TEST: EPSON EH-LS300B – Laser-TV mit Smartfunktionen und HDR

Epson vergrößert seine erfolgreiche EpiqVision-Serie mit dem EH-LS300B, einem Ultrakurzdistanz-Beamer für 2.899 Euro, der Full-HD-Auflösung, HDR und moderne Smartfunktionen besitzt. Wie der Einsatz auf einem Sideboard gelingt und für wen er geeignet ist, das steht in diesem Test.

Foto: Michael B. Rehders – Der Epson EH-LS300B ist ein Ultrakurzdistanz-Laserbeamer mit eingebautem Soundsystem, der seinen Platz auf einem Sideboard im Wohnzimmer findet.

Styling und Design

120 Zoll Fernseher sind nach wie vor unerschwinglich für die meisten Menschen. Wer dennoch ein XXL-Bild anstrebt, um sich das ganz große Kinoerlebnis nach Hause zu holen, findet im Epson EH-LS300B einen passenden Spielpartner.
Den Epson EH-LS300 gibt es neben Schwarz auch in Weiß. Letztgenannter hat am Ende ein „W“ für Weiß in der Produktbezeichnung. Seine flache Bauweise mit abgerundeten Ecken sieht gefällig aus. Eine Soundbar ist unsichtbar implementiert, schließlich soll mein Testgast einen Fernseher ersetzen – und da gehört die Tonwiedergabe mit dazu. Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite, so dass Anschlusskabel „unsichtbar“ bleiben. Die Verarbeitung ist wertig. Wünschenswert ist noch eine Klappe, die den Epson vor Hausstaub im Nichtbetrieb schützt. So kann der Staub sich praktisch ungehindert auf die Linse absetzen, was auf Dauer die Bildqualität eintrübt. Regelmäßiges Staubwischen ist also erforderlich.
Für eine vollumfängliche TV-Nutzung ist zusätzlich eine Spezialleinwand erforderlich. Für einen Aufpreis von 1.144 Euro kann eine 120-Zoll-CLR-Leinwand erworben werden. Damit ist es auch am Tag möglich, die Lieblingsserien oder Live-Sport in guter Qualität zu erleben, weil das Tageslicht durch die Bauweise der Leinwand die Abbildungsqualität weitestgehend aufrechterhält.

Foto: Michael B. Rehders – Zwei HDMI-Eingänge nehmen die Bildsignale von AV-Receiver und Spielekonsole entgegen. HDMI 1 unterstützt ARC (Audio Return Chanel). Darüber kann der via App empfangene Ton zum AV-Receiver übertragen werden, damit dieser den Ton über das 5.1-Soundsystem wiedergeben kann.

Ausstattung und Technik

Der Epson EH-LS300B ist ein LCD-Beamer mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Implementiert sind drei 0,61 Zoll C2-Fine-Panels. Der berüchtigte Regenbogen-Effekt (RBE), den alle Ein-Chip-DLP-Projektoren aufgrund ihrer sequentiellen Farbdarstellung erzeugen, tritt mit dem Epson aus physikalischen Gründen nicht auf. Durch die drei LCDs werden die Farben im Gerät komplett zusammengesetzt und projiziert. Der Zuschauer sieht also ein vollständiges Bild, ganz ohne störende Farbblitze.
Die Lebensdauer der Laserlicht-Technologie soll bis zu 20.000 Stunden betragen im hohen Lampenmodus. Um Käufer:Innen die nötige Sicherheit zu geben, gibt Epson sechs Jahre Garantie bzw. garantiert 12.000 Stunden Laufzeit.
Die Maximalhelligkeit soll 3.600 Lumen betragen, und der Kontrast wird mit 2.500.000:1 beziffert. Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement ist nicht vorhanden, so dass sich der Farbraum nicht korrigieren lässt.
Mittels Android TV ist es möglich, auf tausende Filme, Serien und Spiele aus Google Play, YouTube, Disney Plus und Mediatheken zuzugreifen. Die Auswahl an Apps ist allerdings begrenzt. Prime Video und Netflix gehören zum Beispiel nicht dazu.
Für den Ton steht ein 20 Watt Soundsystem von YAMAHA zur Verfügung. Stereolautsprecher sind vorne ins Gehäuse des Epson eingelassen. Für weitergehende Klanganpassungen stehen mehrere Presets im On-Screen-Menü zur Verfügung.
Das Highlight ist zweifelsfrei High Dynamic Range (HDR) mit Dynamischen Tone Mapping.

Foto: Michael B. Rehders – Die Tastatur befindet sich an der Seite des Projektors und ist gut zugänglich. Hinter einer Klappe befindet sich der Fokus-Regler.
Foto: Michael B. Rehders – Wird die Klappe geschlossen, ergibt sich eine einheitliche Seitenansicht.

Installation und Bedienung

Installation und Inbetriebnahme gelingen angenehm leicht. Der Epson EH-LS300B wird auf seinen angedachten Platz auf dem Sideboard platziert und die gewünschten Zuspieler verbunden, das sind um Beispiel Spielkonsole, Blu-ray-Player oder AV-Receiver. Jetzt wird das Bild einfach auf die weiße Wohnzimmerwand projiziert oder auf einer CLR-Leinwand exakt ausgerichtet. Die Justierung gelingt relativ bequem. Aus einer Distanz von nur 68 Zentimeter wird eine 120 Zoll Leinwand komplett ausgeleuchtet. Die Schärfe wird mit dem Regler eingestellt, der hinter einer Klappe in die linke Gehäuseseite eingelassen ist.
Anschließend nimmt der Epson den Nutzer an die Hand und führt ihn Schritt für Schritt durch die Installation. Die Verbindung ins WLAN-Netzwerk gelingt ganz leicht: Einfach das eigene Netzwerk auswählen und das Passwort eingeben mittels Fernbedienung und On-Screen-Tastatur. Über den gesamten Testzeitraum bleibt die WLAN-Verbindung stabil. Das sind immerhin mehrere Tage.
Via Google Assistant gelingt die Sprachsteuerung durch das Programm angenehm leicht. Mit integrierten Chromecast und Bluetooth können Inhalte direkt vom Smartphone oder Tablet kabellos übertragen werden. Neben der Filmwiedergabe eignet sich der Epson bestens, um auch Radioprogramme beispielsweise von TuneIn wiederzugeben. Die Navigation durch das On-Screen-Menü gelingt zügig. Die gewünschten Apps werden angeklickt und das Programm genossen. Im Grunde lässt sich der Epson wie ein moderner Fernseher bedienen.

Foto: Michael B. Rehders – Die unbeleuchtete Fernbedienung liegt gut in der Hand. Für YouTube und Apps gibt es eigene Tasten. Darüber hinaus nimmt der Handsender Befehle zur Sprachsteuerung entgegen.

Laser TV mit CLR-Leinwand

Natürlich kann auf eine weiße Wand projiziert werden. Das ist günstig und bietet bereits eine ordentliche Qualität, wenn der Raum tagsüber gut abgedunkelt ist. Nach dem Filmerlebnis erinnert nichts mehr an das große Kino, sobald der Beamer ausgeschaltet wird. Besser als die Tapete eignet sich allerdings eine so genannte CLR-Leinwand. Hierbei handelt es sich um eine Spezial-Bildwand, die aus physikalischen Gründen das Umgebungslicht weitgehend „ausblendet“. Lediglich die Inhalte vom Projektor, der direkt darunter steht, werden zum Zuschauer reflektiert. Auf diese Weise können tagsüber Formel 1 und Spielfilme geschaut werden, ohne dass Rollos oder Vorhänge komplett geschlossen werden müssen. Diese graue Spezialscheibe wird wie ein Riesen-TV einfach an der Wand gehängt. Alternativ gibt es mittlerweile CLR-Motorleinwände (ab 2.000 Euro). Hier verschwindet die Leinwand nach dem TV/Film-Erlebnis wieder im Leinwandkasten unter der Decke. Mit gefällt das sehr gut, weil anschließend keine große graue Fläche auf der Wand mehr zu sehen ist.

Foto: Hersteller – Aus ganz kurzer Distanz gelingen riesige Bilder auf der CLR-Leinwand, sogar bei kontrolliertem Tageslichteinfall.
Zahlreiche Filme können über Google Play erworben werden. Weitere Apps stehen im App-Menü zur Auswahl.
Die ZDF-App bietet Zugriff auf die Mediathek mit zahlreichen Filmen, Dokumentationen und alten Live-Sendungen wie die Tagesschau. Überdies kann auf die Live-Programme von ZDF, 3 Sat und ZDF Neo zugegriffen werden.

Messungen und Diagramme

Die Messungen beeindrucken: Mit einer Maximalhelligkeit von 3.750 Lumen wird die Herstellerangabe von 3.600 Lumen leicht übertroffen. Allerdings erhält das Bild im höchsten Lichtmodus einen grünen Farbstich. Da mir der erzeugte grüne Farb-Look nicht besonders gut gefällt, schalte ich in den Bildmodus „Natürlich“. Dieser erreicht eine Lichtausbeute von exzellenten 2.200 Lumen mit annähernd korrekter Farbwiedergabe. Das reicht aus für Bildbreiten bis 5,10 Meter mit 14 Footlambert, oder bei zunehmendem Umgebungslicht für entsprechend kleinere Leinwände, wie die eingangs empfohlene 120 Zoll CLR „Screen ELPSC36“.
Mit eingeschaltetem dynamischen Kontrast werden die Laser bei einem Schwarzbild komplett ausschalten, dadurch ergibt sich tatsächlich ein unendlicher Kontrastumfang. Werden die dynamischen Regelungen hingegen deaktiviert, erzielt der Epson EH-LS300B einen On/Off-Kontrast von 775:1. „Dynamisch“ lässt sich dieser Wert auf bis zu 2.725:1 steigern, was dem Bild deutlich mehr Plastizität verleiht.  
Mit höchster Lichtausgabe 100 ist der Epson schon gut im Raum zu hören. Meine Messungen bestätigen den Eindruck. Rund 36 Dezibel beträgt der Pegel. Wird die Lichtausgabe hingegen auf 70 reduziert, ist mein Testgast nur noch flüsterleise. Sobald Ton wiedergegeben wird, ist er im Grunde nicht mehr zu hören. Die Lichtausbeute reduziert sich prozentual entsprechend, so dass kalibriert immer noch sehr helle 1.546 Lumen erzielt werden.

Farbraum ab Werk: In der Werkseinstellung im Bildmodus „Lebendig“ fällt auf, dass der Farbraum mit über 120 Prozent abgedeckt wird. Dadurch sind die Farben sehr gesättigt.
Farbraum im Bildmodus Natürlich: Der Farbraum Rec.709 wird zu 99 Prozent abgedeckt. Ohne eine einzige Korrektur treffen die Primär- und Sekundärfarben fast punktgenau ihre Vorgaben. Das Resultat sind sehr natürliche Farben.
Gamma: Das Gamma verläuft tadellos um 2,2 herum. Die minimalen Abweichungen sind praktisch nicht relevant.
Graustufenverlauf ab Werk: Direkt aus dem Karton driften Rot, Grün und Blau zunehmend weiter auseinander. Das erklärt die hohe Farbtemperatur von über 8000 Kelvin.
Graustufenverlauf im Bildmodus Natürlich: Ohne einen einzigen Handgriff ist der Graustufenverlauf im Bildmodus „Natürlich“ exzellent. Um 6.500 Kelvin verläuft er über alle Abstufungen herum.
Der Rec.2020/P3-Farbraum für UHD ist vor allem in Rot und Grün limitiert. Trotzdem gelingen realistische Farben, die einen angenehmen Farbeindruck hinterlassen.

Dynamisches Tone Mapping für HDR

Meine Untersuchung führt zu einer eindeutigen Diagnose: Der Epson EH-LS300B besitzt ein Dynamisches Tone Mapping für HDR. Epson bewirbt das hingegen nicht, weder auf der Website noch in Prospekten.
Während ein statisches Tone Mapping nur einmalig den Wertebereich analysiert von HDR-Content, ermittelt ein Dynamisches Tone Mapping die Pegel für jedes einzelne Frame und passt demzufolge jedes einzelne Bild entsprechend an. Das Ergebnis ist ein wesentlich konsistenterer Bildeindruck auf der Leinwand, ohne dass Details ins Schwarz absaufen oder ins Weiß überstrahlen. Der EH-LS300B projiziert schlicht und ergreifend alle Signale, die auf dem Quellmaterial enthalten sind. Meine Analyse zeigt, dass von 0,005 – 10.000 Nits alle Inhalte via Dynamischen Tone Mapping mit bis zu 2.350 Lumen (D65) dargestellt werden.

Im Spielfilm „Sully“ sind auf dem Times Square alle Inhalte auf den Displays zu sehen, die der Filmemacher vorgesehen hat. Mit den empfohlenen Bildeinstellungen ergibt sich ein überaus brillantes Bild.

Expertentipp: So gelingen natürliche Farben

Wie gewohnt gibt es an dieser Stelle Einstellungs-Empfehlungen, mit denen eine exzellente Grundeinstellung ermöglicht wird:

SDR:
Bildmodus: Natürlich
Kontrast: 50
Helligkeit: 50
Sättigung: 50
Farbton: 50
Schärfe: 5
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 7
Detailverbesserung: 20

HDR:
Bildmodus: Kino
Farbmodus: Kino
Kontrast: 50
Helligkeit: 50
Sättigung: 60
Farbton: 50
Schärfe: 5
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 7
Detailverbesserung: 20

Foto: Michael B. Rehders – Der Screenshot meiner Aufnahme von Lissabon zeigt, wie exzellent die Schärfe ist. Kleinste Inhalte bis zum Horizont werden detailliert abgebildet.

Bildeindrücke und Praxis

Filme und Live-Sport in Full-HD-Auflösung werden pixelgenau auf der Leinwand abgebildet. Dabei ist die Schärfeverteilung über die gesamte Bildfläche auf gutem Niveau. Die Farbwiedergabe des HDTV-Farbraums gelingt unserem Testgerät sehr natürlich. Alle Abstufungen werden fehlerfrei und präzise reproduziert. Schwarz/Weiß-Fotos sind vollkommen farbneutral.
Wünschenswert ist allenfalls eine noch bessere Bewegungsdarstellung. Der Epson rechnet Spielfilme von 24 auf 60 Hz um, so dass sich ein leichtes Bildruckeln einstellt, das vor allem bei horizontalen Schwenks auffällt.

Die Full-HD-Version von „SPIDER-MAN FAR FROM HOME“ gefällt mit natürlichen Farben, dank der guten Rec.709-Farbraumabdeckung. Der Epson reproduziert alle Details des Films. Sei es einzelne Haare als auch die Vegetation hinter der Drehtür.

HDR:
Für HDR empfehle ich die oben aufgeführten Änderungen im HDR-Preset vorzunehmen. Die „Sättigung“ sollte von 50 auf 60 erhöht werden (siehe Foto oben), um den typischen HDR-Look auf der Leinwand zu erhalten.
Obwohl Filme von der 4K-Blu-ray eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel besitzen, bringt der Epson EH-LS300B die Bilder in sehr guter Qualität auf die Leinwand. Das Downscaling funktioniert ordentlich. Aber auch hier stellt sich bei Spielfilmen ein 3:2-Pulldown-Ruckeln ein.
„Sully“ gefällt mit knackigen Rottönen und bester Durchzeichnung. Helle und dunkle Szenen besitzen alle im Quellmaterial vorhandene Inhalte. Spitzlichter werden strahlend hell auf die Leinwand geworfen. Dank des erweiterten Farbspektrums (Rec.2020/P3) reproduziert unser Testgerät die Farben noch kraftvoller im Vergleich mit der Full-HD-Fassung und dem entsprechend kleineren Rec.709-Farbraum. Dunkle Inhalte werden durch das Dynamische Tone Mapping etwas zu stark aufgehellt. So erscheint die schwarze Kleidung der Personen eine Spur zu flächig, als diese von dem abstürzenden Flugzeug überrascht werden. Letterboxbalken sehen eher dunkelgrau als Schwarz aus. Demzufolge liegt über Nachaufnahmen ein leichter Grauschleier. Nehmen helle Inhalte im Schwarz zu, läuft der Epson dank seiner hohen Lichtausbeute zur Hochform auf. Helle Elemente werden vollständig und überaus brillant auf der Leinwand abgebildet. Als Sully nachts durch New York joggt, ist alles auf den Displays am Times Square erkennbar. Da diese einen Pegel von bis zu 4.000 Nits besitzen, zahlt sich das Dynamische Tone Mapping voll aus. Hier überstrahlt nichts! Alles ist bestens zu sehen.

In der HDR-Werkseinstellung sieht die Explosion in „Sully“ ein wenig blass aus. Dennoch sind alle Inhalte aus dem Quellmaterial vorhanden.
Mit den oben aufgeführten Änderungen in der Sättigung nehmen Leuchtkracht und Plastizität sichtbar zu. Die Explosion sieht nun originalgetreu aus.
In „Sully“ ist die Drehtür in Goldfarbtöne getaucht. In HDR mit dem erweiterten Farbspektrum werden diese bestens reproduziert.
Ein echter Härtefall ist „Der Marsianer“, weil dieser vielfach von Beamern zu dunkel dargestellt wird. Nicht so vom Epson EH-LS300B. Die Aufnahmen auf dem vierten Planeten in unserem Sonnensystem überzeugen dann vollauf: Sattes Rot, beste Durchzeichnung von Schattenbereichen sowie alle Details nahe Weiß sind vollständig vorhanden. Großartig!
In „SPIDER-MAN: FAR FROM HOME“ sieht das blau/rote Kostüm von Peter Parker originalgetreu aus. Die Textur auf dem Schild der Londoner Tower Bridge ist vollumfänglich vorhanden. Darüber hinaus sind alle Inhalte auf der Leinwand zu sehen, die der Film besitzt.

App-Nutzung:
Als nächstes gehe ich ins App-Center. Die Navigation gelingt zügig. Ganz unkompliziert mit einem Klick installiere ich die ZDF-App, anschließend öffne ich Live-TV und danach die Mediathek. Hier befinden sich zahlreiche Sendungen, die vorher bereits live ausgestrahlt worden sind. Beispielsweise Tagesthemen, Tatort oder verschiedene Spielfilme. Die Bilder aus der Mediathek erreichen nicht ganz die Auflösung, die ich von anderen Streaming-Anbietern gewohnt bin. Das liegt daran, dass die Öffentlich Rechtlichen Sender nicht in Full HD senden, sondern in 720p. Im Rahmen seiner Möglichkeiten gelingt dem Epson ein durchaus brauchbares Upscaling. Besser sehen hingegen echte Full-HD-Inhalte von Sky Ticket und Prime Video aus, die ich via Stick zuspiele.

Live-TV-Sendungen mit der ZDF-App sehen gut aus. Das 720p-Signal wird ordentlich auf Full-HD hochskaliert.

TV-Sound aus der Soundbar
Als TV-Ersatz bietet der Epson EH-LS300B eine YAMAHA-Soundbar. Der Stereoton erreicht darüber das Niveau von aktuellen TV-Geräten. Stimmen sind sehr gut zu verstehen. Höhen und Mitten werden glasklar ausgegeben. Tiefbass gibt es hingegen nicht, weil es den Lautsprechern dafür schlichtweg an Volumen fehlt. Wer hier höhere Ansprüche hat, sollte die Tonsignale von der heimischen 5.1-Anlage ausgeben lassen. Mit Hilfe eines Subwoofers ist dann auch echter Tiefbass möglich.

Foto: Michael B. Rehders – Epson EH-LS300B mit Fernbedienung

Fazit

Der Epson EH-LS300B ist ein heller Drei-Chip-LCD-Projektor mit nativer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel. Die Laserlicht-Quelle verspricht eine langlebige Nutzung, ohne dass eine Lampe gewechselt werden muss. Die Installation geht leicht von der Hand. Im Bildmodus „Natürlich“ werden präzise Farben erzielt, die eine Nutzung ganz ohne Korrekturen ermöglichen. HDR-Content wird mit erweitertem Rec.2020/P3-Farbraum und Dynamischen Tone-Mapping projiziert, so dass Filme von der 4K-Blu-ray sehr gut aussehen. Moderne Smartfunktionen mit App und Sprachsteuerung sind ebenfalls vorhanden. Damit ist der Epson EH-LS300B als TV-Ersatz für das Wohnzimmer bestens geeignet.

Pro & Contra

+ Langlebige Laserlicht-Technologie
+ lange Garantie
+ Sehr gute Werkseinstellung für SDR im Bildmodus „Natürlich“
+ sehr hell
+ Smartfunktionen
+ Sprachsteuerung
+ Dynamisches Tone Mapping für HDR
– Abgespeckte Color Management System
– 3:2-Pulldownruckeln
– Schwarzwert
– Kontrast
– Limitierter Farbraum Rec.2020

Technische Daten und Messungen

Hersteller:   Epson
Modell:         EH-LS300B
Preis:            2.899 Euro
Bildtechnik:           3 LCD
Lichtquelle:            Laser-Phosphor-Hybrid
Auflösung:              1.920 x 1.080 Pixel
Helligkeit:               3.750 Lumen (maximal)
Helligkeit:               2.200 Lumen kalibriert (SDR) / 2.350 Lumen kalibriert (HDR)
Kontrast:                 775:1 (On/Off) / 125:1 (ANSI) / 2.725:1 (Dynamisch)
Schwarz:                2,83 Lumen
Anschlüsse:            2 x HDMI 2.0 mit HDCP 2.2, 1 x USB mit 1 x Typ A und 1 x Typ Mini-B, RS-232, DC 12 V Trigger, IR-Empfänger, Audioausgang (3,5 mm Mini Jack)
Stromverbrauch:   max. 279 Watt, Stromverbrauch im Stand-by-Modus 2,0 Watt
Betriebsgeräusch:  38 dB (25 dB im „Eco-Modus“)
Garantie:                6 Jahre bzw. 12.000 Stunden (was zuerst eintrifft)

Test und Text: Michael B. Rehders
Fotos: Michael B. Rehders (7), Epson (1)
Screenshots lt. Zitatrecht UrhG: ZDF (1), „SULLY“ – Warner Bros (Universal Pictures) (4), „DER MARSIANER“ – 20th Century Fox Home Entertainment (1), „SPIDER-MAN: FAR FROM HOME“ – Sony Pictures Home Entertainment (2)

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