TEST: BENQ SW270C – Professioneller Fotografen-Monitor mit vorzüglichen Werkseinstellungen

BenQ hat mit dem SW270C wieder einen rausgehauen. Der hardwarekalibrierbare Fotografen-Monitor aus der PhotoVue Serie ist vor Auslieferung individuell kalibriert und deckt zu 100 % den Adobe-RGB-Farbraum ab. AQCOLOR und die Pantone-Zertifizierung sind neue Features, die originalgetreue Farben auf dem Display versprechen. Mit dem BenQ SW270C sollen Fotografen professionell, kreativ und anspruchsvolle Arbeiten erledigen können, um sich Vorteile gegenüber Marktbegleitern zu verschaffen. Was sich hinter den neuen Features genau verbirgt, zeige ich in diesem Test.

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ SW270C ist ein professioneller Fotografenmonitor aus der PhotoVue Serie.

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ SW270C ist ein professioneller Fotografenmonitor aus der PhotoVue Serie.

 

Heutzutage werden immer höhere Anforderungen an Fotografen gestellt. Das bezieht sich nicht nur auf kreative Aufnahmen, sondern im Nachgang auch auf eine sachkundige Bildbearbeitung. Immer mehr Auftraggeber verlangen inzwischen von ihrem Fotografen, dass dieser fix und fertig bearbeitete Werke liefert – und zwar idealerweise für alle aktuellen Medien. Das hat einen guten Grund: Zum Beispiel sollen Artikel überall identisch aussehen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, senden Kunden diese Produkte schlicht und ergreifend wieder zurück. Das kostet dem Händler unnötig viel Geld für Versand, Lagerung und Manpower. Gleichwohl legen ambitionierte Fotoamateure zunehmend mehr Wert darauf, dass ihre aufwändig erstellten Bildwerke auf Monitor, Fotoabzügen und dem eigenen Drucker annähernd gleich aussehen. Um derart exzellenten Ergebnisse im digitalen Workflow zu erreichen, müssen zwingend die gültigen Standards eingehalten werden. Das hat gleichermaßen Gültigkeit im Fotostudio und zu Hause. Um das zu erreichen bedarf es eines ausgezeichneten Monitors, der die eigenen Arbeiten exakt so zeigt, wie sie gedruckt oder im Internet dargestellt werden. Wer an sich und seine Arbeiten höchste Ansprüche stellt, sollte sich den erschwinglichen BenQ SW270C mal genauer anschauen.

Ausstattung und Technik
Der BenQ SW270C ist ein hardwarekalibrierbarer 27 Zoll Monitor. Auf einer Diagonalen von 68,5 cm verteilen sich 2560 x 1440 Pixel (WQHD).
Bis 178 Grad beträgt der optimale Blickwinkel aufs Display, dank des verbauten IPS-Panels. Es können also mehrere Personen am BenQ SW270C sitzen, und jeder Betrachter sieht natürliche Farben bei voller Lichtausbeute. Ich finde das immer dann besonders angenehm, wenn ich zusammen mit einem Kunden dessen Bewerbungsfotos und Portraits bearbeite. So kann er exakt am Bildschirm verfolgen, was ich mache und seine Wünsche einfließen lassen.
Geliefert wird der Bildschirm sicher verpackt in einem Karton. Für die Installation werden zunächst Säule und Fuß zusammengesteckt, mit einem Bajonettverschluss gesichert und anschließend verschraubt. Werkzeug ist dafür nicht notwendig, weil die Arretierung mit bloßen Fingern ganz leicht gelingt. Als Letztes wird das Display an die Säule eingehakt. Ein stabiler Schnappverschluss sichert den Bildschirm zuverlässig.
Vertrauenserweckende 6,5 kg bringt der BenQ auf die Waage, so dass er ruckelfrei auf dem Schreibtisch stehen kann.
Die Ergonomie des SW270C finde ich gelungen, weil er sich prima auf individuelle Sehgewohnheiten einstellen lässt.
Filmemacher und YouTuber können sich darüber freuen, dass dieser Monitor sowohl die Farbräume Rec.709 als auch DCI-P3 darstellt. Obendrein unterstützt der BenQ auch HDR 10.
Mittels Gamut-Duo-Technologie können zwei Farbprofile gleichzeitig auf dem Display dargestellt werden. Für Fotografen finde ich das Feature überaus hilfreich, wenn diese mehrere Bilder gleichzeitig in Adobe RGB und sRGB aufarbeiten.
Für die Navigation durchs On-Screen-Menü dient der Hotkey Puck, ein runder Controller mit drei frei belegbaren Direktwahltasten.
Eine Blendschutzhaube, deren Innenseite mit lichtschluckendem Samt bezogen ist, gehört ebenfalls zum Lieferumfang und ist schnell am SW270C befestigt.
Eine unscheinbare Schiebeklappe auf der Haube sorgt dafür, dass Nutzer ihre Messsensoren dort hinunterlassen können. Zum Beispiel um die Hardwarekalibrierung durchzuführen.

Foto: Michael B. Rehders - Der BenQ SW270C gewährleistet einen einfachen Zusammenbau. Der Bildschirm rastet mit Hilfe eines Schnappverschlusses sicher an der Standsäule ein.

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ SW270C gewährleistet einen einfachen Zusammenbau. Der Bildschirm rastet mit Hilfe eines Schnappverschlusses sicher an der Standsäule ein.

 

Installation und Ergonomie
BenQ macht es dem Nutzer wieder einmal leicht. Sämtliche Anschlüsse für PC, Notebook und Blu-ray-Player befinden sich auf der Rückseite. Alle aktuellen Schnittstellen sind implementiert, inklusive brandneuer USB-C-Buchse. Wird ein Notebook mittels USB-C an den SW270C angeschlossen, ist die Signalübertragung nicht nur schneller als mit einem HDMI-Kabel, der Akku des Notebooks kann mit demselben USB-C-Kabel sogar aufgeladen werden. Ein tolles Feature.
Vollautomatisch erkennt der BenQ SW270C, an welchem Eingang ein Zuspieler ein Signal liefert. Der User braucht im Grunde nur noch auswählen, welches Farbprofil er verwenden möchte. Also sRGB für Online-Veröffentlichungen auf Instagram, Facebook oder der eigenen Webpräsenz. Da auch Fotolabore wie Saal und CEWE-Color in sRGB printen, ist dieses Farbprofil für diese Zwecke bestens geeignet.
Adobe RGB sollte hingegen angewendet werden, wenn die Gestaltung für den Offsetdruck erfolgt. Der CMYK-Farbraum passt vollständig in den Adobe-RGB-Farbraum hinein, so dass der BenQ SW270C alle Druckfarben für Kataloge, Flyer und Printmagazine korrekt darstellt.
Darüber hinaus ist der BenQ SW270C Pantone-zertifiziert. Da Pantone-Farben im Offsetdruck verwendet werden, lassen sich diese Farben auf dem Monitor reproduzieren. Das Besondere daran ist für mich: Bereits während der Bildbearbeitung kann ich Pantone-Sonderdarben wie Gold, Silber oder blauen Hochglanzlack originalgetreu fürs Layout verwenden, sofern diese ins Adobe-RGB-Farbspektrum passen.

Foto: Michael B. Rehders - Die gängigen Terminals sind auf der Rückseite des BenQ SW270C. Ein SD-Kartenleser und zwei weitere USB-Anschlüsse sind links ins Gehäuse integriert. Wer möchte, kann Fotos, die auf der SD-Card sind, zügig vom Monitor zum PC kopieren.

Foto: Michael B. Rehders – Die gängigen Terminals sind auf der Rückseite des BenQ SW270C. Ein SD-Kartenleser und zwei weitere USB-Anschlüsse sind links ins Gehäuse integriert. Wer möchte, kann Fotos, die auf der SD-Card sind, zügig vom Monitor zum PC kopieren.

 

Foto: Michael B. Rehders - Ergonomisch: Der BenQ SW270C kann gedreht, in zwei Richtungen geneigt und in der Höhe verstellt werden. Das ist angenehm, um ihn präzise auf die persönlichen Sehgewohnheiten auszurichten, oder an einem suboptimalen Arbeitsplatz, wie unter einer Dachschräge, aufzustellen.

Foto: Michael B. Rehders – Ergonomisch: Der BenQ SW270C kann gedreht, in zwei Richtungen geneigt und in der Höhe verstellt werden. Das ist angenehm, um ihn präzise auf die persönlichen Sehgewohnheiten auszurichten, oder an einem suboptimalen Arbeitsplatz, wie unter einer Dachschräge, aufzustellen.

 

Messungen und Diagramme
Die Messergebnisse dienen einer Vergleichbarkeit mit anderen Modellen, die ich vorher getestet habe. Überdies kann ich damit meine subjektiven Eindrücke verifizieren. In aller Regel gehen Messergebnisse und Bildeindrücke miteinander einher.
Vor Auslieferung ist jeder BenQ SW270C individuell kalibriert. Bereits Out-of-the-Box verspricht BenQ die Einhaltung von Adobe RGB zu 99 % und sRGB/Rec.709 zu 100 %. Dem Monitor liegen übrigens zwei Messprotokolle bei. Meine Kontrollmessungen bestätigen diese Schriftstücke nahezu punktgenau (siehe unten).
Die Maximalhelligkeit beträgt kalibriert 255 cd/m². Je nach Räumlichkeit kann allerdings ein passender Wert ausgewählt werden. Professionelle Grafiker werden 120 cd/m² präferieren, weil sie in einem vollkommen abgedunkelten Raum tätig sind. Wer hingegen tagsüber bei einfallendem Sonnenlicht arbeitet, der sollte eine höhere Leuchtdichte wählen, um alle Details nahe Schwarz und Weiß zu sehen.
Der Kontrast liegt bei sehr guten 995:1 (On/Off) und kommt der Werksangabe von 1000:1 überaus nahe. Auf Testbildern ist mit einem Blick zu erkennen, wie vorzüglich diese durchgezeichnet sind. Hier gehen Messungen und visuelle Eindrücke miteinander einher.
Überaus angetan bin ich von der guten Uniformity. Hierbei handelt es sich um Helligkeitsverteilung und Farbreinheit; präziser ausgedrückt: Wie diese auf dem ganzen Bildschirm verteilt sind. Gemessen an 20 Punkten ist die Uniformity herausragend gut. Der Monitor besitzt in der Mitte nahezu dieselben Farben und Luminanzen, wie ich sie am Rand und in den Ecken ermittle. Bravo!

Adobe RGB: Das schwarze Dreieck zeigt die Sollkoordinaten. Das weiße Dreieck das Messergebnis des BenQ SW270C. Der Adobe-RGB-Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt und übertrifft damit sogar die Herstellerangabe.

Adobe RGB in Werkseinstellung: Das schwarze Dreieck zeigt die Sollkoordinaten. Das weiße Dreieck das Messergebnis des BenQ SW270C. Der Adobe-RGB-Farbraum wird zu 100 Prozent abgedeckt und übertrifft damit sogar die Herstellerangabe.

 

sRGB: Der sRGB-Farbraum wird ebenfalls zu 100-Prozent getroffen, so wie es BenQ bewirbt.

sRGB in Werkseinstellung: Der sRGB-Farbraum wird ebenfalls zu 100-Prozent getroffen, so wie es BenQ bewirbt.

 

Adobe RGB: Die Tabelle gibt Aufschluss über den Graustufenverlauf in der Werkseinstellung. Über alle Helligkeitsabstufungen liegen die Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich. Die Farbtemperatur beträgt 6481 Kelvin (D65) und der Graustufenverlauf ist wie an der Schnur gezogen. Das RGB-Niveau erreicht Referenzwerte.

Adobe RGB: Die Tabelle gibt Aufschluss über den Graustufenverlauf in der Werkseinstellung. Über alle Helligkeitsabstufungen liegen die Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich. Die Farbtemperatur beträgt 6481 Kelvin (D65) und der Graustufenverlauf ist wie an der Schnur gezogen. Das RGB-Niveau erreicht Referenzwerte.

 

sRGB: Die Tabelle gibt Aufschluss über den Graustufenverlauf, nachdem der Monitor auf Maximalhelligkeit eingestellt ist. Weitere Änderungen habe ich nicht vorgenommen. Auch hier sind alle Delta-E-Werte im grünen Bereich und weisen vorzügliche Ergebnisse über alle Helligkeitsabstufungen aus. RGB Niveau und Farbtemperatur – besser geht es einfach nicht mehr!

sRGB: Die Tabelle gibt Aufschluss über den Graustufenverlauf, nachdem der Monitor auf Maximalhelligkeit eingestellt ist. Weitere Änderungen habe ich nicht vorgenommen. Auch hier sind alle Delta-E-Werte im grünen Bereich und weisen vorzügliche Ergebnisse über alle Helligkeitsabstufungen aus. RGB Niveau und Farbtemperatur – besser geht es einfach nicht mehr!

 

Die schwarze 100-%-Linie stellt die Vorgabe Gamma 2.2 dar. Die gelbe Linie weist das Messergebnis aus. Auch hier gibt es wirklich nichts zu kritteln.

Gamma: Die schwarze 100-%-Linie stellt die Vorgabe Gamma 2.2 dar. Die gelbe Linie weist das Messergebnis aus. Auch hier gibt es wirklich nichts zu kritteln.

 

Graustufenverlauf in der Vergrößerung: Gamma und Farbtemperaturverlauf sind auf absolutem Referenzniveau.

Graustufenverlauf in der Vergrößerung:
Gamma und Farbtemperaturverlauf sind auf absolutem Referenzniveau.

 

Foto: Michael B. Rehders – Zwei Messprotokolle liegen dem BenQ SW270C bei. Laut der Protokolle soll die Farbtemperatur 6480 Kelvin (D65) betragen; und fast genau diesen Wert zeigt mein Messequipment während der Kontrollmessung an (6481 Kelvin).

Foto: Michael B. Rehders – Zwei Messprotokolle liegen dem BenQ SW270C bei.
Laut der Protokolle soll die Farbtemperatur 6480 Kelvin (D65) betragen; und fast genau diesen Wert zeigt mein Messequipment während der Kontrollmessung an (6481 Kelvin).

 

 

Expertentipp: Natürliche Farben – so geht es
In der Regel gebe ich an dieser Stelle Tipps, welchen Einstellungen vorgenommen werden sollten, um bestmögliche Farben zu erzielen. Zum ersten Mal erlebe ich es jetzt, dass ein Monitor so gut eingestellt ist, dass mein Tipp kurz und knapp lautet: Verändern Sie nichts!
Ab Werk ist der BenQ SW270C so herausragend gut eingestellt, das geht im Grunde nicht besser. Die Messtoleranzen von preiswerten Sensoren wie Spyder 5 oder i1 Display Pro sind größer als die minimalen Abweichungen.

Foto: Michael B. Rehders - Wer dennoch geringfügige Anpassungen vorzunehmen beabsichtig, dem steht dafür ein Sechs-Achsen-Farbmanagement zur Verfügung. Ebenso kann die Farbtemperatur mittels RGB-Gain-Regler geändert werden (siehe Foto). Nötig ist das allerdings nicht.

Foto: Michael B. Rehders – Wer dennoch geringfügige Anpassungen vorzunehmen beabsichtig, dem steht dafür ein Sechs-Achsen-Farbmanagement zur Verfügung. Ebenso kann die Farbtemperatur mittels RGB-Gain-Regler geändert werden (siehe Foto). Nötig ist das allerdings nicht.

 

Der Hotkey Puck: Neuer Controller mit mehr Komfort
Sämtliche Monitore der BenQ PhotoVue Serie haben eines gemeinsam – sie besitzen einen praktischen runden Controller, den BenQ wegen seiner Form liebevoll Hotkey Puck nennt.
Diesen Hotkey Puck finde ich überaus praktisch, weil ich damit komfortabel durchs Bildmenü navigieren kann. Obendrein gibt es drei frei belegbare Direktwahltasten. In der Grundausstattung sind diese mit den Farbprofilen Adobe RGB (1), sRGB (2) und Schwarz/Weiß (3) bestimmt.
Vorbei sind mit dem Hotkey Puck die Zeiten, in denen umständlich mit Hilfe von Minitasten hantiert werden muss, die sich womöglich auch noch hinten auf dem Bildschirm befinden.
Mit dem BenQ SW270C erscheint ein neues Hotkey-Puck-Modell. Besonders auffällig ist eine Erhöhung in der Mitte. Hierbei handelt es sich um einen Drehregler. Drumherum sind die bewährten Drucktasten angeordnet..
Mit dem neuen Hotkey Puck finde ich die Navigation ausgesprochen angenehm, weil ich zügig und treffsicher alle Einstellungen im Menü vornehmen kann.

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ SW270 verfügt über eine Tastatur, die recht unauffällig vorne Rahmen eingelassen ist.

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ SW270 verfügt über eine Tastatur, die recht unauffällig vorne Rahmen eingelassen ist.

 

Foto: Michael B. Rehders - Brandneu: Der aktuelle Hotkey Puck sieht wirklich stylisch aus. Mit ihm gelingt mir die Navigation sogar noch etwas besser durch die Menüs als mit dem altbekannten Puck. Auf der modernisierten Tastatur ist es für mich praktisch unmöglich, mich zu vertippen. Sehr gut!

Foto: Michael B. Rehders – Brandneu: Der aktuelle Hotkey Puck sieht wirklich stylisch aus. Mit ihm gelingt mir die Navigation sogar noch etwas besser durch die Menüs als mit dem altbekannten Puck. Auf der modernisierten Tastatur ist es für mich praktisch unmöglich, mich zu vertippen. Sehr gut!

 

Fotos und Druckvorlagen mit präzisen Farben
Der BenQ SW270C ist hardwarekalibrierbar. Da stellt sich dem einen oder anderen Leser natürlich völlig zurecht die Frage: Warum soll ein Monitor kalibriert werden, wenn er so dermaßen gute Farben darstellt?
Die Antwort auf die Frage ist recht einfach: Viele Notebooks und PCs geben leider suboptimale Farben aus. Die Ursache liegt meistens in der Grafikkarte begründet. Wer zum Beispiel noch ein älteres Notebook verwendet, kann mittels Hardwarekalibrierung die falschen Farben korrigieren. Allerdings nicht im Notebook, sondern im Monitor – also der Hardware. Es wird eine 3D-LUT in den Speicher des SW270C geschrieben. Daher auch der Begriff Hardwarekalibrierung.
Das dafür benötigte Programm heißt „Palette Master Elements“, das BenQ kostenlos zum Download auf der Produktseite des Monitors zur Verfügung stellt. Die Hardwarekalibrierung geht damit ganz leicht von der Hand. Sie dauert etwa 10 Minuten und sollte regelmäßig wiederholt werden. Die Hardwarekalibrierung führe ich vor jedem größeren Auftrag durch, wenn es dem Kunden wirklich auf präzise Farben ankommt – oder spätestens alle 250 Stunden. Damit habe ich Gewissheit, dass ich immer originalgetreue Farben sehe.
Während einer meiner Fotoreisen, die mich nach Rom führten, hatte ich einen beeindruckenden Blick auf das Kolosseum. Das Foto habe ich im Farbprofil Adobe RGB geschossen. Zugespielt auf den BenQ SW270C bin ich begeistert, wie natürlich Farben dort erscheinen. Dunkle Bereiche werden fantastisch durchgezeichnet, aufgrund des guten Kontrastumfangs. Sträucher, Gräser und Bäume sind fein differenziert. Das rotbraune Gebäude im Hintergrund beeindruckt mich. Jede Säule am Haus zeichnet sich klar ab. Sogar der Zaun am Hang vor der Straße weist alle Einzelheiten auf. Personen vor dem römischen Wahrzeichens sind ordentlich abgebildet. Kleidung und Farben sind klar abgegrenzt. So macht Bildbearbeitung wirklich Spaß!

Foto: Michael B. Rehders – Meine Originalaufnahme von Rom wird makellos vom BenQ dargestellt.

Foto: Michael B. Rehders – Meine Originalaufnahme von Rom wird makellos vom BenQ dargestellt.

 

GamutDuo: Zwei Farbräume auf einem Bildschirm
Als Fotojournalist publiziere ich meine Bildwerke in verschiedenen Medien. Gleichzeitig stelle ich auf Wunsch meinen Kunden Presse-, PR- und Werbefotos so zur Verfügung, dass sie diese online und offline verwenden können. Üblicherweise passe ich die Farben der sRGB-Datei an, so dass sie den gleichen Farbreiz erhält wie das Adobe-RGB-Original. Dies gelingt mir mit Hilfe der GamutDuo-Technologie spielend einfach.
Vom PC übertrage ich die Originaldatei im Adobe-RGB-Farbraum und schalte im GamutDuo Menü des BenQ „Picture-by-Picture“ (PIP) ein. Jetzt wird auf der linken Seite des Displays schon mal das Bild wie gewohnt in Photoshop dargestellt. Als nächstes spiele ich vom Notebook die gleiche Aufnahme in sRGB zu. Hierfür schalte ich nun in PIP die rechte Seite ein. Sofort ist in Photoshop rechts das Bild in sRGB zu sehen. Ich kann nun wahlweise eines der oder sogar beide Bildwerke wunschgemäß verändern.
Für mich ist der Vorteil dieser Arbeitsweise, dass ich mehrere Dutzend Fotos bequem aufeinander abstimmen kann, weil ich mit einem Blick die Unterschiede sehe zwischen der zu bearbeitenden Datei und dem Original.

Foto: Michael B. Rehders – Sowohl in Adobe RGB als auch in sRGB wird meine Reiseaufnahme, die ich während eines Spazierganges in Lissabon geschossen habe, auf dem BenQ SW270 naturgetreu reproduziert.

Foto: Michael B. Rehders – Sowohl in Adobe RGB als auch in sRGB wird meine Reiseaufnahme, die ich während eines Spazierganges in Lissabon geschossen habe, auf dem BenQ SW270 naturgetreu reproduziert.

 

Fazit
Der BenQ SW270C ist ein hardwarekalibrierbarer 27-Zoll-Monitor, der dank seines großen Ausstattungspaketes alles mitbringt, um Bildwerke darauf professionell bearbeiten zu können. Montage, Installation und Bildzuspielung gelingen angenehm einfach. Neue Features wie AQCOLOR und Pantone-Zertifizierung garantieren präzise Farben. Der Monitor ist bereits ab Werk so gut eingestellt, dass von Modifikationen an den Presets abzuraten ist. Berufsfotografen und anspruchsvolle Enthusiasten finden im BenQ SW270C einen exzellenten Monitor, um die gängigen Standards im digitalen Workflow einzuhalten, damit die aufwändig produzierten Fotos auf dem Display, auf Printprodukten und im Internet identisch aussehen – on top kommt ein überaus attraktiver Preis.

 

Technische Daten und Messungen
BenQ SW270C
Technik: IPS Panel
Bilddiagonale: 27 Zoll
Auflösung: 2560 x 1440 Pixel, 16:9
Helligkeit: 255 Nits
Kontrast: 995:1 (On/Off) / 835:1 (ANSI)
Ausführungen: Schwarz
Abmessungen (HBT): 480-620 x 620 x 330 mm
Gewicht: 6,5 kg
Preis: 735,00 Euro
Garantie: 3 Jahre Vor-Ort-Garantie

Ein-/Ausgänge:
2 x HDMI 2.0
1 x DP 1.4
1 x MDP
1 x USB-C
2 x USB 3.1
1 x USB mit Kartenleser

Zubehör:
– BenQ SW270C
– diverse Anschlusskabel
– 1 Tischfuß
– Netzkabel
– Schnellanleitung
– Kalibriersoftware (von Website)

Pro und Kontra:
+ Exzellente Farbdarstellung ab Werk
+ 100 % Adobe RGB
+ 100 % sRGB/Rec.709
+ Hardwarekalibrierbar
+ USB-C Schnittstelle
+ Blendschutzhaube und Hotkey Puck inklusive
+ 3 Jahre Vor-Ort-Austausch-Garantie
– keine negativen Punkte aufgefallen

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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