TEST: BENQ W2700 – Werkskalibrierter 4K-Heimkino-Projektor mit HDR und 3D

Paukenschlag von BenQ! Der W2700 unterstützt 3D, UHD, HDR und ist ab Werk bereits kalibriert. Das Unternehmen verspricht Kino-Feeling in Premium-Qualität für zu Hause. Also Gründe genug, um sich den Projektor genauer anzuschauen.

Foto: Michael B. Rehders Fühlt sich in meinem Heimkino wie zu Hause: Der BenQ W2700.

Foto: Michael B. Rehders
Fühlt sich in meinem Heimkino wie zu Hause: Der BenQ W2700.

Design und Verarbeitung
Der BenQ W2700 ist mit 4,2 kg angenehm leicht. Die Deckenmontage ist mit einer passenden Halterung problemlos möglich. Besonders praktisch finde ich den Abstrahlwinkel des Projektors. Dieser wurde so von den Ingenieuren entwickelt, dass der W2700 überkopf auf Höhe der Leinwandoberkante montiert werden sollte. Alternativ kann er auch richtig herum aufgestellt werden, zum Beispiel auf einem Tisch vor der Couch, präziser auf Höhe des unteren Leinwandrahmens. Damit hängt der Beamer nicht mitten im Raum, was gerade bei einer Dauerinstallation vorteilhaft ist.
Die runden Formen sind angesagt und fügen sich harmonisch ins Wohnambiente ein. Vor allem die ansprechende Frontblende in gebürsteter Kupfer-Metallic-Optik gefällt.
Ein unauffälliges Tastenfeld auf dem weißen Gehäuse ist praktisch, wenn die Fernbedienung mal nicht zur Hand ist. Die Regler zum Einstellen von Bildgröße, Schärfe und Höhe sind ins Gehäuse eingelassen, damit ein unabsichtliches Verstellen der Bildparameter nicht passiert.
Überhaupt erscheint alles ausgesprochen wertig konstruiert.
Die Anschlussterminals befinden sich allesamt auf der Rückseite. Sämtliche Kabel sitzen wackelfrei in den Buchsen. Damit ist eine störungsfreie Signalübertragung gewährleistet.

Foto: Michael B. Rehders Neben dem AV-Receiver können ein USB-Stick und eine Spielekonsole verbunden werden. Ermöglichen tun das gleich zwei HDMI- und ein USB-Eingang.

Foto: Michael B. Rehders
Neben dem AV-Receiver können ein USB-Stick und eine Spielekonsole verbunden werden. Ermöglichen tun das gleich zwei HDMI- und ein USB-Eingang.

Ausstattung und Technik
Der BenQ W2700 ist ein DLP-Projektor mit Full-HD-Chip. Die Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel. Mittels XPR-Technologie wird jeder zugespielte Pixel viermal projiziert, leicht versetzt. Damit gelingt zwar keine 100 prozentige UHD-Darstellung, weil die Bildsignale im Grunde übereinander abgebildet werden. Allerdings ist der Zugewinn an Auflösung beträchtlich. Der BenQ W2700 erzeugt mit UHD-Content eine viel detailreichere Abbildung, als es mit einem herkömmlichen Full-HD-Projektor physikalisch möglich ist.
Im Gegensatz zu anderen 4K-DLP-Projektoren erzeugt der W2700 keinen Lichtrahmen ums Bild. Meine leichte Kritik am Vorgängermodell BenQ W1700, dass dieser Lichthof durchaus Heimkinobesitzer stören könnte, haben sich die BenQ-Ingenieure offensichtlich zu Herzen genommen. Der W2700 besitzt nämlich ein perfekt abgegrenztes Bild. Wer im Wohnzimmer eine Motorleinwand mit schmaler Kaschierung nutzt – oder sogar eine Frameless-High-Contrast-Screen – wird keine Aufhellungen mehr auf der hellen Tapete dahinter sehen. Der große Vorteil dieser neuen Entwicklung ist: Die von mir für den W1700 empfohlene breitere Kaschierung ist unnötig, weil kein heller Lichtschein mehr aufgenommen werden braucht. Diesen Bereich kann der BenQ W2700 für ein größeres Bild nutzen.

Die leichtgängigen Zoom-, Fokus- und Lens-Shift-Regler ermöglichen eine flexible und exakte Bildausrichtung. Um eine zwei Meter breite Leinwand formatfüllend auszuleuchten, kann der BenQ W2700 von 2,26 bis 2,94 Meter entfernt installiert werden – dank des 1,3-fachen Zoom-Objektivs. Außerdem kann das Bild noch 10 % vertikal verschoben werden. Auch wenn das zunächst nicht übermäßig viel erscheint, gestattet das doch eine angenehm flexible Ausrichtung.
Der BenQ W2700 unterstützt High Dynamic Range und 3D. Ersteres sogar mit zwei Varianten: HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma). Mittels HDR kann der Kontrast erheblich gesteigert werden, denn HDR-Content besitzt bis zu 100-Mal hellere Bildsignale.
Praktisch finde ich den integrierten Mediaplayer, weil damit per USB übertragene Inhalte direkt abgespielt werden können. Vor allem unterwegs ist das angenehm, um ganz unkompliziert bei Freunden und auf Familientreffen eigene Videos und Urlaubsfotos vorzuführen. Diese Funktion ist übrigens eine Neuerung in 4K-Heimkino-Projektoren.
Darüber hinaus muss der BenQ für ein Firmware-Update nicht mehr zum Service versendet werden. Ein USB-Port auf der Rückseite ermöglicht es nämlich, dass Nutzer Updates bequem zu Hause vornehmen können. Auch diese Neuerung hebt den W2700 wohltuend von anderen 4K-DLP-Projektoren ab.
Wer auf standardisierte Farben großen Wert legt, weil er Filme so sehen möchte, wie es der Regisseur vorgesehen hat, der lässt seinen Projektor üblicherweise kalibrieren. Idealerweise von einem Profi bei sich zu Hause. In der Regel führt die Kalibrierung der Fachhändler oder sein Dienstleister vor Auslieferung durch – unter optimalen Bedingungen natürlich. Das Geld für diese Händlerkalibrierung kann sich der Käufer eines BenQ W2700 sparen. BenQ kalibriert jeden W2700 individuell ab Werk.

Foto: Michael B. Rehders Den individuell kalibrierten Projektoren liegt ein Messprotokoll bei. Wie gut diese Kalibrierung tatsächlich ist, belegen meine Labormessungen (siehe unten).

Foto: Michael B. Rehders
Den individuell kalibrierten Projektoren liegt ein Messprotokoll bei. Wie gut diese Kalibrierung tatsächlich ist, belegen meine Labormessungen (siehe unten).

Foto: Michael B. Rehders Unter einer Schiebeklappe befinden sich die Einstellräder für Fokus, Zoom und Lens-Shift.

Foto: Michael B. Rehders
Unter einer Schiebeklappe befinden sich die Einstellräder für Fokus, Zoom und Lens-Shift.

Foto: Michael B. Rehders Die Fernbedienung ist beleuchtet und liegt gut in der Hand. Damit lässt vortrefflich durch das On-Screen-Menü navigieren.

Foto: Michael B. Rehders
Die Fernbedienung ist beleuchtet und liegt gut in der Hand. Damit lässt vortrefflich durch das On-Screen-Menü navigieren.

Messungen und Diagramme
BenQ beziffert die Maximalhelligkeit mit 2000 Lumen. Das Testgerät übertrifft diesen Wert mit 2004 Lumen sogar. Allerdings hat der Projektor in diesem „Bright“-Modus eine sichtbare Grünverfärbung. Damit eignet er sich allenfalls für Präsentationen in heller Umgebung. Meinen Geschmack trifft diese Farbdarstellung nicht. Ich bevorzuge eine Wiedergabe im Rahmen der jeweiligen Standards.
Also schalte ich in den Bildmodus „D. Cinema“. Hier erzielt der BenQ W2700 ordentliche 1100 Lumen. Der Kontrast beträgt vorzügliche 2000:1 (On/Off) und 278:1 (ANSI). Damit ergibt sich ohne eine weitere Änderung ein überaus plastischer Bildeindruck. Der hohe On/Off-Kontrastumfang ist allerdings einer dynamischen Helligkeitsregelung zuzuschreiben. Gleich zwei davon besitzt der Projektor: Eine automatische Blendensteuerung und eine Lampensteuerung. Allerdings kann nur eine der beiden verwendet werden. Eine Kombination aus beiden dynamischen Helligkeitsregelungen ist nicht möglich. Ich schalte sie allerdings ab, weil mir persönlich die Auswirkungen aufs Bild nicht gefallen (siehe unten, Diagramme).
Darüber hinaus deaktiviere ich „Brilliant Color“. Mehr ist nicht nötig, um natürliche Farben und eine Lichtausbeute von 846 Lumen (D65) zu erhalten. Das reicht aus für Bildbreiten bis zu 3,40 Meter. Der native Kontrast beträgt nun 1042:1 (On/Off) und 274:1 (ANSI), was in dieser Preisklasse ein sehr guter Wert ist für 4K-Shift-Projektoren.

Primär und Sekundärfarben können perfekt eingestellt werden.

Primär und Sekundärfarben können perfekt eingestellt werden.

Für die Farbtemperatur stehen die bekannten Gain/Offset-Regler zur Verfügung.

Für die Farbtemperatur stehen die bekannten Gain/Offset-Regler zur Verfügung.

Wie ich oben im Bericht bereits erwähnt habe, ist dem BenQ W2700 ein individueller „Factory Calibration Report“ beigelegt. Dieser weist anhand von zwei Grafiken aus, wie gut Gamma und Farbräume kalibriert sind. Schauen wir uns das doch mal genauer an.

HDTV-Farbraum: Links die Werkseinstellung, rechts nach der Kalibrierung. Das schwarze Dreieck zeigt die Soll-Koordinaten von Rec.709. Das weiße Dreieck die ermittelten Messergebnisse des Projektors. Bereits in der Werkseinstellung kommt der W2700 seinen Vorgaben ausgesprochen nahe. Wirklich ändern muss man da nichts mehr. „Factory Calibration Report“ und Kontrollmessung stimmen überein. Nach einer ganz geringfügigen Anpassung von Cyan und Grün, passen die Werte noch einen Hauch besser. Zu sehen sind die Unterschiede im Bild allerdings nicht, weil viel zu gering. Kompliment an BenQ - So eine gute Farbraumeinstellung ab Werk sehe ich nicht alle Tage.

HDTV-Farbraum: Links die Werkseinstellung, rechts nach der Kalibrierung.
Das schwarze Dreieck zeigt die Soll-Koordinaten von Rec.709. Das weiße Dreieck die ermittelten Messergebnisse des Projektors.
Bereits in der Werkseinstellung kommt der W2700 seinen Vorgaben ausgesprochen nahe. Wirklich ändern muss man da nichts mehr. „Factory Calibration Report“ und Kontrollmessung stimmen überein. Nach einer ganz geringfügigen Anpassung von Cyan und Grün, passen die Werte noch einen Hauch besser. Zu sehen sind die Unterschiede im Bild allerdings nicht, weil viel zu gering.
Kompliment an BenQ – So eine gute Farbraumeinstellung ab Werk sehe ich nicht alle Tage.

Bezüglich der Bildeinstellungen tauche ich noch ein wenig tiefer ein. Es interessiert mich, wie sich Brilliant Color und die dynamischen Helligkeitsregelungen auswirken.

Farbraum ab Werk: Das Diagramm zeigt die vorzügliche Werkseinstellung. Die Delta-E-Werte liegen unter 6. Das ist für sich genommen, schon richtig gut. Allerdings wirken sich hier Brilliant Color und die dynamische Helligkeitsregelung negativ aus. Die Farben sind schlichtweg etwas zu hell und zu blass. Die Farbtemperatur fällt mit rund 7200 Kelvin hingegen heimkinotauglich aus.

Farbraum ab Werk:
Das Diagramm zeigt die vorzügliche Werkseinstellung. Die Delta-E-Werte liegen unter 6. Das ist für sich genommen, schon richtig gut. Allerdings wirken sich hier Brilliant Color und die dynamische Helligkeitsregelung negativ aus. Die Farben sind schlichtweg etwas zu hell und zu blass. Die Farbtemperatur fällt mit rund 7200 Kelvin hingegen heimkinotauglich aus.

Farbraum: Brilliant Color ist ausgeschaltet, ebenso Auto-Blende und dynamische Lampenregelung. Mehr habe ich nicht getan. Sofort verbessern sich die Delta-E-Werte. Lediglich Grün und Cyan weichen minimal vom Optimum ab. Die Farbtemperatur verbessert sich auf gut 6700 Kelvin (D65). Im Grunde muss wirklich nichts weiter gemacht werden. Wer über kein teures Messequipment zu Hause verfügt, erhält bereits ab Werk ein fantastisches Bild mit natürlichen Farben.

Farbraum:
Brilliant Color ist ausgeschaltet, ebenso Auto-Blende und dynamische Lampenregelung. Mehr habe ich nicht getan.
Sofort verbessern sich die Delta-E-Werte. Lediglich Grün und Cyan weichen minimal vom Optimum ab. Die Farbtemperatur verbessert sich auf gut 6700 Kelvin (D65). Im Grunde muss wirklich nichts weiter gemacht werden. Wer über kein teures Messequipment zu Hause verfügt, erhält bereits ab Werk ein fantastisches Bild mit natürlichen Farben.

Farbraum: Brilliant Color ist ausgeschaltet und beide dynamischen Helligkeitsregelungen deaktiviert. Nach minimalen Korrekturen von Cyan und Grün sind alle Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich.

Farbraum:
Brilliant Color ist ausgeschaltet und beide dynamischen Helligkeitsregelungen deaktiviert. Nach minimalen Korrekturen von Cyan und Grün sind alle Delta-E-Werte buchstäblich im grünen Bereich.

Gamma: Links die Werkseinstellung, rechts nach Kalibrierung. Brilliant Color und dynamische Helligkeitsregelungen wirken sich hier deutlich sichtbar aus (Diagramm links). In der Werkseinstellung (links) werden zunehmend helle Bildinhalte immer stärker aufgehellt. Werden Brilliant Color und dynamische Helligkeitsregelungen ausgeschaltet (rechts) verläuft das Gamma sehr homogen nahe der Vorgabe.

Gamma:
Links die Werkseinstellung, rechts nach Kalibrierung.
Brilliant Color und dynamische Helligkeitsregelungen wirken sich hier deutlich sichtbar aus (Diagramm links). In der Werkseinstellung (links) werden zunehmend helle Bildinhalte immer stärker aufgehellt. Werden Brilliant Color und dynamische Helligkeitsregelungen ausgeschaltet (rechts) verläuft das Gamma sehr homogen nahe der Vorgabe.

Graustufenverlauf: Ab Werk ist der Graustufenverlauf ausgesprochen homogen. Allerdings ist Blau zu stark vorhanden. Das zeigt ja auch die obige Tabelle. Während Rot und Grün nahe 100 % liegen, übertrifft Blau den Wert um ca. 15 %. Daraus ergibt sich dann die 7200 Kelvin Farbtemperatur. Da Rot, Grün und Blau jedoch gleichmäßig über alle Helligkeitsabstufungen verlaufen, bleiben Schwarz/Weiß-Inhalte vollkommen unverfärbt.

Graustufenverlauf:
Ab Werk ist der Graustufenverlauf ausgesprochen homogen. Allerdings ist Blau zu stark vorhanden. Das zeigt ja auch die obige Tabelle. Während Rot und Grün nahe 100 % liegen, übertrifft Blau den Wert um ca. 15 %. Daraus ergibt sich dann die 7200 Kelvin Farbtemperatur. Da Rot, Grün und Blau jedoch gleichmäßig über alle Helligkeitsabstufungen verlaufen, bleiben Schwarz/Weiß-Inhalte vollkommen unverfärbt.

Graustufenverlauf: Nach geringen Korrekturen ist der Graustufenverlauf ab 30 % sehr gut. Dadurch sehen helle Inhalte noch eine Spur natürlicher aus.

Graustufenverlauf:
Nach geringen Korrekturen ist der Graustufenverlauf ab 30 % sehr gut. Die Farbtemperatur beträgt 6518 Kelvin (D65). Dadurch sehen Inhalte noch eine Spur natürlicher aus.

Grautreppe: Auf der Grautreppe von Burosch ist gut zu sehen, dass allein das Ausschalten von Brilliant Color und Dynamische Blende reicht, um farbneutrale Abstufungen zu erhalten, die allesamt vorhanden sind.

Grautreppe:
Auf der Grautreppe von Burosch ist gut zu sehen, dass allein das Ausschalten von Brilliant Color und Dynamische Blende reicht, um farbneutrale Abstufungen zu erhalten, die allesamt vorhanden sind.

HDR-Farbraum: Ohne HDR-Filter (links) ist die Farbraumabdeckung sichtbar limitiert. Vor allem Grün, Cyan und Rot büßen laut meinen Messungen ein. Wird das interne Filter im W2700 aktiviert, vergrößert sich das abgebildete Farbspektrum beträchtlich. Der DCI-P3-Farbraum wird mit gut 95 % abgedeckt. Dadurch ergeben sich überaus satte Farben. Vor allem Landschaften, Himmel, Wasser und auch sämtliche Rottöne sind erheblich besser saturiert.

HDR-Farbraum:
Ohne HDR-Filter (links) ist die Farbraumabdeckung sichtbar limitiert. Vor allem Grün, Cyan und Rot büßen laut meinen Messungen ein. Wird das interne Filter im W2700 aktiviert, vergrößert sich das abgebildete Farbspektrum beträchtlich. Der DCI-P3-Farbraum wird mit gut 95 % abgedeckt. Dadurch ergeben sich überaus satte Farben. Vor allem Landschaften, Himmel, Wasser und auch sämtliche Rottöne sind erheblich besser saturiert.

Expertentipp: Optimale Grundeinstellung für natürliche Farben
BenQ macht es dem Nutzer wirklich einfach. Ab Werk ist der W2700 bereits kalibriert. Der Heimkinofreund muss nur noch in den Bildmodus „D. Cinema“ schalten und Brilliant Color „Aus“ sowie Dynamische Blende „Aus“ schalten.
Mehr ist nicht nötig, um in den Genuss präziser Farben zu gelangen.

Optimale Einstellung: - Bildmodus „D. Cinema“ - Dynamische Blende „Aus“ - Brilliant Color „Aus“

Optimale Einstellung:
– Bildmodus „D. Cinema“
– Dynamische Blende „Aus“
– Brilliant Color „Aus“

Bildeindrücke und Screenshots
Der BenQ W2700 zeigt eine fantastische Schärfe. Diese bleibt über die gesamte Bildfläche erhalten. Selbst ganz am Rand stellt das Testgerät Inhalte knackscharf dar. Überdies sind alle Grauabstufungen zu sehen, so dass helle und dunkle Inhalte eine beeindruckende Zeichnung besitzen. Dabei finde ich den W2700 angenehm leise. Bereits im hohen Lampenmodus ist er nicht störend. Sobald Filmton zu hören ist, nehme ich ihn kaum noch wahr. Im Eco-Modus verringert sich das Betriebsgeräusch weiter. Besonders beeindruckt bin ich davon, dass kein XPR-Shift-Surren zu hören ist. Nur die kleinen Lüfter rauschen leise und sonor vor sich hin, um die Hardware zu kühlen.
Nicht so gut gefällt mir beim Frequenzwechsel, dass ab und an das Bild geteilt wird. Es sieht aus wie ein „Split-Screen“. Die linke Seite ist heller als die rechte Seite. So als ob zwei Halbbilder desselben Frames links und rechts unterschiedlich berechnet werden. Dieser Umstand lässt sich aber leicht beheben: Ein kurzer Eingangswechsel auf HDMI 2 und zurück (oder das OSD zu öffnen und zu schließen) reichen, um einen neuen Handshake zu provozieren. Danach wird das Bild wieder korrekt dargestellt. Trotzdem hoffe ich auf ein Firmware-Update des Herstellers, damit dieser Umstand behoben wird.
Meine Hamburg-Panorama-Aufnahme aus dem Hanseatic Trade Center zeigt bei genauer Betrachtung, dass der rote Doppeldecker mit der Aufschrift STADTRUNDFAHRT alle Inhalte der UHD-Vorlage abbildet. Sogar das Hamburg Wappen neben der Aufschrift ist vollständig vorhanden. Darüber hinaus sind die Farben originalgetreu.

Foto: Michael B. Rehders Hier ein 5 % Ausschnitt aus meiner Panoramaaufnahme. Der graue Asphalt ist völlig farbneutral. Sämtliche Elemente auf dem Doppeldecker sind gut zu sehen. Selbst einzelne Personen werden im Bus klar und deutlich abgebildet.

Foto: Michael B. Rehders
Hier ein 5 % Ausschnitt aus meiner Panoramaaufnahme. Der graue Asphalt ist völlig farbneutral. Sämtliche Elemente auf dem Doppeldecker sind gut zu sehen. Selbst einzelne Personen werden im Bus klar und deutlich abgebildet.

UHD-Pixelauflösung: Die Makroaufnahme beweist, dass vertikale Linien in UHD-Pixelauflösung vollständig projiziert werden (links). Horizontale UHD-Linien sind ebenfalls vollständig erhalten (Mitte). Full-HD-Auflösung wird gleichfalls perfekt aufgelöst. Das leichte Glitzern auf dem Screenshot stammt nicht vom Projektor, sondern liegt an der Leinwand. Zum Test habe ich eine Stewart Studiotek 130 verwendet. Die besitzt einen Leuchtdichtefaktor 1,3 mit Hilfe von lichtverstärkenden Partikeln – und diese sind in der Makroaufnahme zu sehen.

UHD-Pixelauflösung:
Die Makroaufnahme beweist, dass vertikale Linien in UHD-Pixelauflösung vollständig projiziert werden (links). Horizontale UHD-Linien sind ebenfalls vollständig erhalten (Mitte). Full-HD-Auflösung wird gleichfalls perfekt aufgelöst.
Das leichte Glitzern auf dem Screenshot stammt nicht vom Projektor, sondern liegt an der Leinwand. Zum Test habe ich eine Stewart Studiotek 130 verwendet. Die besitzt einen Leuchtdichtefaktor 1,3 mit Hilfe von lichtverstärkenden Partikeln – und diese sind in der Makroaufnahme zu sehen.

3D
Praktisch alle TV-Hersteller unterstützen 3D nicht mehr in ihren aktuellen Serien. Wer dennoch dem dreidimensionalen Filmspaß frönen möchte, greift zum Heimkino-Projektor. Der BenQ W2700 macht dabei einen ganz vorzüglichen Job.
Mir verschlägt es fast die Sprache, als in „Fantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ das Warner-Logo aus der Leinwand heraustritt. Ich fliege förmlich zwischen den Buchstaben hindurch. So muss 3D sein! Panoramaaufnahmen besitzen eine beeindruckende Tiefe. Protagonisten des Films stehen regelmäßig vor der Screen, mitten im Heimkino. Sprichwörtlich zum Greifen nahe sind zahlreiche Tierwesen. Der BenQ W2700 erzeugt dabei ein absolut störungsfreies Bild. Es tritt kein Ghosting (Crosstalk Effekte) auf. Die Synchronisation von Brille und Projektor geschieht via DLP-Link – genauer wird ein Rotblitz verwendet, der durch die BenQ 3D-Brille nicht sichtbar ist. Ich kann mich ganz auf das fantastische Geschehen einlassen.

Foto: Michael B. Rehders Fotos und Videos stellt der BenQ W2700 prächtig dar.

Foto: Michael B. Rehders
Fotos und Videos stellt der BenQ W2700 prächtig dar.

Foto: Michael B. Rehders Panoramaaufnahmen lassen den BenQ zur Hochform auflaufen. Selbst die feinen Stahlseile an der Hängebrücke offenbart der W2700.

Foto: Michael B. Rehders
Panoramaaufnahmen lassen den BenQ zur Hochform auflaufen. Selbst die feinen Stahlseile an der Hängebrücke offenbart der W2700.

Foto: Michael B. Rehders Meine 4K-Aufnahme von London beeindruckt nachhaltig mit dem BenQ W2700. Der Blauverlauf am Himmel ist absolut stufenlos. Das Ziffernblatt am Big Ben ist detailliert zu sehen. Selbst die Triebwerke des klitzekleinen Flugzeugs am Himmel sind erkennbar.

Foto: Michael B. Rehders
Meine 4K-Aufnahme von London beeindruckt nachhaltig mit dem BenQ W2700. Der Blauverlauf am Himmel ist absolut stufenlos. Das Ziffernblatt am Big Ben ist detailliert zu sehen. Selbst die Triebwerke des klitzekleinen Flugzeugs am Himmel sind erkennbar.

HDR
Sahen die Farben in „Fantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ in 2D und 3D schon beeindruckend aus, legt der BenQ W2700 mit der UHD/HDR-Version noch eine große Schippe drauf. Grüne Gräser sind saftig. Die Personen an der Küste heben sich plastisch vom bewölkten Himmel ab. Der Sonnenuntergang in Paris leuchtet förmlich auf der Leinwand. Das Rot ist satt und hell. Dagegen erscheint die 3D-Fassung regelrecht blass. Einzelne Fenster der alten Gebäude sind klar und deutlich zu sehen. Bäume heben sich in der Dunkelheit davor ab. Der BenQ W2700 stellt alle bewegten Elemente ruckelfrei mit nativen 24 Hz dar. Wird „Motion Enhancer 4K“ eingeschaltet – so nennt BenQ seine Zwischenbildberechnung – verbessert sich die Bewegungsschärfe abermals. Ein störender Soap-Effekt entsteht dabei nicht. Sowohl für UHD/HDR als auch für Full-HD kann dieses Feature verwendet werden. Lediglich für 3D-Inhalte ist es nicht aktivierbar. Satte 1350 Lumen knallt er im HDR-Modus auf die Leinwand. Allerdings ohne HDR-Filter. Wird das HDR-Filter im W2700 aktiviert – dieser heißt „Großer Farbraum“ – reduziert sich die Lichtausbeute auf brauchbare 780 Lumen. Das ist hell genug, um Spitzlichter beeindruckend abzubilden. Ebenso erstrahlen helle und gesättigte Farben, weil der HDR-Farbraum (DCI-P3) zu 95 % abgedeckt ist. Die Aufnahmen von Paris bei Tag beeindrucken deshalb nachhaltig. Derart fein aufgelöst und plastisch habe ich diese Panoramaaufnahme nur selten gesehen. Am weit entfernten Eifelturm weist der BenQ einzelne Metallstreben aus. Als sich in der Nacht eine Statue langsam bewegt, kommt ein Feuerwerks-Drache angeflogen. Gold- und Rotfarben werden sensationell farbenfroh reproduziert. Das ist UHD. Das ist HDR. Das ist beeindruckend in diesem Preissegment zu erleben!

Foto: Michael B. Rehders Sieht nicht nur schick aus in meinem Heimkino, sondern projiziert auch noch beeindruckende XXL-Bilder auf die Leinwand – der BenQ W2700.

Foto: Michael B. Rehders
Sieht nicht nur schick aus in meinem Heimkino, sondern projiziert auch noch beeindruckende XXL-Bilder auf die Leinwand – der BenQ W2700.

Fazit
Der BenQ W2700 ist ein moderner 4K-Heimkino-Projektor. Er besitzt ein elegantes Design und ist im Handumdrehen installiert, dank der flexiblen Optik mit großen Zoom- und Lens-Shift. Seine umfangreiche Ausstattung beeindruckt mit tollem 3D, hochaufgelöstem UHD/HDR und exzellenter Schärfe. Dank einer hervorragenden Werks-Kalibrierung projiziert er Spielfilme, TV-Serien und Urlaubsfotos mit originalgetreuen Farben. Wer sich ein 4K-Kino-Erlebnis zu Hause wünscht, findet im BenQ W2700 einen exzellenten und bezahlbaren Projektor.

Technische Daten und Messergebnisse
Modell: BenQ W2700
Technik: 1-Chip DLP
Ausführungen: Kupfer-Metallic/Weiß
Helligkeit: 2004 Lumen / 846 Lumen (nach Kalibrierung)
Kontrast: 1042:1 (On/Off) – 278:1 (ANSI)
Schwarzwert: 0,81 Lumen (nach Kalibrierung)
Farbtemperatur: 6518 Kelvin (D65)
Bildauflösung: 1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit XPR-Technologie)
Lens-Shift: Ja
3D-Wiedergabe: Ja
3D-Transmitter Ja
3D-Brille: Optional erhältlich
Eingänge 2 x HDMI (2 x HDMI-2.0/HDCP-2.2-fähig)
2 x USB
1 x Mini Jack (Audio In)
1 x RS232
1 x IR in
Ausgänge: 1 x Mini Jack (Audio Out)
Lieferumfang: BenQ W2700
Netzkabel
Fernbedienung
Batterien
Bedienungsanleitung
Preis: 1590,00 Euro (UVP)
Garantie: 2 Jahre
Abmessungen (HBT): 127 x 380 x 263 mm
Gewicht: 4,2 Kg

Pro und Kontra
+ 4K/UHD via XPR-Technologie
+ HDR-10
+ HLG (Hybrid Log Gamma)
+ präzise Farben im Bildmodus Cinema
+ 3D fähig
+ FI für Full-HD- und UHD/HDR-Filme
+ sehr scharfe Bilddarstellung
+ beleuchtete Fernbedienung
– keine FI für 3D-Filme

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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