsichtigten Verstellen von Schärfe und Bildgröße vorgebeugt.

 

Messungen und Diagramme
Zunächst geht’s für den ViewSonic PX747-4K ins Messlabor. Die Maximalhelligkeit im Bildmodus „Bright“ beträgt 3240 Lumen. Jedoch ist das Bild etwas zu grün. Für Projektionen unter suboptimalen Bedingungen oder wenn Lichtleistung vor Farbpräzision geht, kann dieser Bildmodus mal ausprobiert werden. Beispielsweise ist das der Fall in beleuchteten Präsentationsräumen oder am Abend, wenn im Garten die Fußball-WM mit Freunden geschaut werden soll. Besser eignet sich die Werkseinstellung im Bildmodus „Standard“, der nach dem ersten Einschalten automatisch aktiviert wird. Damit erzielt der ViewSonic PX747-4K immerhin noch beachtliche 2030 Lumen. Der Kontrast beträgt in diesem Bildmodus herausragende 2830:1 (On/Off) und 326:1 (ANSI). Allenfalls geringe Korrekturen (siehe unten: „Expertentipp für natürliche Farben“) sind notwendig, um dem PX747-4K brillante Bilder im Wohnzimmer zu entlocken.
Kalibriert auf eine Farbtemperatur von 6500 Kelvin (Bildmodus: „User 1“) beträgt der stark verbesserungswürdige On/Off-Kontrast 756:1 und der ANSI-Kontrast 260:1. Die Maximalhelligkeit erzielt fantastische 1760 Lumen (D65). Das reicht in einem gut abgedunkelten Heimkinoraum aus, um Leinwandbreiten bis 4,70 Meter strahlend hell auszuleuchten.

Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Sollwerte, das weiße Dreieck das Messergebnis. In der Werkseinstellung (Diagramm links) fällt auf den ersten Blick auf, dass Grün in Richtung Gelb verschoben ist. Das ist typisch für Projektoren, die auf Helligkeit getrimmt sind. Die Folge ist ein limettenfarbiges Grün. Cyan und Gelb verfehlen ihre Ziel-Koordinaten ebenfalls. Blau, Magenta und Rot kommen hingegen ihren Sollpunkte bereits nahe. Etwas besser sieht es nach der Kalibrierung (Diagramm rechts) aus. Bis auf Grün und Cyan treffen Rot, Magenta, Blau und Gelb ihre Zielkoordinaten fast punktgenau.

Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Sollwerte, das weiße Dreieck das Messergebnis. In der Werkseinstellung (Diagramm links) fällt auf den ersten Blick auf, dass Grün in Richtung Gelb verschoben ist. Das ist typisch für Projektoren, die auf Helligkeit getrimmt sind. Die Folge ist ein limettenfarbiges Grün. Cyan und Gelb verfehlen ihre Ziel-Koordinaten ebenfalls.
Blau, Magenta und Rot kommen hingegen ihren Sollpunkte bereits nahe.
Etwas besser sieht es nach der Kalibrierung (Diagramm rechts) aus. Bis auf Grün und Cyan treffen Rot, Magenta, Blau und Gelb ihre Zielkoordinaten fast punktgenau.

 

Farbraum-Tabelle: In der Tabelle ist gut abzulesen, was das Weißsegment im Farbrad des DLP-Projektors bewirkt. Wenn die Luminanzen (Y) von Rot, Grün und Blau addiert werden, kommt normalerweise die Maximalhelligkeit Weiß (bei 100 IRE) heraus. Im Fall des kalibrierten Modus „User 1“ müsste Weiß bei 100 IRE rund 2443 cd/m² besitzen. Tatsächlich sind es aber 4170 cd/m². Das Weiß-Segment mischt zusätzlich zu den Farbluminanzen von RGB also noch weiteres Licht dazu. In diesem Fall sogar satte 1727 cm/m². Korrigieren lässt sich das leider nicht sinnvoll.

Farbraum-Tabelle: In der Tabelle ist gut abzulesen, was das Weißsegment im Farbrad des DLP-Projektors bewirkt. Wenn die Luminanzen (Y) von Rot, Grün und Blau addiert werden, kommt normalerweise die Maximalhelligkeit Weiß (bei 100 IRE) heraus. Im Fall des kalibrierten Modus „User 1“ müsste Weiß bei 100 IRE rund 2443 cd/m² besitzen. Tatsächlich sind es aber 4170 cd/m². Das Weiß-Segment mischt zusätzlich zu den Farbluminanzen von RGB also noch weiteres Licht dazu. In diesem Fall sogar satte 1727 cm/m². Korrigieren lässt sich das leider nicht sinnvoll.

 

Farbraum HDR: Das schwarze Dreieck zeigt den großen DCI-P3-Farbraum, der aktuell für HDR-Filme genutzt wird. Das weiße Dreieck zeigt, was der ViewSonic PX747-4K darstellt. Hier wird deutlich, dass vor allem Rot, Grün und Cyan von den Vorgaben abweichen, während Blau, Magenta, Gelb ihrem Soll wirklich nahekommen.

Farbraum HDR: Das schwarze Dreieck zeigt den großen DCI-P3-Farbraum, der aktuell für HDR-Filme genutzt wird. Das weiße Dreieck zeigt, was der ViewSonic PX747-4K darstellt. Hier wird deutlich, dass vor allem Rot, Grün und Cyan von den Vorgaben abweichen, während Blau, Magenta, Gelb ihrem Soll wirklich nahekommen.

 

Graustufenverlauf: Idealerweise verlaufen Rot, Grün und Blau über alle Helligkeitsabstufungen exakt auf der 100 % Linie. Ab Werk (links) liegen Rot und Blau sichtbar darunter. Nach der Kalibrierung (rechts) ist die Farbtemperatur von 6500 Kelvin bei 100 IRE und 10 IRE ordentlich getroffen. Grün kommt dem Sollverlauf jetzt ebenfalls nahe, aber Rot und Blau sehen abseits der Vorgaben ein wenig „hakelig“ aus. Auf das Bild hat das keine nennenswerten Auswirkungen. Selbst eine Grautreppe sieht völlig farbneutral aus.

Graustufenverlauf: Idealerweise verlaufen Rot, Grün und Blau über alle Helligkeitsabstufungen exakt auf der 100 % Linie. Ab Werk (links) liegen Rot und Blau sichtbar darunter. Nach der Kalibrierung (rechts) ist die Farbtemperatur von 6500 Kelvin bei 100 IRE und 10 IRE ordentlich getroffen. Grün kommt dem Sollverlauf jetzt ebenfalls nahe, aber Rot und Blau sehen abseits der Vorgaben ein wenig „hakelig“ aus. Auf das Bild hat das keine nennenswerten Auswirkungen. Selbst eine Grautreppe sieht völlig farbneutral aus.

 

Gammaverlauf: Der voreingestellt Wert Gamma 2.3 trifft bei 10 IRE die Vorgabe 2,2 punktegenau. Ab 70 IRE fällt das Gamma deutlich ab, was zu sichtbar aufgehellten hellen Bildinhalten führt. Dadurch erscheinen vor allem dunkle Szenen plastischer.

Gammaverlauf: Der voreingestellt Wert Gamma 2.3 trifft bei 10 IRE die Vorgabe 2,2 punktegenau. Ab 70 IRE fällt das Gamma deutlich ab, was zu sichtbar aufgehellten hellen Bildinhalten führt. Dadurch erscheinen vor allem dunkle Szenen plastischer.

 

Während der Kalibrierung ist mir aufgefallen, dass die RGB-Gain/Offsetregler massiv mit den Reglern für die Primär- und Sekundärfarben interagieren. Die Kalibrierung geht damit extrem schwer von der Hand, weil obendrein leichte Verfärbungen nahe Weiß auftreten. ViewSonic habe ich über diesen Umstand bereits in Kenntnis gesetzt. An einem Update wird löblicherweise bereits gearbeitet.
Da durch eine Kalibrierung keine sinnvollen Farbverbesserungen zu erzielen sind, empfehle ich für natürliche Farben, den Bildmodus „Standard“ zu nutzen – und die Werkseinstellung minimal zu korrigieren. Auf diese Weise wirken Farben weitgehend natürlich, und der Vorteil des größeren Kontrastumfangs schlägt im Wohnzimmer bei leichtem Restlicht positiv durch.

Foto: Michael B. Rehders Sobald eine Taste der handlichen Fernbedienung gedrückt wird, beleuchtet das Schwarzlicht den Signalgeber strahlend hell. Die Beschriftung ist hervorragend zu erkennen und ermöglicht, dass durch die On-Screen-Menüs schnell und treffsicher navigiert werden kann.

Foto: Michael B. Rehders
Sobald eine Taste der handlichen Fernbedienung gedrückt wird, beleuchtet das Schwarzlicht den Signalgeber strahlend hell. Die Beschriftung ist hervorragend zu erkennen und ermöglicht, dass durch die On-Screen-Menüs schnell und treffsicher navigiert werden kann.

 

Expertentipp: So gelingen natürliche Farben
Wer kein Messequipment besitzt und eine brauchbare Grundeinstellungen anstrebt, dem empfehle ich folgende Einstellungen am ViewSonic PX747-4K:
Bildmodus: Standard
Kontrast: 53
Farbtemperatur: Normal
Grün Plus: 97
Alles andere kann so bleiben, wie es ist.
Damit können der On/Off-Kontrast von 2830:1 und der gute ANSI-Kontrast von 326:1 ausgeschöpft werden – und zwar mit weitgehend natürlichen Farben.

ViewSonic macht es den Nutzern recht einfach. Es brauchen lediglich die Rot umrandeten Parameter wie angegeben eingestellt werden, um natürliche Farben zu erhalten.

ViewSonic macht es den Nutzern recht einfach. Es brauchen lediglich die Rot umrandeten Parameter wie angegeben eingestellt werden, um natürliche Farben zu erhalten.

 

Bildeindrücke
Im Wohnzimmer und auch im Heimkino überzeugt mich das Bild mit dem angepassten Bildmodus „Standard“. Im Vergleich zum kalibrierten „User 1“-Preset sehen die Farben einfach realistischer aus. Die Brillanz des gesamten Bildes ist besser. Farben leuchten förmlich. Von hellen Wänden reflektiertes Streulicht wird im Bildmodus „Standard“ einfach überstrahlt. Angenehm finde ich das niedrige Betriebsgeräusch im Eco-Modus mit 27 dB. Aber auch im hohen Lampenmodus ist der PX747-4K noch leise und kaum zu hören, wenn Filmton aus dem Soundsystem kommt. Der RBE (Regenbogen-Effekt) ist auf dem guten Niveau aktueller Ein-Chip-DLP-Projektoren.

Oben links ist ein Schachbrettmuster mit Full-HD-Pixelauflösung abgebildet. Der ViewSonic PX747-4K stellt einzelne Pixel vollständig dar. Minimale chromatische Aberrationen sind allenfalls mit der Nasenspitze vor der Leinwand auszumachen, sie spielen aber auf üblichen Betrachtungsentfernungen keine Rolle. Schwarz/Weiß-Bilder sind wunderbar farbneutral.

Oben links ist ein Schachbrettmuster mit Full-HD-Pixelauflösung abgebildet. Der ViewSonic PX747-4K stellt einzelne Pixel vollständig dar. Minimale chromatische Aberrationen sind allenfalls mit der Nasenspitze vor der Leinwand auszumachen, sie spielen aber auf üblichen Betrachtungsentfernungen keine Rolle. Schwarz/Weiß-Bilder sind wunderbar farbneutral.

 

Foto: Michael B. Rehders Meine Panoramaaufnahme von Hamburg sieht sowohl im dedizierten Heimkino als auch im Wohnzimmer mit leichtem Tageslichteinfall prächtig aus.

Foto: Michael B. Rehders
Meine Panoramaaufnahme von Hamburg sieht sowohl im dedizierten Heimkino als auch im Wohnzimmer mit leichtem Tageslichteinfall prächtig aus.

 

Foto: Michael B. Rehders In der Ausschnittsvergrößerung offenbart der ViewSonic PX747, dass der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ vollständig mittels XPR-Technologie abgebildet wird. Im Gegensatz zu einem Full-HD-Projektor ohne E-Shift zeigt der ViewSonic schlicht und ergreifend mehr Details.

Foto: Michael B. Rehders
In der Ausschnittsvergrößerung offenbart der ViewSonic PX747, dass der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ vollständig mittels XPR-Technologie abgebildet wird. Im Gegensatz zu einem Full-HD-Projektor ohne E-Shift zeigt der ViewSonic schlicht und ergreifend mehr Details.

 

Full-HD-Filme
Selbst Filme mit nativen 1920 x 1080 Pixeln profitieren sichtbar von der XPR-Technologie. Um das Bild herum befindet sich zwar ein schwarzer Lichthof von etwa 60 Pixeln, dieser wird aber vom schwarzen Kasch der Leinwand vollständig geschluckt. Bei 2,50 Meter Leinwandbreite reicht ein 8 cm umlaufender Rahmen aus, um das ungenutzte Licht aufzunehmen.
In „Kingsman: The Golden Circle“ wird der Besprechungsraum der Agenten in London knackscharf abgebildet. Die Bilderrahmen weisen ebenso feine Strukturen auf wie die Tapete. Das Hauptquartier des Golden Circle, einem Drogenkartell, befindet sich auf einem Berg mitten im Dschungel. Minimales Stottern fällt auf bei Schwenks. Trotz des in Richtung Gelb verschobenen grünen Farbspektrums sehen die Bäume echt aus. Allenfalls in einem direkten A/B-Vergleich sind geringe Farbunterschiede auszumachen, wenn der Vergleichsprojektor auf den Punkt kalibriert ist. Der Teint von Drogenbaronin Poppy Adams erscheint ausgesprochen klar. Selbst kleinste Fältchen in ihrem Gesicht schält der ViewSonic noch heraus. Während des nächtlichen Anschlags auf die Kingsman erscheint das Schwarz glaubhaft dunkel. Es ist sogar auf dem gleichen Niveau wie von gleich teuren Full-HD-Projektoren. Dank des hohen Kontrastumfangs strahlen aber Spitzlichter strahlendhell. Die Explosionen leuchten in einer Farbenpracht, dass es eine wahre Wonne ist.

Foto: Michael B. Rehders Während die „AIDA SOL“ die Elbe hinauffährt, ist hinten rechts auf dem Theater der „KÖNIG DER LÖWEN“-Schriftzug fast komplett zu lesen. Sehr gut!

Foto: Michael B. Rehders
Während die „AIDA SOL“ die Elbe hinauffährt, ist hinten rechts auf dem Theater der „KÖNIG DER LÖWEN“-Schriftzug fast komplett zu lesen. Sehr gut!

 

Foto: Michael B. Rehders Auch meine Panoramaaufnahme von Rom besticht mit dem ViewSonic PX747-4K. Die Ausschnittsvergrößerung deckt auf, dass einzelne Personen vor dem Kolosseum differenziert zu sehen sind. Gleichwohl das grüne Farbspektrum eingeschränkt ist, sehen die Bäume realistisch aus. Die Steine des rot-braunen Gebäudes im Hintergrund weist alle Mauersteine aus.

Foto: Michael B. Rehders
Auch meine Panoramaaufnahme von Rom besticht mit dem ViewSonic PX747-4K. Die Ausschnittsvergrößerung deckt auf, dass einzelne Personen vor dem Kolosseum differenziert zu sehen sind. Gleichwohl das grüne Farbspektrum eingeschränkt ist, sehen die Bäume realistisch aus. Die Steine des rot-braunen Gebäudes im Hintergrund weist alle Mauersteine aus.

 

HDR
Erste positive Überraschung: Der ViewSonic PX747-4K aktiviert HDR automatisch, sobald entsprechendes Bildmaterial zugeführt wird. Alle Abstufungen von 0,000 – 1000 Nits sind vorhanden. Selbst die Abstufung auf 0,001 Nits ist messbar, mit bloßem Auge jedoch nur zu erahnen. Da „Alien: Covenant“ zunächst ein wenig blass erscheint, habe ich dieselben Einstellungen wie oben aufgeführt vorgenommen (siehe Expertentipp). Damit legt die Brillanz noch einmal kräftig zu. Als die Covenant durchs All fliegt, sind alle Aufbauten zu erkennen. Die goldenen Segel leuchten prachtvoll. Die gleißend hellen Sterne verleihen dem Bild insgesamt eine spektakuläre Plastizität. Die Landschaftsaufnahmen auf dem Planeten, von dem die Covenant einen Notruf erhalten hat, sprühen nur so vor Feindetails. Gerade diese Szenen sind es, in denen sich die 4K-Blu-ray von der Standard-Version ein wenig abzusetzen vermag.

Einzelne Schwarz/Weiß-Felder eines Schachbrettmusters in UHD-Pixelgröße kann der ViewSonic PX747-4K nicht darstellen. Es ist gut zu sehen (oben links) wie die XPR-Shift-Technologie einzelne UHD-Pixel überlagert und sich aus den schwarzen und weißen Feldern ein Graufarbton (als „Mischfarbe“) ergibt.

Einzelne Schwarz/Weiß-Felder eines Schachbrettmusters in UHD-Pixelgröße kann der ViewSonic PX747-4K nicht darstellen. Im meiner Makroaufnahme ist gut zu sehen (oben links) wie die XPR-Shift-Technologie einzelne UHD-Pixel überlagert und sich aus den schwarzen und weißen Feldern ein Graufarbton (als „Mischfarbe“) ergibt.

 

Im Wohnzimmer macht sich die höhere Lichtausbeute im Bildmodus „Standard“ positiv bemerkbar. Wieder einmal ist gut zu sehen, dass unter suboptimalen Raumbedingungen die höhere Lichtleistung gegenüber einem dunkleren Bild mit schlechterem Kontrast, das allerdings kalibriert ist, einen deutlich sichtbaren Mehrwert hat. Farben leuchten mehr und der bessere Kontrast sorgt überdies für mehr Brillanz. ViewSonic hat den PX747-4K zweifelsfrei fürs Wohnzimmer und Räume mit kontrolliertem Fremdlichteinfall konzipiert.

Foto: Michael B. Rehders Auch ausgeschaltet gefällt mir der ViewSonic PX747-4K im hell eingerichteten Wohnzimmer, dank weißem Gehäuse und goldenem Objektivring.

Foto: Michael B. Rehders
Auch ausgeschaltet gefällt mir der ViewSonic PX747-4K im hell eingerichteten Wohnzimmer, dank weißem Gehäuse und goldenem Objektivring.

 

Fazit
Der ViewSonic PX747-4K ist wie geschaffen fürs moderne Wohnzimmer. Dank hoher Lichtleistung und guten Schärfe gelingen farbenfrohe Bilder, selbst wenn etwas Restlicht im Raum vorhanden sein sollte. Die Ausrichtung auf die Leinwand ist schnell erledigt. Das geringe Zoom bietet darüber hinaus ein wenig Flexibilität bei der finalen Aufstellung. Obwohl die letzte Farbpräzision fehlt, erscheinen Spielfilme, Fotos und Serien im Bildmodus „Standard“ mit weitgehend natürlichen Farben und ganz ohne Fliegengitter-Effekt. Ultrahoch aufgelöste HDR-Filme von der 4K-Blu-ray, Sky, Netflix und Amazon Video werden zuverlässig erkannt und mittels XPR-Technologie fein aufgelöst projiziert. Für rund 1300,- Euro besitzt der ViewSonic PX747-4K ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis.

Pro und Kontra
+ sehr hell
+ HDR-10
+ UHD-Auflösung wird unterstützt
+ gute Schärfe
+ Preis
– fehlerhaftes Farbmanagement
– kein 3D
– keine Zwischenbildberechnung
– suboptimale Farben ab Werk
– verbesserungswürdiger Kontrast
– Leichter Lichthof ums Bild

Technische Daten
Modell: ViewSonic PX747-4k
Preis: 1319;- Euro (UVP)
Garantie: 3 Jahre (Projektor)
2 Jahre oder 1000 Std. (Lampe)
Abmessungen (HBT): 261 x 332 x 135 mm
Gewicht: 4,0 Kg

Technik: 1-Chip DLP
Helligkeit: 3240 Lumen (1760 nach Kalibrierung)
Kontrast (On/Off): 756:1 (nach Kalibrierung)
Kontrast (ANSI) 260:1 (nach Kalibrierung)
Schwarzwert: 2,32 Lumen (nach Kalibrierung)
Bildauflösung: 1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit XPR-Technologie)
Lens-Shift: Nein
3D-Wiedergabe: Nein
3D-Transmitter Nein
2 Meter Bildbreite von: 2,94 – 3,52 Meter
Anschlüsse: Eingänge:
2 x HDMI (2 x MHL-fähig)
1 x Computer-Eingang
1 x Audio 3,5 mm

Ausgänge:
1 x Audio 3,5 mm
1 x USB-Typ A mit Stromversorgung
Lieferumfang: – ViewSonic PX747-4K
– Netzkabel
– VGA-Kabel
– Fernbedienung
– Batterien

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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