Acer präsentiert speziell für Gamer die mächtige Predator-Reihe. Das Gespann besteht aus dem PC Predator G1 und dem großen Curved-Monitor Predator Z1. Damit sollen die Besitzer vollständig in eine neue Spiele-Welt eintauchen können.
Ausstattung und Design
Das Beste zuerst: Der Gaming-PC kommt fix und fertig konfiguriert daher. Der Spielespaß kann also sofort beginnen. Es muss nur der Monitor angeschlossen werden. Sämtliche dafür erforderlichen Zubehöre, wie Kabel, Maus, Tastatur und zwei Netzteile gehören zum Lieferumfang. Obendrein ist Windows 10 aufgespielt und eingerichtet, so dass die Bedienung wie von vielen Smartphones gewohnt funktioniert.
Eine integrierte LED-Beleuchtung lässt den PC förmlich erstrahlen. Dieses Ambilight sieht nicht nur beeindruckend aus, sondern ist im Falle der Tastatur sogar sinnvoll, weil die beleuchteten Tasten bei Dunkelheit treffsicher genutzt werden können.
Die Zahlen des Predator-Gespanns sind beeindruckend: 30 Zoll-Curved-Design-Monitor, 16 GB Arbeitsspeicher, der auf bis zu 64 GB aufgestockt werden kann, 2 TB HDD (Festplatte) und 3,4 GHz Prozessorgeschwindigkeit sind erst der Anfang der Superlativen. Aber der Reihe nach und in verständlichen Worten, was das alles bedeutet. Denn nicht jeder kann mit diesen Zahlen etwas anfangen.
Der Spieler muss den Predator G1 lediglich mit dem Internet verbinden. Das kann kabellos (WLAN) oder mit Kabel erfolgen. Der G1 ist für beide Varianten bestens gerüstet.
Games oder Filme können einerseits via USB-Stick oder von DVD zugespielt werden. Ein DVD-RW-Laufwerk ist im G1 integriert. Damit lassen sich sogar Daten auf DVD brennen. Wer seine Games und Filme lieber von den üblichen legalen Streaming-Portalen (wie Amazon Prime oder Netflix) bezieht, der kann auf diese Weise sogar Kontent bis zu einer Auflösung von 1080p (Full-HD) nutzen.
Auf der Rückseite befinden sich zahlreiche Anschlüsse, um nicht nur den G1 mit dem Monitor zu verbinden, sondern auch noch andere Zuspieler, wie beispielsweise einen Blu-ray-Player, um darauf auch Filme mit Full-HD-Auflösung schauen zu können. Diverse Bildmodi (wie Games, Film und User) stehen für verschiedene Nutzungszwecke zur Verfügung. Der User-Modus kann darüber hinaus exakt nach den eigenen Wünschen konfiguriert werden. Drei Speicherbänke stehen zur Verfügung, um die gemachten Einstellungen zu speichern und später wieder abzurufen. Das ist insofern praktisch, weil je nach Game passenden Einstellungen angelegt werden können. Zum Beispiel um dunkle Bildinhalte aufzuhellen, damit sich der Gegner nicht mehr in einer dunklen Nische verschanzen kann, um ungesehen das Feuer auf Sie zu eröffnen.
Der Gaming-PC Predator G1 kann händisch übertacktet werden. Damit sind bis zu 200 Hz möglich, was eine vorzügliche Bewegungsschärfe mit sich bringt. Bewegte Elemente verschmieren nicht mehr, sondern werden knackscharf abgebildet.
Messungen
Um die späteren Bildeindrücke objektv zu dokumentieren, geht das Gespan aus Monitor und PC zunächst ins Messlabor.
Gute 324 cd/m² (Candela pro Quadratmeter = Maßeinheit) beträgt die maximale Lichtausbeute des Monitors – und übertrifft damit die Herstellerangabe um 8 %. Nach der Kalibrierung bleiben davon immer noch sehr gute 297 cd/m² übrig, was fast punktgenau der Herstellerangabe (300 cd/m²) für die Leuchtdichte entspricht. Damit ist der Z1 hell genug, um bei Tageslicht leuchtstarke Bilder zu generieren. Der hohe ANSI-Kontrast von knapp 1200:1 gewährleistet, dass helle und dunkle Szenen bestens durchgezeichnet sind. Sowohl in schattigen Bereichen als auch in gleißenden Wüstenszenen sind alle Details zu sehen. Der On/Off-Kontrast liegt bei rund 1000:1, was preisklassenüblich ist.
Acer wirbt damit, dass das so genannte „sRGB“-Farbspektrum zu 100 % abgedeckt wird. Dieser Farbraum wird nicht nur erreicht (siehe linkes Diagramm), sondern sogar leicht übertroffen, was sich in etwas satteren Farben auswirkt. Wem diese nicht gefallen sollten – und das dürften nur wenige sein – der kann die Farben mittels eines 6-Achsen-Farbmanagements wunschgemäß ändern (siehe Diagramm rechts).
Leider sind die Einstellmöglichkeiten des 6-Achsen-Farbmanagements unvollständig, und obendrein arbeiten die vorhandenen Regler des Color-Managements stellenweise suboptimal. Die Regler interagieren nämlich miteinander. Das bedeutet: Wer zum Beispiel die Farbtemperatur (Weißpunkt) einstellt, der verändert die Primär- und Sekundärfarben des Gamut. Mit etwas Mühe lassen sich letztendlich vorzügliche Farben erzielen. Weiter unten habe ich ein paar Einstellungstipps gegeben, damit auch ohne teures Messequipment gute Farben und eine ordentliche Durchzeichnung gelingt.
Expertentipp: Die ideale Grundeinstellung für größten Spielespaß
Auch in diesem Test möchte ich zeigen, wie es mit wenigen Handgriffen gelingt, dem Monitor Predator Z1 ein vorzügliches Bild zu entlocken. Teures Messequipment ist mit diesen Grundeinstellungen nicht erforderlich. Wer hingegen den Monitor auf „sRGB“-Norm kalibrieren möchte, kann auf diese Einstellungen sehr gut aufbauen. Los geht’s!
Predator Z1
– Menü => Bild => Helligkeit 100
– Menü => Bild => Kontrast 50
– Menü => Farbe => Farbtemperatur => Benutzer (nichts ändern!)
– Menü => Farbe => Gamma 2.5
Mit diesen wenigen Einstellungen gelingen eine vorzügliche Durchzeichnung von hellen und dunklen Bildinhalten. Obendrein wird die Maximalhelligkeit von 300 cd/m² vollständig ausgeschöpft.
Der Praxistest: Vom Gamer zum Jäger
Da alle notwendigen Kabel zum Lieferumfang gehören, ist der Monitor recht schnell an den G1 angeschlossen. Das gleiche hat Gültigkeit für die Maus und das schicke beleuchtete Keyboard mit QWERTZ-Tastatur.
Wer nun befürchtet, erst aufwändig einen PC einrichten zu müssen, dem kann ich die Angst nehmen. Der Predator G1 ist bereits vollständig konfiguriert – und sofort startklar.
Auf Knopfdruck schnellt die Lade des Laufwerks heraus; und ich kann das erste Spiel von DVD zuzuspielen. Ebenso zuverlässig funktioniert die Datenübertragung des Online-Games. Satte 1,8 Terrabyte stehen auf der Festplatte dafür noch zur Verfügung. Das sind über 80 Spiele, die darauf problemlos Platz finden, selbst wenn einzelne Spiele größere Datenmengen besitzen sollten.
Games:
Zunächst zocke ich eine Runde „Batman: Arkham Knight“. Mittlerweile ist das Spiel weitgehend frei von nervigen Bugs. Die Grafik ist schlicht und ergreifend der Hammer. Sobald Batman durch Gotham City zieht, läuft das Gespann aus Predator G1 und Z1 zur Hochform auf. 360°-Schwenks der aufwändig animierten Stadt bei Nacht laufen total flüssig. Unschönes Bildruckeln gibt es nicht. Wenn Batman auf den Häuserdächern sein schwarzes Cape ausbreitet und über den Straßenschluchten „fliegt“, taucht der Spieler auf dem gebogenen und riesigen Display des Predator Z1 förmlich ins Geschehen ein. Die Farbdarstellung und Ausleuchtung sind über die gesamte Bildbreite homogen. Wie bei vielen Gaming-Monitoren inzwischen üblich – so auch bei diesem Monitor – sind dunkle Bereiche ein wenig aufgehellt, damit sich niemand in den dunklen Gassen verstecken kann, um (wie in diesem Fall) Batman hinterrücks und heimtückisch zu attackieren. Ich erkenne jeden Gegner sofort in der Nacht. Keine dunkle Ecke wird übersehen. Jede Nische ist klar durchgezeichnet. Dies ist die positive Folge der oben beschriebenen Gammakurve, die ein wenig zu niedrig ausfällt.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit können die gefährlichen Schurken durch die Straßen von Gotham City gejagt werden. Das Batmobil sieht nicht nur cool aus, es lässt sich obendrein hervorragend durch die Straßen manövrieren. Auf jede Lenkbewegung reagiert das Fahrzeug unverzüglich. Zu verdanken ist das der superschnellen Reaktionszeit von 4 Millisekunden, die zwischen dem Befehl auf dem Controller und der Darstellung auf dem Z1 liegt.
Die Tonwiedergabe der beiden Lautsprecher, die im Monitor Predator Z1 integriert sind, hat mich positiv überrascht. Eigentlich hatte ich einen „Smartphone-Sound“ erwartet, flach und ohne Druck. Doch der Ton klingt erstaunlich erwachsen. Die Tief- und Grundtonbereiche tönen kräftig, die Mitten klar und die Höhen lösen superfein auf. Wer noch höhere Ansprüche an den Ton hat, der kommt um ein vollständiges 5.1-Soundsystem nicht herum, wie beispielsweise das Teufel Theater 500. Damit wird das Erlebnis noch einmal deutlich gesteigert.
Zum Abschluss findet hier noch ein kleines Fußball-Turnier statt. Mit dabei in „FIFA 17“ der FC Bayern München, Borussia Dortmund, HSV und der 1. FC Köln. Und wieder einmal bekommt der HSV vom FC Bayern die „Jack voll“, wie wir Hamburger zu sagen pflegen. Der BVB schlägt Köln im zweiten Halbfinale knapp mit 2:1. Im Finale treffen der FC Bayern und der BVB aufeinander und diesmal gewinnt der FC Bayern locker mit 5:1. Für Fußball ist das Predator-Gespann fast schon unterfordert. Mit völliger Lockerheit werden die Steuerbefehle umgesetzt. Die Spieler laufen allesamt mit geschmeidigen Bewegungen über den Platz. Der Ball verschmiert beim Flug nicht, sondern behält seine runde Form. Der grüne Rasen und die roten Trikots der Bayern sind in der Werkseinstellung etwas bunter als im Original. Aber das dürfte vielen Zockern sogar entgegenkommen, weil die etwas blasseren Farben des sRGB-Farbraums nicht jedermanns Geschmack sind. Nach der Kalibrierung erscheinen alle Farben originalgetreu. Zu zweit vor dem Monitor erkennen wir alle Details. Selbst an den Seiten gibt es keine nennenswerten Farbveränderungen ob des Betrachtungswinkels. Noch mehr Personen sollten aber nicht nebeneinander sitzen, weil dann der Blickwinkel zu groß werden könnte und Farbverschiebungen sowie Helligkeitseinbußen auf den äußeren Plätzen die Folge sein können. Da in der Praxis ohnehin maximal zwei Personen zusammen zocken, können die Zuschauer hintern den Spielern bequem Platz nehmen. Auf diese Weise sehen alle Personen ein optimales Bild.
Filme:
Obwohl die Predator-Kombi konsequent fürs Gaming entwickelt wurde, prüfe ich noch, wie Spielfilme darauf aussehen. Immerhin gibt es einige Filmfreunde unter den Zockern, die das große Display sicherlich auch nutzen wollen, um darauf den einen oder anderen Spielfilm zu schauen. Dafür hat Acer dem Monitor einen eigenen „Filme“-Modus spendiert. Da das DVD-RW-Laufwerk technisch bedingt keine Blu-rays abspielen kann, habe ich die Filme in Full-HD-Auflösung legal gestreamt. Das Ergebnis ist fantastisch. Vor allem Blockbuster im Cinemascope-Format kommen auf dem superbreiten Display atemberaubend zur Geltung. Besonders die Anfangsszene in „Alien: Prometheus“ mit den ausladenden Landschaftsaufnahmen gefällt mir ausgezeichnet. Schattenbereiche sind hervorragend durchgezeichnet. Die 24p-Wiedergabe gelingt vollkommen ruckelfrei. Da die Gammakurve relativ niedrig verläuft, erklärt das einerseits die gute Durchzeichnung dunkler Bildinhalte, aber es geht andererseits dem Bild etwas Farbbrillanz verloren. Hieran ist gut zu sehen, dass der Predator konsequent aufs Gaming getrimmt ist. Die Schärfe ist ohne Fehl und Tadel. Auch wenn kein digitaler Schärferegler vorhanden ist im Bildmenü, stört das nicht im Geringsten, weil die Schärfeeinstellung ab Werk perfekt ist. Besonders auffällig ist dieser positive Umstand nach der Landung des Raumschiffes Prometheus zu sehen. Die Umrisse der Prometheus heben sich deutlich vor dem Hintergrund der Berge und Wolken ab. Doppelkonturen in Form von weißen Säumen gibt es nicht. Genau deshalb erscheint der Film so authentisch.
Wird eine DVD in das DVD-RW-Laufwerk eingelegt, startet der Film zunächst leider nicht. Der Predator G1 zeigt zwar den Inhalt auf dem Datenträger richtig an, spielt aber den Film nicht ab. Wer trotzdem Filme von DVD sehen möchte, wird sich noch einen Software-Player zulegen müssen, wie beispielsweise „Power DVD“. Dann gelingt das Abspielen problemlos. Werden Filme hingegen von einem USB-Stick zugespielt, gibt der interne Mediaplayer diese anstandslos und mit perfekten Farben wieder.
Fazit
Die Predator-Serie von Acer ist konsequent für Gamer entwickelt worden. Die leistungsstarken Komponenten, die aus dem PC Predator G1 und dem riesigen Monitor Predator Z1 im Curved-Design bestehen, sind bereits ab Werk startklar. Eine aufwändige und komplizierte Systemeinrichtung ist nicht nötig. Der Spielespaß kann sofort beginnen. Das moderne Design, die einfache Bedienung und die sinnvolle Ausstattung sollten alle Gamer-Wünsche erfüllen – und den stolzen Besitzer schnell zum respektierten Jäger in der Gaming-Szene machen.
Pro und Kontra
+ sofort betriebsbereit
+ Ein/Aus-Schalter
+ Windows 10 Home installiert
+ 2 TB HDD Festplatte
+ 16 GB DDR4 RAM
+ 4 Millisekunden Verzögerungszeit
+ Design
– unvollständiges und suboptimal arbeitendes Farbmanagement
– Gammaverlauf
Modell: | Acer Predator Z1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Produktkategorie: | Monitor | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Preis: | 799,00 Euro | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Garantie: | 2 Jahre | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausführungen: | Schwarz, Rot | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vertrieb: | Acer Tel.: +49 4102 4880 www.acer.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bilddiagonale: | 30 Zoll | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abmessungen (HBT): | 50,6 x 76 x 31 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht: | 14 kg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technologie | LCD/LED (2560 x 1080 Pixel) 21:9 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Helligkeit (Herstellerangabe): | 300 cd/m² | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Helligkeit (kalibriert) | 297 cd/m² | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kontrast On/Off – ANSI | 1061:1 – 1198:1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein-/Ausgänge: | 1 x HDMI 1 x Display Port 4 x USB 1 x Audioeingang (3,5 mm Klinke) 1 x Kopfhörer-Ausgang (3,5 mm Klinke) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zubehör: | – diverse Anschlusskabel – CD mit Bedienungsanleitung – 1 Tischfuß – Netzkabel – Schnellanleitung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Besonderes: | – Curved Design – geringe Eingangsverzögerung – schnelle Installation – gute Bedienbarkeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders |