Aus und vorbei! Die Europäische Union verhängt ein Importverbot für Heimkino-Projektoren von Sony. Was es damit auf sich hat, ab wann es gültig ist und was das für die Heimkinofans bedeutet, erfahrt ihr hier. Außerdem habe ich eine offizielle Stellungnahme von Sony erhalten.

EU-Handelsbeschränkung für chinesisches Unternehmen
Im Rahmen des Ukraine-Krieges hat die Europäische Union ein Embargo u. a. gegen chinesische Firmen verhängt, die in diesen Konflikt involviert sind und Russland „unterstützen“. Dies ist aus Sicht der EU der Fall, wenn Mikrochips und andere Bauteile an Russland geliefert werden, mit denen zum Beispiel Drohnen oder andere Kriegsgeräte bestückt werden können. Eines der von diesen Handelsbeschränkungen betroffenen Unternehmen ist das Werk, das auch für Sony die Projektoren herstellt.
Konkret bedeutet das: Die Sony VPL-XW6100 und VPL-XW8100 dürfen ab sofort nicht mehr in die EU eingeführt werden. Die hier lagernden Geräte können aber abverkauft werden.
Doch was passiert, wenn die noch verfügbaren Projektoren ausverkauft sind?
„Der Verkauf der 4K Home Cinema Projektoren VPL-XW6100 und VPL-XW8100 werden in Europa eingestellt, sobald der aktuelle Lagerbestand aufgebraucht ist.“
Dazu die offizielle Meldung von heute Nachmittag, die ich von Sony schriftlich erhalten habe:
„Um die Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften, einschließlich der jüngsten europäischen Exportkontrollvorschriften und Handelsbeschränkungen, zu gewährleisten, haben wir die unvermeidliche Entscheidung getroffen, den Verkauf der 4K Home Cinema Projektoren VPL-XW8100 und VPL-XW6100 in Europa einzustellen, sobald der aktuelle Lagerbestand aufgebraucht ist. Wir verpflichten uns weiterhin zur Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften sowie zu verantwortungsvollen Geschäftspraktiken und arbeiten eng mit unseren Geschäftspartnern zusammen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.“
Vereinfacht formuliert heißt das: Sony wird den Verkauf ihrer Heimkino-Projektoren (VPL-XW8100 und VPL-XW6100) in Europa einstellen, sobald der aktuelle Lagerbestand aufgebraucht ist. Damit hält Sony die geltenden Gesetze und Vorschriften der jüngsten Handelsbeschränkungen ein, welche die EU u. a. gegen chinesische Unternehmen verhängt hat.
Weiterhin werden aber andere Märkte durch Sony beliefert (zum Beispiel USA), weil es dort kein derartiges Embargo gibt.
Kurzfristig auf eine andere Produktionsstätte auszuweichen, um die Projektoren dort herstellen zu lassen, ist nicht möglich, weil das vom Embargo betroffene Herstellungswerk laut meinen Informationen Patente besitzt auf Fertigungsprozesse und Bauteile der Sony-Projektoren.
Der Sony VPL-GTZ380 wird in Deutschland weiterhin verfügbar sein, da dieses Modell in einem anderen Werk produziert wird, das nicht dem Handelsembargo der EU unterliegt. Die Sony VPL-XW5000 und VPL-XW7000 werden in den Ländern der EU abverkauft. Am Donnerstag, den 20. März sollte ein neues Modell hierzulande vorgestellt werden. Dieser Termin wurde kurzfristig abgesagt.
Sobald mir weitere Informationen vorliegen, werde ich diesen Artikel entsprechend ergänzen.
Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders