TEST: ACER VL7860 – KOMPAKTER 4K-LASERPROJEKTOR FÜR 3999,- EURO

Die Firma Acer stellt einen kompakten 4K-Laser-Projektor vor, der für 3999,- Euro ab Dezember 2017 erhältlich ist. Der VL7860 ist für anspruchsvolle Heimkino-Enthusiasten entwickelt worden, die Filme mit UHD-Auflösung im Wohnzimmer erleben wollen.

Foto: Michael B. Rehders Der Acer VL7860 ist ein angenehm kleiner Laser-Projektor.

Foto: Michael B. Rehders
Der Acer VL7860 ist ein angenehm kleiner Laser-Projektor.

 

Design und Verarbeitung
Acer spendiert dem VL7860 ein schickes weißes Finish, das von einer silbergrauen „Banderole“ umfasst wird. Die Bauteile aus gegossenem Kunststoff passen perfekt zusammen. Die Spaltmaße fallen gleichmäßig aus, nichts ist verzogen. Die Regler für Zoom, Fokus und Lens-Shift versprühen Wertigkeit. Das bezieht auch die Bedienung dieser Elemente ein. Alles sitzt fest an der richtigen Position, und das Bild lässt sich haargenau einstellen.

Foto: Michael B. Rehders Acer liefert den VL7860 in einer praktischen schwarzen Tragetasche. Damit bietet sich ein Filmabend bei Freunden förmlich an.

Foto: Michael B. Rehders
Acer liefert den VL7860 in einer praktischen schwarzen Tragetasche. Damit bietet sich ein Filmabend bei Freunden förmlich an.

 

Ausstattung und Technik
Das Highlight dieses Projektors sind die modernen Laser-Dioden. Damit entfällt der teure Tausch von ausgebrannten UHP-Lampen. Der Hersteller beziffert die Lebensdauer der neuen Laser-Lampe mit bis zu 30.000 Stunden. Das ist ein richtig guter Wert für einen Projektor. Bislang musste ich etwa alle 1500 Stunden die UHP-Lampen in meinen Projektoren ersetzen, weil die Lichtleistung zu diesem Zeitpunkt sichtbar nachgelassen hat. Mit der Laser-Dioden-Technik soll damit nun Schluss sein. Wer jeden Tag zwei Spielfilme mit je zwei Stunden Laufzeit schaut, der soll dies 20 Jahre mit dem Acer VL7860 können.

Die native Auflösung ist 2716 x 1528 Pixel und nicht wie vom Hersteller beziffert: 3840 x 2160 Pixel. Um Filme mit UHD-Auflösung (beispielsweise von der 4K-Blu-ray) wiederzugeben, greift Acer auf die XPR-Shift-Technologie zurück. Bei der XPR-Shift-Technologie handelt es sich um eine neue Technologie, mit der jedes Bild zweimal projiziert wird: Einmal unverändert und einmal um 0,5 Pixel diagonal verschoben. Das „Shift“ (engl. Verschieben) funktioniert so schnell, dass das gesunde menschliche Auge davon nichts mitbekommt. Der Zuschauer sieht also ein einziges vollständiges Bild.

Der Acer VL7860 unterstützt die Farbstandards Rec.709 und DCI-P3. Das bedeutet, dass Filme im TV, von DVD und Blu-ray sowie der brandneuen 4K-Blu-ray mit korrekten Farben wiedergegeben werden sollen. Wie gut das in der Praxis gelingt, zeigen die unten aufgeführten Messungen und Diagramme.
Eine Zwischenbildberechnung (AcuMotion) stellt bewegte Szenen scharf und ruckelfrei dar.
Das 1,6-fache Zoom erhöht die Flexibilität bei der Installation. Um ein zwei Meter breites Bild darzustellen, kann der Acer 2,42 bis 3,88 Meter von der Leinwand entfernt platziert werden.
Ein weiteres Highlight des Acer VL7860 ist (neben der Laser-Lampen-Technik) HDR (High Dynamic Range). Diese brandneue Technik ermöglicht es zu Hause, spezielle HDR-Filme mit einem bis zu 40-mal höheren Kontrastumfang zu projizieren und obendrein viel natürlichere Farben als bisher zu erleben.

Foto: Michael B. Rehders Zwei HDMI-Anschlüsse und ein VGA-Port gestatten es, dass gleichzeitig ein DVB-T2-Receiver, ein Blu-ray-Player und ein PC mit dem VL7860 verbunden werden können.

Foto: Michael B. Rehders
Zwei HDMI-Anschlüsse und ein VGA-Port gestatten es, dass gleichzeitig ein DVB-T2-Receiver, ein Blu-ray-Player und ein PC mit dem VL7860 verbunden werden können.

 

Foto: Michael B. Rehders Am Objektiv wird die Schärfe eingestellt. Die Bildgröße (Zoom) kann mit dem Rad verändert werden, welches auf dem Gehäuse eingelassen ist. Direkt dahinter befindet sich ein Lens-Shift-Regler, um das Bild ein wenig nach oben/unten zu verschieben. Groß ist der Verschiebespielraum zwar nicht, aber eine finale Platzierung des Bildes wird damit deutlich erleichtert. Nach Abschluss der gewünschten Positionierung wird der Regler im Gehäuse versenkt, womit ein versehentliches Verstellen zuverlässig vorgebeugt wird.

Foto: Michael B. Rehders
Am Objektiv wird die Schärfe eingestellt. Die Bildgröße (Zoom) kann mit dem Rad verändert werden, welches auf dem Gehäuse eingelassen ist. Direkt dahinter befindet sich ein Lens-Shift-Regler, um das Bild ein wenig nach oben/unten zu verschieben. Groß ist der Verschiebespielraum zwar nicht, aber eine finale Platzierung des Bildes wird damit deutlich erleichtert. Nach Abschluss der gewünschten Positionierung wird der Regler im Gehäuse versenkt, womit ein versehentliches Verstellen zuverlässig vorgebeugt wird.

 

Messungen
Acer beziffert die Maximalhelligkeit mit 3000 Lumen. Das Testgerät kommt diesem Wert mit 2904 Lumen sehr nah. Allerdings erscheinen Spielfilme in diesem Bildmodus „Hell“ zu grün. Für Spielfilme ist das Preset „Film“ besser geeignet. Damit erzielt der Acer immer noch umwerfende 2325 Lumen, allerdings mit nicht ganz reinen Primärfarben, weil den Primaries „Weiß“ zusätzlich hinzugemischt wird per „Brilliant Color“. Für eher suboptimale Räumlichkeiten und Bildbreiten über 5 Meter finde ich diesen Bildmodus trotzdem empfehlenswert. Im Modus „Film“ ist es bei kontrolliertem Tageslichteinfall am Tag nämlich möglich, Spiele der Fußball-Bundeslinga oder Formel 1 zu schauen, ohne allzu große Kompromisse in der Farbdarstellung einzugehen.
Wer normierte Farben nach Rec.709-Standard anstrebt, der schaltet auf den eindeutig benannten Bildmodus „Rec.709“. Darauf kalibriert kommen immer noch ordentliche 1343 Lumen heraus. Dieser Wert reicht im Grunde aus, um Bildbreiten um 4,00 Meter strahlendhell (14 fL) zu beleuchten.
Der On/Off-Kontrast beträgt kalibriert durchaus verbesserungswürdige 1007:1. An dieser Stelle möchte ich aber noch nachschieben, dass fast alle 4K-DLP-Projektoren mit XPR-Technik in diesem Bereich liegen. Der ANSI-Kontrast beträgt hingegen vorzügliche 453:1. Die Farbtemperatur ist mit 6577 Kelvin (D65) absolut heimkinotauglich.

Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Zielkoordinaten des Rec.709-Farbmodells, das weiße Dreieck ist der gemessene Farbraum des VL7860. Ab Werk (links) ist der Farbraum ein wenig erweitert, was zu etwas satteren Farbtönen führt. Vielen dürften diese Farben jedoch sehr gut gefallen, weil Gesichter einen schönen Teint besitzen. Da der Projektor kein frei zugängliches Color-Management-System besitzt, können die Primär- und Sekundärfarben nicht korrigiert werden. Glücklicherweise kommt der Bildmodus „Rec.709“ (rechts) dem Standard schon recht nah.

Farbraum: Das schwarze Dreieck zeigt die Zielkoordinaten des Rec.709-Farbmodells, das weiße Dreieck ist der gemessene Farbraum des VL7860. Ab Werk (links) ist der Farbraum ein wenig erweitert, was zu etwas satteren Farbtönen führt. Vielen dürften diese Farben jedoch sehr gut gefallen, weil Gesichter einen schönen Teint besitzen. Da der Projektor kein frei zugängliches Color-Management-System besitzt, können die Primär- und Sekundärfarben nicht korrigiert werden. Glücklicherweise kommt der Bildmodus „Rec.709“ (rechts) dem Standard schon recht nah.

 

Farbraum: Die Messtabellen zeigen sehr gut auf, was „Brilliant Color“ tatsächlich mit den Farben macht. Werden die Luminanzen (Y) von Rot, Grün und Blau addiert, soll das Ergebnis der Luminaz (Y) von Weiß entsprechen. In der Werkseinstellung (links) ist gut zu sehen, dass die Luminanz von Weiß deutlich höher ausfällt als die addierten Werte von Rot, Grün und Blau, während im kalibrierten Bildmodus „Rec.709“ die Addition der Luminanzen von Rot, Grün und Blau ziemlich genau dem Wert von Weiß entspricht. Kurz zusammengefasst: „Brilliant Color“ sorgt einerseits dafür, dass Helligkeit und Kontrast gesteigert werden, andererseits sehen die Primärfarben durch das Hinzufügen von „Weiß“ etwas blasser aus.

Farbraum: Die Messtabellen zeigen sehr gut auf, was „Brilliant Color“ tatsächlich mit den Farben macht. Werden die rot eingekreisten Luminanzen (Y) von Rot, Grün und Blau addiert, soll das Ergebnis der gemessenen Luminaz (Y) von Weiß entsprechen. In der Werkseinstellung (links) ist gut zu sehen, dass die gemessene Luminanz von Weiß deutlich höher ausfällt als die addierten Werte von Rot, Grün und Blau (RGB). Das liegt daran, das im Bildmodus „Film“ die „Brilliant Color“-Technologie eingesetzt wird. „Brilliant Color“ sorgt also dafür, dass die Farbluminanzen von RGB addiert werden und fügt selbst noch „Weiß“ in beträchtlichem Maße hinzu. Deshalb ist ein weißes Testbild so viel heller, wenn „Brilliant Color“ eingeschaltet ist. Im kalibrierten Bildmodus „Rec.709“ (Diagramm rechts) kommt nach der Addition der Luminanzen von Rot, Grün und Blau ziemlich genau der gemessene Luminanz-Wert von Weiß heraus. Hier ist „Brilliant Color“ nämlich ausgeschaltet.

Kurz zusammengefasst bedeutet das folgendes: „Brilliant Color“ sorgt einerseits dafür, dass Helligkeit und Kontrast gesteigert werden, andererseits sehen die Primärfarben durch das Hinzufügen von „Weiß“ etwas blasser aus.
Ohne „Brilliant Color“ erscheinen alle Farben satter/natürlicher, was allerdings ein wenig zu Lasten der Lichtausbeute geht.
Aus diesem Grund empfehle ich, „Brilliant Color“ nur einzusetzen in Räumen mit ein wenig Tageslichteinfall, weil hier die Lichtausbeute vor Farbpräzision geht, um ein brillantes Bild und strahlend helles Bild zu erhalten.
Abends und tagsüber in gut abgedunkelten Räumlichkeiten empfehle ich, im Projektor die „Brilliant Color“-Technik besser abzuschalten, um die natürlicheren Farben vollumfänglich genießen zu können.

 

Farbraum HDR: Der Farbraum DCI-P3 für 4K-HDR-Filme fällt sichtbar zu klein aus. Das grüne Farbspektrum ist erheblich untersättigt. Wälder und saftige Wiesen erscheinen deshalb nicht so grün wie es möglich sein kann, wenn das grüne Farbspektrum für HDR vollständig ausgeschöpft wird. Allerdings fällt dieser Umstand nur im direkten A/B-Vergleich auf, wenn ein Projektor direkt daneben ein Vergleichsbild mit korrektem Farbspektrum projiziert. Davon gibt es in der Preisklasse unter 5000,- Euro momentan ganz wenige Modelle (Epson EH-TW7300, Epson EH-TW9300, JVC DLA-X5900, JVC DLA-X5500).

Farbraum HDR: Der Farbraum DCI-P3 für 4K-HDR-Filme fällt sichtbar zu klein aus. Das grüne Farbspektrum ist erheblich untersättigt. Wälder und saftige Wiesen erscheinen deshalb nicht so grün wie es möglich sein kann, wenn das grüne Farbspektrum für HDR vollständig ausgeschöpft wird. Allerdings fällt dieser Umstand nur im direkten A/B-Vergleich auf, wenn ein Projektor direkt daneben ein Vergleichsbild mit korrektem Farbspektrum projiziert. Davon gibt es in der Preisklasse unter 5000,- Euro momentan ganz wenige Modelle (Epson EH-TW7300, Epson EH-TW9300, JVC DLA-X5900, JVC DLA-X5500).

 

Graustufenverlauf: Während der Farbraum nicht zu korrigieren ist, kann die Farbtemperatur hingegen punktgenau eingestellt werden. Ab Werk (links) ist Blau deutlich erhöht, was zu einer Farbtemperatur von rund 7500 Kelvin führt. Nach der Korrektur im Bildmodus „Rec.709“ (rechts) ist der Farbtemperaturverlauf ab 20 IRE auf gutem Niveau. Die Delta-E-Werte liegen sogar allesamt im grünen Bereich unter 2.0.

Graustufenverlauf: Während der Farbraum nicht zu korrigieren ist, kann die Farbtemperatur hingegen punktgenau eingestellt werden.
Ab Werk (links) ist Blau deutlich erhöht, was zu einer Farbtemperatur von rund 7500 Kelvin führt. Nach der Korrektur im Bildmodus „Rec.709“ (rechts) ist der Farbtemperaturverlauf ab 20 IRE auf gutem Niveau. Die Delta-E-Werte liegen sogar allesamt im grünen Bereich unter 2.0.

 

Gamma: In der Werkseinstellung „Film“ ist der Gammaverlauf extrem „hügelig“. In dunklen Bildinhalten ist das Bild somit zu dunkel und in hellen Szenen viel zu hell. Das sind die Folgen von Brilliant Color. Im kalibrierten Bildmodus „Rec.709“ (Brilliant Color 1 – das entspricht aus) sieht das Gamma schon sehr viel besser aus.

Gamma: In der Werkseinstellung „Film“ ist der Gammaverlauf extrem „hügelig“. In dunklen Bildinhalten ist das Bild somit zu dunkel und in hellen Szenen viel zu hell. Das sind die Folgen von Brilliant Color. Im kalibrierten Bildmodus „Rec.709“ (Brilliant Color 1 – das entspricht aus) sieht das Gamma schon sehr viel besser aus.

 

WICHTIG!
Ein wichtiger Hinweis sei mir jetzt noch gestattet, damit sich die Profi-Kalibrierer unter den Lesern nicht unnötigen Ärger einhandeln, wenn sie den Projektor für Kunden kalibrieren. Der Acer VL7860 schaltet für den Kalibrierer zunächst unbemerkt in den Bildmodus „Benutzer“, sobald in irgendeinem anderen Bildmodus (z. B. „Rec.709“) die Farbeinstellungen verändert werden. Das ist deshalb vorab so wichtig zu wissen, da die unter „Benutzer“ vorgenommenen Einstellungen (z. B. für HDR) ohne Vorwarnung überschrieben werden.
Aus diesem Grund lässt sich nur ein Preset richtig kalibrieren.
Ich habe Acer über diese Umstände informiert und hoffe, dass diese Dinge mit einem Update noch behoben werden.

 

Foto: Michael B. Rehders Die Zwischenbildberechnung befindet sich im Bildmenü „AcuEngine“, das über Farbe => Erweitert => AcuEngine erreichbar ist. Die Zwischenbildberechnung nennt Acer „AcuMotion“. Im niedrigen Modus funktioniert sie bereits sehr gut. Das leichte Ruckeln, das der VL7860 mit 24 Hz-Wiedergabefrequenz erzeugt, wird damit nahezu völlig beseitigt. Das Ruckeln hat seine Ursache darin, dass 24-Hz-Content mit 60 Hz wiedergegeben wird. „AcuColor“ stellt die Farben erheblich bunter dar. Ich empfehle, diese Funktion ausgeschaltet zu lassen. Die Farben können damit sonst unschön ausreißen.

Foto: Michael B. Rehders
Die Zwischenbildberechnung befindet sich im Bildmenü „AcuEngine“, das über Farbe => Erweitert => AcuEngine erreichbar ist. Die Zwischenbildberechnung nennt Acer „AcuMotion“. Im niedrigen Modus funktioniert sie bereits sehr gut. Das leichte Ruckeln, das der VL7860 mit 24 Hz-Wiedergabefrequenz erzeugt, wird damit nahezu völlig beseitigt. Das Ruckeln hat seine Ursache darin, dass 24-Hz-Content mit 60 Hz wiedergegeben wird.
„AcuColor“ stellt die Farben erheblich bunter dar. Ich empfehle, diese Funktion ausgeschaltet zu lassen. Die Farben können damit sonst unschön ausreißen.

 

Einstellungstipps für natürliche Farben
Nicht jeder besitzt teures Messequipment oder will sich mit dem Thema Kalibrierung befassen. Für diese Nutzer habe ich ein paar Einstellungstipps ausgearbeitet, die zu einer normnahen Bilddarstellung Richtung Rec.709-Standard führen.
Dafür müssen einfach nur die folgenden Änderungen vorgenommen werden:

– Bildmodus „Rec.709“
– Schärfe 9
– Superauflösung 5
Mehr Parameter müssen nicht eingestellt werden.

Bildqualität
Bevor ich zum schönsten Teil des Tests komme, dem Betrachten von Filmen und Fotos, spiele ich noch ein paar Testbilder ab.
Bei der XPR-Shift-Technologie von Acer fällt mir auf, dass diese Funktion nicht ganz fehlerfrei arbeitet.

Foto: Michael B. Rehders Das Kreuz in UHD-Pixelauflösung sieht zunächst unscharf aus. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch deutlich auf, dass zwei(!) Kreuze leicht verschoben projiziert wird. Dies ist zweifelsfrei der nicht perfekt abgestimmten XPR-Shift-Technologie zuzuschreiben. Andere Projektoren mit dieser Technik stellen dieses Testbild nämlich fehlerfrei dar.

Foto: Michael B. Rehders
Das Kreuz in UHD-Pixelauflösung sieht zunächst unscharf aus. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch deutlich auf, dass zwei(!) Kreuze leicht verschoben projiziert wird. Dies ist zweifelsfrei der nicht perfekt abgestimmten XPR-Shift-Technologie zuzuschreiben. Andere Projektoren mit dieser Technik stellen dieses Testbild nämlich fehlerfrei dar.

 

Schwarz/Weiß-Bilder sehen wunderbar unverfärbt aus. Allerdings ist ein Helligkeitsverlust zum Bildrand auffällig. Am linken Bildrand wird das Fadenkreuz deutlich dunkler dargestellt (Bild links) als in der Bildmitte (Bild rechts). Was auf dem Testbild sehr deutlich zu sehen ist, spielt in der Praxis aber eine eher untergeordnete Rolle, weil es dort kaum auffällt. Gut zu sehen ist das auf dem nachfolgenden Screenshot, den ich direkt von der Leinwand gemacht habe.

Schwarz/Weiß-Bilder sehen wunderbar unverfärbt aus. Allerdings ist ein Helligkeitsverlust zum Bildrand auffällig. Am linken Bildrand wird das Fadenkreuz deutlich dunkler dargestellt (Bild links) als in der Bildmitte (Bild rechts). Was auf dem Testbild sehr deutlich zu sehen ist, spielt in der Praxis aber eine eher untergeordnete Rolle, weil es dort kaum auffällt. Gut zu sehen ist das auf dem nachfolgenden Screenshot, den ich direkt von der Leinwand gemacht habe.

 

Foto: Michael B. Rehders Das in UHD-Auflösung zugespielte Foto vom Hamburger Hafen, auf dem die „Aida Sol“ die Elbe hinauf fährt, wird ein wenig kontrastarm dargestellt. Ein Helligkeitsabfall zu den Seiten ist im Grunde kaum auffällig. Dafür sehen die Farben natürlich aus. Umwerfend ist darüber hinaus die Schärfe. Feinste Details sind erkennbar.

Foto: Michael B. Rehders
Das in UHD-Auflösung zugespielte Foto vom Hamburger Hafen, auf dem die „Aida Sol“ die Elbe hinauf fährt, wird ein wenig kontrastarm dargestellt. Ein Helligkeitsabfall zu den Seiten ist im Grunde kaum auffällig. Dafür sehen die Farben natürlich aus. Umwerfend ist darüber hinaus die Schärfe. Feinste Details sind erkennbar.

 

Foto: Michael B. Rehders Der Detailausschnitt des projizierten Bildes deckt zwei Dinge auf. Erstens eine fantastische Bildschärfe. Zweitens das (oben aufgeführte) Manko der XPR-Shift-Technik. Der Schriftzug „Der König der Löwen“ auf dem Theaterzelt ist nicht vollständig zu lesen. Das macht der Acer V9800 deutlich besser. Auch die schwarzen Linien auf dem gelben Löwen wirken im Vergleich wenig differenziert.

Foto: Michael B. Rehders
Der Detailausschnitt des projizierten Bildes deckt zwei Dinge auf. Erstens eine fantastische Bildschärfe. Zweitens das (oben aufgeführte) Manko der XPR-Shift-Technik. Der Schriftzug „Der König der Löwen“ auf dem Theaterzelt ist nicht vollständig zu lesen. Das macht der Acer V9800 deutlich besser. Auch die schwarzen Linien auf dem gelben Löwen wirken im Vergleich wenig differenziert.

 

 

Foto: Michael B. Rehders Full-HD: Die Panoramaaufnahme von Hamburg habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers geschossen. Der Ausschnitt aus dem projizierten Full-HD-Bildes zeigt eine ordentliche Farbdarstellung. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ ist gut zu lesen. Der Asphalt erscheint angenehm farbneutral.

Foto: Michael B. Rehders
Full-HD: Die Panoramaaufnahme von Hamburg habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers geschossen. Der Ausschnitt aus dem projizierten Full-HD-Bildes zeigt eine ordentliche Farbdarstellung. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ ist gut zu lesen. Der Asphalt erscheint angenehm farbneutral.

 

Foto: Michael B. Rehders UHD: Das projizierte Bild mit UHD-Auflösung offenbart im direkten Vergleich noch mehr Feindetails. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ auf dem roten Doppeldecker ist noch besser zu lesen. Darüber hinaus hat der Zaun davor doppelt so viele Streben. Auch die grauen Mauersteine sind viel besser differenziert.

Foto: Michael B. Rehders
UHD: Das projizierte Bild mit UHD-Auflösung offenbart im direkten Vergleich noch mehr Feindetails. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ auf dem roten Doppeldecker ist noch besser zu lesen. Darüber hinaus hat der Zaun davor doppelt so viele Streben. Auch die grauen Mauersteine sind viel besser differenziert.

 

Blu-ray:
Dieses Mal schaue ich mir „Star Wars – Episode 7“ an. Das Intro mit der gelben Laufschrift erscheint wunderbar natürlich. Allerdings ruckelt die Laufschrift leicht. Sobald die FI eingeschaltet wird, verschwindet das allerdings das leichte Ruckeln. Der Weltraum ist deutlich aufgehellt, dafür leuchten die Sterne wunderbar. Als das Raumschiff den Planeten teilweise bedeckt, kann ich den störenden Regenbogen-Effekt erkennen. Dieser befindet sich auf dem guten Niveau aktueller DLP-Projektoren. Großartig ist die Detailauflösung. Als die Raumschiffe in die Atmosphäre eintauchen und die Schlacht beginnt, leuchten die roten Lasergeschosse prachtvoll. Als Rey später ihre Fundstücke aus dem Sternenzerstörer durch die Wüste transportiert, kann der Acer VL-7860 seine wahren Stärken voll ausspielen. Feinster Wüstenstaub liegt in der Luft. Einzelne Sandkörner werden differenziert abgebildet, und der hohe ANSI-Kontrast sorgt für eine grandiose Differenzierung zwischen hellen und dunklen Elementen.

 

Foto: Michael B. Rehders Wie gut die Mischung aus ANSI-Kontrast, Lichtleistung, Farbpräzision und Schärfe ist, zeigt der Ausschnitt aus meiner Rom-Aufnahme. Am roten Gebäude im Hintergrund sind alle Steine zu erkennen. Einzelne Personen vor dem Kolosseum sind fein differenziert. Selbst in den Schattenbereichen der Fenster sind zahllose Details zu entdecken.

Foto: Michael B. Rehders
Wie gut die Mischung aus ANSI-Kontrast, Lichtleistung, Farbpräzision und Schärfe ist, zeigt der Ausschnitt aus meiner Rom-Aufnahme. Am roten Gebäude im Hintergrund sind alle Steine zu erkennen. Einzelne Personen vor dem Kolosseum sind fein differenziert. Selbst in den Schattenbereichen der Fenster sind zahllose Details zu entdecken.

 

Fußball:
Das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft steht nun auf dem Programm. Die Zuspielung erfolgt per DVB-T2 und 50 Hz. Der Rasen im Stadion sieht saftig grün aus. Einzelne Grashalme sind darauf zu erkennen. In der Totalen kann ich die Zuschauer auf der Tribüne unterscheiden. Der Ball wird sicher durch die deutschen Reihen gepasst. Auf Rechtsaußen wird Müller angespielt. Die Kamera schwenkt langsam mit und folgt dem Spielverlauf. Es ruckelt nichts! Der Acer stellt 50-Hz-Content fließend dar, sogar ohne Zwischenbildberechnung. Das ist deshalb erwähnenswert, weil zahlreiche DLP-Projektoren mit XPR-Technologie der Mitbewerber 50-Hz-Inhalte mit 60 Hz wiedergeben, was zu unerträglichem Ruckeln auf der Leinwand führt, so das mir Sport mit diesen Projektoren keinerlei Freude macht. Deshalb ein großes Lob an Acer. Der VL7860 hat diese technische Hürde souverän gemeistert.

Foto: Michael B. Rehders Die Fernbedienung des VL7860 ist sehr hell beleuchtet, so dass die Navigation durch das On-Screen-Menü auch in völliger Dunkelheit treffsicher gelingt.

Foto: Michael B. Rehders
Die Fernbedienung des VL7860 ist sehr hell beleuchtet, so dass die Navigation durch das On-Screen-Menü auch in völliger Dunkelheit treffsicher gelingt.

 

Zum Abschluss projiziere ich die 4K-Blu-ray „Alien: Covenant“. Der VL7860 stellt das HDR-Kontent richtig gut dar. Es sind kaum Korrekturen notwendig von Helligkeit und Kontrast, damit alle Abstufungen von 0,005 Nits bis 1000 Nits abgebildet werden.
Während die Covenant durchs All fliegt, leuchten die blauen Triebwerke strahlend hell. Auf dem Raumschiff sind die Streben allesamt zu sehen; sämtliche Aufbauten sind fein differenziert. Die Sterne funkeln eindrucksvoll Die Gesichter der Crewmitglieder sehen realistisch aus. Wenige Doppelkonturen zeugen von der digitalen Nachschärfung, die bereits im Film vorhanden ist. Schwarze Inhalte erscheint zwar nicht so dunkel wie von anderen 4K-Projektoren mit D-ILA- und SXRD-Techniken, aber der gute ANSI-Kontrast gleicht das locker wieder aus, so dass helle Spitzlichter strahlend hell zwischen in der Dunkelheit leuchten.

 

Foto: Michael B. Rehders Dank seines silbergrau/weißen Gehäuses lässt sich der Acer VL7860 gut in hellen Wohnstuben integrieren.

Foto: Michael B. Rehders
Dank seines silbergrau/weißen Gehäuses lässt sich der Acer VL7860 gut in hellen Wohnstuben integrieren.

 

Fazit
Der Acer VL7860 ist ein kompakter 4K-Laser-Projektor, der für 3999,- Euro angeboten wird. Das weiße Gehäuse mit der silbergrauen Einfassung ist ideal, um den Bildwerfer in einem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer zu integrieren. Die Installation geht dabei leicht von der Hand. Zu verdanken ist das dem großzügig bemessenen Zoom sowie dem kleinen aber durchweg hilfreichen Lens-Shift-Bereich, mit dem die finale Ausrichtung deutlich erleichtert wird. Natürliche und normnahe Farben gelingen im Bildmodus „Rec.709, die keiner großartigen Änderungen bedürfen. Vermissen werden Kalibrier-Profis allenfalls die Einstellmöglichkeiten fürs Gamut sowie einen zweiten Speicher, um für HDR und SDR verschiedene Presets anzulegen. Insgesamt ist der Acer VL7860 für alle Heimkino-Fans wie geschaffen, die täglich Spielfilme mit hervorragender Schärfe auf einer Großbildwand erleben wollen – die lange Lebensdauer der Laser-Dioden und die Wiedergabemöglichkeit von toppaktuellen 4K-Blu-rays in HDR sind die Highlights dieses Heimkinoprojektors.

Pro und Kontra
+ sehr gute Schärfe
+ gute Werkseinstellung im Bildmodus „Rec.709“
+ 4K
+ HDR-fähig
+ Laser-Dioden-Lampen
+ bis 30.000 Stunden Lampenlebensdauer laut Hersteller
+ Frame Interpolation
+ sehr guter ANSI-Kontrast
– kein 3D
– 24-Hz-Ruckeln
– kein CMS zur Farbraumeinstellung
– Bei Bildeinstellungen springt der Acer unbemerkt in den „Benutzer“-Modus und überschreibt die dort hinterlegten Einstellungen
– XPR-Shift sorgt für Doppelbilder in Pixelauflösung
– mäßiger On/Off-Kontrast

Technische Daten und Messungen
Modell: Acer VL7860
Technik: 1-Chip DLP
Helligkeit: 2904 Lumen, 1343 Lumen (D65) kalibriert
Kontrast: 1007:1 (On/Off), 453:1 (ANSI)
Schwarzwert: 1,33 Lumen
Bildauflösung: 2716 x 1528 Pixel (3840 x 2160 mit Shift-Technologie)
Lens-Shift: Ja (vertikal)
3D-Wiedergabe: Nein
3D-Transmitter Nein
3D-Brille: —
Ausführungen: Silbergrau/Weiß
Abmessungen (HBT): 127 x 398 x 297 mm
Gewicht: 5,3 Kg
Preis: 3999,00 Euro
Garantie: 2 Jahre
Erhältlich: ab Dezember 2017

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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