TEST: KAUBER CONTRAST S – Hervorragende Leinwand für kontrollierte Tageslicht-Projektion

Der polnische Leinwandhersteller Kauber offeriert eine neue High-Contrast-Screen.  Mit der Contrast S soll bei Tageslicht und in den Abendstunden, wenn das Wohnzimmer noch leicht beleuchtet ist, ein brillantes und farbenfrohes Bild möglich sein. Wie eine Tageslichtprojektion darauf im Vergleich mit einer Standard-Leinwand aussieht, wie sich die Contrast S im dedizierten Heimkinoraum schlägt, wie Bildschärfe und Farbreproduktion gelingen, das verrate ich in diesem umfangreichen Test.

Foto: Michael B. Rehders Die Kauber Contrast S besitzt eine grausilberne Projektionsfolie, um seitlich einfallendes Streulicht zu absorbieren.

Foto: Michael B. Rehders
Die Kauber Contrast S besitzt eine grausilberne Projektionsfolie, um seitlich einfallendes Streulicht zu absorbieren.

 

Der Traum von vielen Filmfreunden ist ein eigenes Heimkino, in dem kompromisslos dem Hobby gefrönt werden kann. Leider ist aber nicht jeder imstande oder willens, dafür einen eigenen Raum in der Mietwohnung abzustellen. Oder die liebe „Regierung“ erlaubt dies schlichtweg nicht, gleichwohl ein Raum dafür eigentlich vorhanden wäre. So ziehen Projektoren häufig ins Wohnzimmer ein. Aber auch hier wollen zahlreiche Nutzer es vermeiden, Blockbuster und Sportübertragungen in einem dunklen Loch anzusehen. Schwarz getönte Wände sind tabu, aus verständlichen Gründen. Am Nachmittag fällt somit Sonnenlicht durch die zugezogenen Gardinen, blöderweise zur besten Sendezeit der Fußball-Bundesliga und Formel 1. Abends soll noch eine kleine Lampe leuchten, weil ein unbeleuchtetes Wohnzimmer vielfach zu ungemütlich erscheint. Das alles sind suboptimale Voraussetzungen für eine Filmprojektion, wenn diese auf einer standardweißen Gain-1,0-Leinwand erfolgt. Genau für derlei Umgebungsbedingungen hat Kauber eine so genannte High-Kontrast-Screen entwickelt. Hierbei handelt es sich um eine Leinwand, die ein Tuch mit grauem Belag und lichtverstärkenden Partikeln besitzt. Das Ziel dieser Leinwand-Technik ist: Seitlich einfallendes Licht (Streulicht, Tageslicht) zu absorbieren, das Schwarz zu verbessern und die Aufprojektion verstärkt in Richtung Zuschauer abzustrahlen. Auf diese Weise sollen nicht nur suboptimale Raumbedingungen ausgeglichen werden, es sollen sogar Schwächen von Projektoren selbst eliminiert werden. So kann beispielsweise ein schlechter Schwarzwert 20 % verbessert werden.
Schauen wir uns das mal in der Praxis an.

Foto: Michael B. Rehders Sicher und stoßfest verpackt wird die Leinwand geliefert.

Foto: Michael B. Rehders
Sicher und stoßfest verpackt wird die Leinwand geliefert.

 

Technik und Design
Momentan wird die Kauber Contrast S exklusiv von Beamer 4U in Deutschland vertrieben. Von der Bestellung bis zur Lieferung sind zwei Wochen vergangen. Die Leinwand wird in Wunschgröße angefertigt. Der Rahmen besteht aus leichten Aluminium-Profilen. Das Leinwandtuch ist eine hellgraue PVC-Folie mit lichtverstärkenden Partikeln, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Vier Streben und Klammern zum Spannen des Tuches gehören zum Lieferumfang. Ebenso sind Schrauben und Dübel für die Wandmontage vorhanden. Eine gedruckte Montageanleitung liegt ebenfalls mit bei.
Die Stahlprofile sind schwarz lackiert und sehen schick aus. Wer hingegen einen lichtschluckenden Rahmen bevorzugt, kann den Rahmen optional gegen Aufpreis pulverbeschichten lassen. Das sieht nicht nur edel aus, sondern schluckt das Bild, wenn es ein wenig auf den Rahmen projiziert wird.

Leichte Montage
Wie bei Leinwänden in der Regel üblich, müssen diese zu Hause zusammengebaut werden. Da die Aluminium-Profile der Contrast S relativ leicht sind, gestaltet sich der Aufbau der Leinwand inklusive Wandmontage recht einfach.
Für den Zusammenbau habe ich allein nur 40 Minuten benötigt. Dabei hat sich die Montageanleitung als hilfreich erwiesen.
Das Tuch selbst riecht zunächst ein wenig nach Kunststoff. Am besten, die Leinwand kann bei geöffnetem Fenster über Nacht ausdünsten. Nach etwa 48 Stunden ist der Geruch vollends verflogen, so dass auch empfindliche Gemüter stundenlang Filme genießen können.

Foto: Michael B. Rehders Zunächst breite ich die vier Aluminium-Profile auf einer Decke aus, damit diese nicht unnötigerweise zerkratzen beim Zusammenbau. Vier Winkel werden in die Kanten eingeschoben und der Rahmen dann zusammengesteckt. Sehr einfach!

Foto: Michael B. Rehders
Zunächst breite ich die vier Aluminium-Profile auf einer Decke aus, damit diese nicht unnötigerweise zerkratzen beim Zusammenbau. Vier Winkel werden in die Kanten eingeschoben und der Rahmen dann zusammengesteckt. Sehr einfach!

 

Foto: Michael B. Rehders In wenigen Minuten ist der Rahmen zusammengesteckt. Auf die Verschraubung der Streben habe ich verzichtet, weil die Leinwand nach der kompletten Montage perfekt zusammenhält. Unter dem Rahmen befinden sich die dünnen Stahlstangen, die für die Tuchspannung benötigt werden. In der Mitte liegt die Montageanleitung der Leinwand.

Foto: Michael B. Rehders
In wenigen Minuten ist der Rahmen zusammengesteckt. Auf die Verschraubung der Streben habe ich verzichtet, weil die Leinwand nach der kompletten Montage perfekt zusammenhält. Unter dem Rahmen befinden sich die dünnen Stahlstangen, die für die Tuchspannung benötigt werden. In der Mitte liegt die Montageanleitung der Leinwand.

 

Foto: Michael B. Rehders Als nächstes wird das High-Contrast-Tuch locker auf der Rückseite der Leinwand ausgebreitet. Die Nähte zeigen dabei nach „hinten“ beziehungsweise oben.

Foto: Michael B. Rehders
Als nächstes wird das High-Contrast-Tuch locker auf der Rückseite der Leinwand ausgebreitet. Die Nähte zeigen dabei nach „hinten“ beziehungsweise oben.

 

Foto: Michael B. Rehders Jetzt werden die dünnen Stahlstangen in die „Taschen“ geschoben. Das ist allein zwar ein wenig fummelig, gelingt am Ende aber doch recht zügig.

Foto: Michael B. Rehders
Jetzt werden die dünnen Stahlstangen in die „Taschen“ geschoben. Das ist allein zwar ein wenig fummelig, gelingt am Ende aber doch recht zügig.

 

Foto: Michael B. Rehders Zum Abschluss werden die Klammern am Rahmen und den dünnen Stahlstangen befestigt. Entgegen der Montageanleitung rate ich allerdings davon ab, diese mit dem Hammer einzuschlagen. Das Aluminium wird davon nur unnötigerweise beschädigt. Die Klammern halten auch so perfekt ohne herauszurutschen.

Foto: Michael B. Rehders
Zum Abschluss werden die Klammern am Rahmen und den dünnen Stahlstangen befestigt. Entgegen der Montageanleitung rate ich allerdings davon ab, diese mit dem Hammer einzuschlagen. Das Aluminium wird davon nur unnötigerweise beschädigt. Die Klammern halten auch so perfekt ohne herauszurutschen.

 

Foto: Michael B. Rehders Die 20 Klammern spannen das Tuch vorbildlich. Es sind keinerlei Falten zu erkennen.

Foto: Michael B. Rehders
Die 20 Klammern spannen das Tuch vorbildlich. Es sind keinerlei Falten zu erkennen.

 

Aus dem Messlabor
Um die späteren subjektiven Bildeindrücke besser bewerten zu können, habe ich die Leinwand zunächst auf Farbtreue, Leuchtdichte und Gainwert untersucht.
Dies gestaltet sich bei High-Contrast-Screens immer ein wenig schwierig, weil diese in aller Regel das Licht bündeln. Zum Rand hin gibt es dadurch häufig sichtbare Abschattungen. Wir sprechen hier von einem Hotspot-Effekt, weil das Bild an einem Punkt auf der Leinwand sichtbar heller ist als anderswo. Nicht so auf der Kauber Contrast S. Ein Hotspot-Effekt ist bei üblicher Projektion (oberhalb der Leinwand) nicht störend zu erkennen. Das Bild erscheint über die gesamte Leinwandfläche homogen.

Farbraum: Der Projektor wird zunächst auf einer neutralweißen Leinwand mit einem Leuchtdichtefaktor 1.0 kalibriert. Bis auf Grün liegen alle Primär- und Sekundärfarben an ihren Sollpositionen (links). Anschließend wird die Contrast S vor den Messsensor geschoben. Das Messergebnis (siehe Diagramm rechts) weist aus, wie gut die Kauber die Primär- und Sekundärfarben reproduziert. Es gibt keine nennenswerten Abweichungen. Sehr gut!

Farbraum: Der Projektor wird zunächst auf einer neutralweißen Leinwand mit einem Leuchtdichtefaktor 1.0 kalibriert. Bis auf Grün liegen alle Primär- und Sekundärfarben an ihren Sollpositionen (links). Anschließend wird die Contrast S vor den Messsensor geschoben. Das Messergebnis (siehe Diagramm rechts) weist aus, wie gut die Kauber die Primär- und Sekundärfarben reproduziert. Es gibt keine nennenswerten Abweichungen. Sehr gut!

 

Tabelle: Auf der neutralweißen Gain-1.0-Leinwand beträgt die Leuchtdichte gute 32,8 Footlamberts (links). Die Farbtemperatur erreicht durch die Kalibrierung vorzügliche 6517 Kelvin (D65). Das RGB-Niveau liegt um 100 % bei Rot, Grün und Blau. Besser geht es kaum noch. Die Kauber steht diesen guten Messwerten nicht nach (Diagramm rechts). Systembedingt erzielt sie immer noch vorzügliche 25,9 Footlamberts. Damit ist das Bild auf der Contrast S ca. 20 % dunkler als auf der Gain-1.0-Leinwand. Der Gainfaktor beträgt demnach rund 1,8. Die Farbtemperatur besitzt heimkinotaugliche 6814 Kelvin (D65). Das geht mit dem RGB-Niveau einher, das Rot etwa 2 % niedriger und Blau rund 3 % höher ausweist. Diese Messunterschiede befinden sich aber im Toleranzbereich üblicher Wiederholungsmessungen. In der Praxis, das nehme ich jetzt mal vorweg, sind keinerlei Farbunterschiede auszumachen.

Tabelle: Auf der neutralweißen Gain-1.0-Leinwand beträgt die Leuchtdichte gute 32,8 Footlamberts (links). Die Farbtemperatur erreicht durch die Kalibrierung vorzügliche 6517 Kelvin (D65). Das RGB-Niveau liegt um 100 % bei Rot, Grün und Blau. Besser geht es kaum noch.
Die Kauber steht diesen guten Messwerten nicht nach (Diagramm rechts). Systembedingt erzielt sie immer noch vorzügliche 25,9 Footlamberts. Damit ist das Bild auf der Contrast S ca. 20 % dunkler als auf der Gain-1.0-Leinwand. Der Gainfaktor beträgt demnach rund 0,8. Die Farbtemperatur besitzt heimkinotaugliche 6814 Kelvin (D65). Das geht mit dem RGB-Niveau einher, das Rot etwa 2 % niedriger und Blau rund 5 % höher ausweist. In der Praxis, das nehme ich jetzt mal vorweg, sind keinerlei Farbunterschiede erkennbar.

 

Messergebnisse:
Gainfaktor: 0,8
RGB-Niveau: – 2,3 % Rot, + 0,2 % Grün, + 4,7 % Blau
Farbtemperatur: + 297 Kelvin (D65)
Ausleuchtung: Sehr gleichmäßig (kein sichtbarer Hotspot)
Farbpräzision: Sehr gut (keine Farbabweichung erkennbar)

Optimal bei kontrolliertem Restlicht
Im Heimkino:
Als Erstes teste ich die Kauber Contrast S unter typischen Heimkinobedingungen. Das bedeutet, dass der Raum optimale Voraussetzungen bietet, wie mattschwarze Decke, dunkelblaue Wandbespannungen, rote Sitze und schwarze Leinwandseite.
Streulicht spielt daher keine nennenswerte Rolle.
Zum Vergleich ziehe ich meine Alphaluxx Barium 6–8K Leinwand heran, die (siehe obige Messungen) Gain 1.0 besitzt und farbneutral ist.
Die Contrast S zeigte eine sehr gute Ausleuchtung. Auf Fotos, TV-Übertragungen und in Spielfilmen ist kein Hotspot erkennbar. Die Schärfe nimmt ob der Leinwandstruktur minimal ab. Ganz leichtes Glitzern ist leider auch vorhanden, das seine Ursache in den lichtverstärkenden Partikeln hat. Das Glitzern habe ich bei anderen High-Contrast-Screens aber schon sehr viel stärker wahrgenommen. Insofern haben die Entwickler bei Kauber alles richtig gemacht.
Das Schwarz ist auf der Contrast S rund 20 % dunkler als auf der Barium 6-8K. Allerdings ist auch die Lichtausbeute am anderen Ende 20 % dunkler auf der Contrast S. Allerdings sind die Unterschiede nun wirklich nicht so groß, wie der reine Zahlenwert es vielleicht vermuten lässt.
Schauen wir uns die Unterschiede auf einem Screenshot mal an.

Foto: Michael B. Rehders Im Vergleich mit meiner „Referenz“-Leinwand Alphaluxx Barium 6 – 8K (rechts) ist das Bild auf der Kauber Contrast S fast gleich hell. Farbunterschiede sind in der Praxis nicht zu sehen. Selbst im direkten A/B-Vergleich erscheint die Farbreproduktion identisch.

Foto: Michael B. Rehders
Im Vergleich mit meiner „Referenz“-Leinwand Alphaluxx Barium 6 – 8K (rechts) ist das Bild auf der Kauber Contrast S fast gleich hell. Farbunterschiede sind in der Praxis nicht zu sehen. Selbst im direkten A/B-Vergleich erscheint die Farbreproduktion identisch.

 

Fazit Heimkino: Im dedizierten Heimkinoraum sind die Unterschiede sehr gering. Ich muss schon sehr genau hinschauen, um hier Abweichungen in den Bildern zu detektieren. Insgesamt finde ich das Bild auf dem Gain-1.0-Tuch unter diesen Bedingungen ruhiger, minimal schärfer und deshalb etwas angenehmer. Die Kauber Contrast S steht dem Alphaluxx-Tuch hier aber kaum nach.

Projektion bei Tageslicht- und Kunstlicht:
Sobald ich die seitlichen Lampen in meinem Heimkino (reproduzierbare Laborbedingungen) einschalte, durch die Eingangstür einen kleinen Filmscheinwerfer in den Raum leuchten lasse, ändert sich der Bildeindruck beträchtlich.
Während auf der Kauber Contrast S das Bild nur wenig unter dem starken Fremdlicht leidet, bricht der Kontrast auf der Gain-1,0-Leinwand beträchtlich ein. Dunkle Bereiche besitzen jetzt keine Durchzeichnung mehr. Die Farben driften massiv ins Gelb/Rötliche.

Foto: Michael B. Rehders Auf dem Screenshot sind die Unterschiede sehr deutlich. Die Kauber Contrast S (links) kann Farben und Kontrast noch ganz gut aufrecht erhalten im Bild, während auf der Alphaluxx Barium 6-8K (rechts) das Bild praktisch unansehbar ist. Je dunkler die Bildinhalte in den projizierten Werken sind, desto massiver sind die Unterschiede pro Contrast S erkennbar.

Foto: Michael B. Rehders
Auf dem Screenshot sind die Unterschiede sehr deutlich. Die Kauber Contrast S (links) kann Farben und Kontrast noch ganz gut aufrecht erhalten im Bild, während auf der Alphaluxx Barium 6-8K (rechts) das Bild praktisch unansehbar ist.
Je dunkler die Bildinhalte in den projizierten Werken sind, desto massiver sind die Unterschiede pro Contrast S erkennbar.

 

Fazit Restlicht: Wer im Wohnzimmer bei seitlich einfallendem Tageslicht Fußball schauen möchte, oder wer abends noch eine Lampe eingeschaltet lassen will, der profitiert deutlich sichtbar von der Kauber Contrast S im Vergleich zu einer standardweißen Gain-1,0-Leinwand.

Wohnzimmer mit weißen Wänden:
Insgesamt kann ich nur empfehlen, so wenig Fremdlicht wie möglich ins Heim/Wohnkino einzulassen, wenn eine optimale Bildqualität angestrebt werden soll.
Doch wie sieht es in einem Wohnzimmer aus, das bereits optimal abgedunkelt ist? Welchen Einfluss haben weiße Wände und eine helle Decke?
Für diesen Vergleich habe ich links und rechts neben den Leinwänden je einen Aufheller aufgestellt, die ich sonst nur für die Fotografie nutze. Diese haben die Maße 2 x 1 Meter. Darüber hinaus habe ich weißen Fotokarton auf die Bühne unter die Leinwände gelegt, um eine Decken/Fußbodenreflexion zu simulieren.

Foto: Michael B. Rehders Links ist wie gehabt die Kauber Contrast S und rechts die Alphaluxx Barium 6-8K. Daneben befinden sich die großen weißen Aufheller, die ich zum Aufhellen auf Fotoshootings On-Location nutze. Es fällt sofort auf, wie das Streulicht der Leinwände die weißen Aufheller beleuchten. Das von dort zurück reflektierende Licht auf die Leinwand hat hingegen keinen nennenswert negativen Einfluss. Das Kauber Contrast S zeigt praktisch keinerlei Einbußen in der Bildqualität gegenüber der Aufnahme im dedizierten Heimkinoraum. Aber auch auf dem Gain-1,0-Tuch von Alphaluxx wird das Bildergebnis nicht nennenswert beeinträchtigt – jedenfalls nicht unter diesen reproduzierbaren „Laborbedingungen“.

Foto: Michael B. Rehders
Links ist wie gehabt die Kauber Contrast S und rechts die Alphaluxx Barium 6-8K. Daneben befinden sich die großen weißen Aufheller, die ich zum Aufhellen auf Fotoshootings On-Location nutze.
Es fällt sofort auf, wie das Streulicht der Leinwände die weißen Aufheller beleuchten. Das von dort zurück reflektierende Licht auf die Leinwand hat hingegen keinen nennenswert negativen Einfluss. Das Kauber Contrast S zeigt praktisch keinerlei Einbußen in der Bildqualität gegenüber der Aufnahme im dedizierten Heimkinoraum. Aber auch auf dem Gain-1,0-Tuch von Alphaluxx wird das Bildergebnis nicht nennenswert beeinträchtigt – jedenfalls nicht unter diesen reproduzierbaren „Laborbedingungen“.

 

Fazit: Wohnzimmer mit weißen Wänden
Sobald kein Fremdlicht durch die Fenster fällt oder eine Lampe im Wohnzimmer eingeschaltet wird, ist der Unterschied zwischen der Kauber Contrast S und einer neutralweißen Gain-1,0-Leinwand nicht zu sehen. In beiden Fällen beeinträchtigt das Streulicht das projizierte Bild gleichermaßen (nicht).

Lichteinfall von Projektions-Seite:
Da Hochkontrastleinwände eine starke Richtwirkung haben, wird seitlich einfallendes Licht recht gut absorbiert. Doch was passiert, wenn das Licht aus der Richtung des Projektors kommt, weil dieser beispielsweise vor einem Fenster hängt?
Auch das habe ich mittels Scheinwerfer und Blitz mal simuliert.

Sobald Tageslicht aus der Projektions-Richtung auf die Contrast S fällt, ist es mit der Herrlichkeit eines schönen Bildes vorbei. Die Leinwand wird so stark aufgehellt, dass auch die 26 Footlamberts nicht mehr ausreichen, um gegen das Fremdlicht anzukommen. Sämtliche Bildinhalte erscheinen flach und farblos.

Sobald Tageslicht aus der Projektions-Richtung auf die Contrast S fällt, ist es mit der Herrlichkeit eines schönen Bildes vorbei. Die Leinwand wird so stark aufgehellt, dass auch die 26 Footlamberts nicht mehr ausreichen, um gegen das Fremdlicht anzukommen. Sämtliche Bildinhalte erscheinen flach und farblos.

 

Fazit: Lichteinfall von Projektions-Seite:
Fremdlicht aus Richtung des Projektors sollte unbedingt vermieden werden. Das hat aber Gültigkeit für fast alle High-Contrast-Screens.

Spezialleinwand für gezielte Anwendungen
Der Test zeigt vollkommen nachvollziehbar auf, wie gut die Kauber Contrast S unter bestimmten Umgebungsbedingungen funktioniert. Die Stärke liegt zweifelsfrei bei Tageslichteinfall und Fremdlicht, wenn dieses von der Seite auftritt. Tageslicht aus Richtung des Projektors gilt es möglichst zu vermeiden, wie auf dem obigen Screenshot ja zu sehen ist. Denn dieses Licht wird genau wie das projizierte Bild in Richtung Zuschauer gelenkt.
Vor dem Kauf einer High-Contrast-Screen sollte der Nutzer daher genau überlegen, welche Lichtverhältnisse zu Hause vorherrschen. Je besser der Raum verdunkelt werden kann, desto besser sind Kontrast und Farbtreue auf der Contrast S.

Foto: Michael B. Rehders Silber auf Schwarz. Das Logo von Kauber auf dem Leinwandrahmen.

Foto: Michael B. Rehders
Silber auf Schwarz. Das Logo von Kauber auf dem Leinwandrahmen.

Fazit
Der polnische Leinwandhersteller Kauber präsentiert seine neue High-Contrast-Screen. Der Aufbau und die Installation gehen flott von der Hand. Die Contrast S kann unter suboptimalen Raumbedingungen bei Restlicht vollauf überzeugen, wenn ein paar Dinge vom Filmliebhaber eingehalten werden. Tageslichteinfall aus Richtung des Projektors gilt es zu vermeiden, wenn die Stärken der Leinwand genutzt werden soll. Gegenüber einer standardweißen Gain-1,0-Leinwand kann die Kauber Contrast S immer dann ihre Vorteile ausspielen, wenn ein wenig Tageslicht seitlich ins Wohnzimmer einfällt, beziehungsweise wenn neben der Leinwand eine Lampe brennt. Wer genau diese Bedingungen bei sich vorfindet, der kann die Stärken der Contrast S vollumfänglich ausschöpfen und wird mit einem kontrastreichen, scharfen und hellen Bild belohnt.

Pro und Kontra
+ Kontrast und Helligkeit bleiben bei kontrolliertem Seitenlicht weitgehend bestehen
+ leichte Montage und Installation
+ schnelle Lieferung
+ Alle Leinwandmaße und Sonderwünsche möglich
+ kein störender Hotspot-Effekt
– Leinwand muss etwa 48 Stunden ausdünsten
– minimales Glitzern
– geringe Schärfeeinbußen aufgrund der Leinwandstruktur

Messergebnisse und technische Daten
Hersteller/Modell: Kauber Contrast S
Kategorie: Leinwand (High Contrast)
Gainfaktor: 0,8
RGB-Niveau: – 2,3 % Rot, + 0,2 % Grün, + 4,7 % Blau
Farbtemperatur: + 297 Kelvin (D65)
Ausleuchtung: Sehr gleichmäßig (kein sichtbarer Hotspot)
Farbpräzision: Sehr gut (keine Farbabweichung erkennbar)
Maße: 240 x 135 cm
Ausführung: Rahmen pulverbeschichtet
Vertrieb: Beamer 4U
Garantie: 24 Monate
Preis: 1579,00 Euro

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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