TEST: BENQ TK800 – Geheimtipp unter den 4K-Projektoren für die Fußball WM

Unschlagbarer Spielpartner nicht nur für die Fußball WM. Der BenQ TK800 erscheint im optisch ansprechendem Cyan-Metallic. 3D, HDR und 4K gehören zu seinen Stärken. Wie er sich darüber hinaus als Home-Entertainment-Projektor macht, zeigt dieser Test.

Foto: Michael B. Rehders BenQ TK800

Foto: Michael B. Rehders
BenQ TK800

 

Styling und Design
Auffällig ist sofort das stylische Design des TK800, das BenQ dem kleinen 4K-Bildwerfer spendiert hat. Während die Front in schickem Cyan-Metallic glänzt, ist das übrige formschöne mattweiße Gehäuse eine ideale Ergänzung, um den Bildwerfer auch ins elegant eingerichtete Wohnzimmer einzubinden. Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Die Terminals nehmen alle Anschlusskabel der Zuspieler sicher auf. Es wackelt nichts, so dass eine störungsfreie Signalübertragung gewährleistet ist. Das Objektiv besitzt sieben Elemente in vier Gruppen, hierbei handelt es sich um hochwertig verarbeitete Glaslinsen, die ein helles Bild mit vorzüglicher Schärfe gewährleisten sollen.

Foto: Michael B. Rehders An den BenQ TK800 lassen sich gleichzeitig ein 4K-Blu-ray-Player, eine Spielekonsole und ein PC anschließen. Entsprechend sind ein VGA- und zwei HDM-Port sind vorhanden.

Foto: Michael B. Rehders
An den BenQ TK800 lassen sich gleichzeitig ein 4K-Blu-ray-Player, eine Spielekonsole und ein PC anschließen. Entsprechend sind ein VGA- und zwei HDM-Port sind vorhanden.

 

Ausstattung und Technik
BenQ stattet den TK800 mit einem 0,47“-DLP-Chip aus, der eine Auflösung von 2096 x 1200 Pixel besitzt. Davon nutzt der Projektor aktiv 1920 x 1080 Pixel, was Full-HD entspricht. Darüber hinaus unterstützt der kleine Home-Entertainer 3840 x 2160 Pixel (UHD) durch Hilfe der „XPR“-Technologie. Hierbei handelt es sich um eine elektrische Shift-Funktion. Da UHD exakt die vierfache Full-HD-Auflösung besitzt, nutzt BenQ einen cleveren technischen Kniff für die Darstellung: Jeder Pixel wird quasi viermal nacheinander leicht verschoben (engl. Shift) projiziert. In der Praxis geschieht das „Shiften“ so schnell, dass das gesunde menschliche Auge die sequentielle Bilddarstellung nicht als solche wahrnimmt. Stattdessen sieht der Zuschauer ein einziges brillantes Bild auf der Großbildwand. Wie gut die Abbildungsqualität mit XPR-Technologie ist, darauf gehe ich unten im Bildtest näher ein.
Wie bislang alle 4K-Heimkinoprojektoren mit 0,47“-DLP-Chip, stellt auch der BenQ TK800 einen leichten Lichthof ums Bild herum dar. Auf 2,50 m Projektionsbreite beträgt dieser rund acht Zentimeter. Beim Leinwandkauf sollte deshalb darauf geachtet werden, dass die Kaschierung breit genug ist, um diesen Lichthof vollständig aufzunehmen.
Das Highlight ist unbestritten die Unterstützung von HDR. So können Blockbuster, Dokumentationen, Sportsendungen und Games, die HDR-10 verwenden, vom BenQ TK800 automatisch wiedergegeben werden.
Der eingebaute 10-Watt-Lautsprecher sorgt für brauchbaren Ton, falls unterwegs mal kein Sound-System zur Verfügung stehen sollte. Besser als dünner Smartphone-Ton klingt der BenQ allemal. Vor allem Stimmen tönen angenehm natürlich. Wer höhere Ansprüche stellt, betreibt ohnehin eine 5.1-Anlage.
Ein spezieller „Football“-Modus ist ebenfalls vorhanden, um damit die Spiele der Fußball WM zu projizieren.
An die Fans von dreidimensionalen Bildern hat BenQ überdies gedacht. Der TK800 unterstützt 3D. Lediglich eine passende 3D-Brille wird dafür benötigt. Diese kann optional von der Homepage des Herstellers bezogen werden. Ein externer Emitter zur Synchronisation von Brille und Projektor ist nicht erforderlich. 3D wird mit flimmerfreien 144 Hz (Triple-Flash) projiziert.
Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement steht Profis für die Farbraumeinstellung zur Verfügung. Außerdem können noch Gamma, Weißpunkt und Graustufenverlauf eingestellt werden.
Das 1,2-fache Zoom ist zwar nicht besonders üppig dimensioniert, hilft aber ungemein bei der punktgenauen Anpassung des Bildes auf der Leinwand. Obendrein bietet es ein wenig Flexibilität bei der Montage. Der Projektor kann aus einer Distanz von 2,94 – 3,52 m eine zwei Meter breite Leinwand ausleuchten.
Wer eine Leinwand im Cinemascope-Format nutzt, für den reicht das Zoom leider nicht aus, um zwischen den Seitenverhältnissen 16:9 und 2,39:1 zu wechseln. Erforderlich ist dafür mindestens ein Faktor von 1,3. Allerdings bietet BenQ für diesen Umstand eine tolle Lösung. Mit einem optional erhältlichen Anamorphoten können die unterschiedlichen Bildformate trotzdem genutzt werden. Der Anamorphot wird dafür lediglich vor dem Objektiv platziert und das passende Preset zur „Vorverzerrung“ aufgerufen.

Foto: Michael B. Rehders Zoom und Fokus sind über dem Objektiv ins Gehäuse eingelassen. Der Fokusregler reagiert dabei ganz ohne Spiel. Es bedarf allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Einstellung, um den besten Schärfepunkt auf der Leinwand sofort zu treffen. Ist dieser einmal eingestellt, ist ein versehentliches Verstellen praktisch unmöglich, da die Regler unabsichtlich nicht berührt werden können.

Foto: Michael B. Rehders
Zoom und Fokus sind über dem Objektiv ins Gehäuse eingelassen. Der Fokusregler reagiert dabei ganz ohne Spiel. Es bedarf allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Einstellung, um den besten Schärfepunkt auf der Leinwand sofort zu treffen. Ist dieser einmal eingestellt, ist ein versehentliches Verstellen praktisch unmöglich, da die Regler unabsichtlich nicht berührt werden können.

 

Die Menüs sind sehr übersichtlich und logisch strukturiert. Die Primär- und Sekundärfarben können via Farbmanagement punktgenau eingestellt werden.

Die Menüs sind sehr übersichtlich und logisch strukturiert. Die Primär- und Sekundärfarben können via Farbmanagement punktgenau eingestellt werden.

 

Aufstellung und Bedienung
Mit wenigen Handgriffen ist der BenQ TK800 betriebsbereit. Dafür müssen lediglich Netzkabel und gewünschte Zuspieler angeschlossen werden. Schon kann es losgehen. Der Projektor erkennt eingehende Signale automatisch und aktiviert den entsprechenden Eingang.
Dank des großen Offsets muss der Projektor nicht auf Kopfhöhe platziert werden, sondern kann auf dem Tisch auf Höhe der Leinwandunterkannte stehen. Im Garten zum Live-Fußballspiel finde ich das sehr praktisch. Darüber hinaus ist eine Deckenmontage (beispielsweise) im Wohnzimmer möglich, dafür wird der TK800 einfach auf Höhe der Leinwandoberkanten Überkopf an die Zimmerdecke montiert. Passende und preiswerte Deckenhalterungen gibt es beim Fachhändler.
Ab Werk ist der Bildmodus „Cinema“ aktiv. Dieser ist bereits so gut eingestellt, dass eine nachträgliche Kalibrierung kaum nötig ist. Wer den Projektor im Wohnzimmer nachmittags einschaltet, um Spielfilme, Serien oder eine Kindersendung zu projizieren, belässt den BenQ TK800 idealerweise in dieser Werkseinstellung.
Für Live-Sport sollte in den Modus „Football“ gewechselt werden, weil dieser noch etwas heller ist.

Foto: Michael B. Rehders Die beleuchtete Fernbedienung erleichtert die Navigation durchs On-Screen-Menü. Mehrere Direktwahltasten bieten viel Komfort, um beispielsweise den Ton im Projektor direkt zu regeln oder Gamma, Helligkeit, Kontrast zu justieren.

Foto: Michael B. Rehders
Die beleuchtete Fernbedienung erleichtert die Navigation durchs On-Screen-Menü. Mehrere Direktwahltasten bieten viel Komfort, um beispielsweise den Ton im Projektor direkt zu regeln oder Gamma, Helligkeit, Kontrast zu justieren.

 

Messungen und Diagramme
Direkt in der Werkseinstellung ist das Farbprofil „Cinema“ inklusive Smart/Eco-Lampenmodus aktiv. Hierbei handelt es sich um eine dynamische Helligkeitsregelung der Lampe, die recht unauffällig arbeitet. 1525 Lumen beträgt die Lichtausbeute mit einer vorzüglichen Farbtemperatur von 6562 Kelvin (D65). Damit eignet sich der BenQ TK uneingeschränkt fürs Heimkino, weil die Farben ausgesprochen natürlich abgebildet werden.
Das ins Farbrad integrierte Weiß-Segment erhöht die Luminanz, geht aber messtechnisch zu Lasten der Farbpräzision. Ich bin aber doch recht positiv überrascht, wie gut diese Funktion mittlerweile arbeitet. Rein subjektiv ist ohne direkten A/B-Vergleich kaum eine negative Auswirkung erkennbar. Sehr gut.
Das Betriebsgeräusch beträgt im hohen Lampenmodus knapp 30 Dezibel. Im Eco-Modus deutlich darunter. Im Filmbetrieb finde ich den Projektor zu keinem Zeitpunkt störend.

Bildmodus Cinema – Werkseinstellung: Die Tabelle weist auf den ersten Blick sichtbar aus, wie gut der Graustufenverlauf bereits Out-of-the-Box ist. Grautreppen und Schwarz/Weiß-Filme erscheinen vollkommen farbneutral. Von 30 – 100 IRE bedarf es praktisch keiner Korrektur. Das RGB-Niveau weicht maximal 3,1 % von der Sollvorgabe ab. Das ist vorbildlich. Der Kontrast ist mit 2480:1 (On/Off - dynamisch) und 303:1 (ANSI) auf Topniveau in dieser Preisklasse.

Bildmodus Cinema – Werkseinstellung:
Die Tabelle weist auf den ersten Blick sichtbar aus, wie gut der Graustufenverlauf bereits Out-of-the-Box ist. Grautreppen und Schwarz/Weiß-Filme erscheinen vollkommen farbneutral. Von 30 – 100 IRE bedarf es praktisch keiner Korrektur. Das RGB-Niveau weicht maximal 3,1 % von der Sollvorgabe ab. Das ist vorbildlich. Der Kontrast ist mit 2480:1 (On/Off – dynamisch) und 303:1 (ANSI) auf Topniveau in dieser Preisklasse.

 

Wer noch das letzte Quäntchen Bildqualität aus dem BenQ TK800 herausholen möchte, schaltet in den Bildmodus „User 1“ und kann dort alle gewünschten Parameter ändern und speichern. Ohne dynamische Helligkeitsregelung der Lampe (Normal) beträgt der ANSI-Kontrast ordentliche 300:1 und der On/Off-Kontrast verbesserungswürdige 670:1. Die Farbtemperatur macht mit 6500 Kelvin (D65) eine Punktlandung, und die Lichtausbeute erhöht sich auf satte 1615 Lumen. Das reicht aus, um Bildbreiten bis 4,20 Meter strahlend hell zu befeuern – oder entsprechend kleinere Leinwände mit zunehmendem Umgebungslicht.

Farbraum: Die bunte Ellipse zeigt das gesamte Farbspektrum, welches das gesunde menschliche Auge wahrnehmen kann (320 – 780 nm). Das schwarze Dreieck darin sind die Vorgaben des Rec.709-Standards. Das weiße Dreieck zeigt die Messergebnisse des BenQ TK800. In der Werkseinstellung ist gut zu sehen, dass das Farbspektrum die Norm sogar übertrifft. Das sorgt für angenehme kräftige Farben unter Wohnzimmerbedingungen. Kalibriert (rechts) wird der Standard nahezu perfekt eingehalten.

Farbraum:
Die bunte Ellipse zeigt das gesamte Farbspektrum, welches das gesunde menschliche Auge wahrnehmen kann (320 – 780 nm). Das schwarze Dreieck darin sind die Vorgaben des Rec.709-Standards. Das weiße Dreieck zeigt die Messergebnisse des BenQ TK800. In der Werkseinstellung ist gut zu sehen, dass das Farbspektrum die Norm sogar übertrifft. Das sorgt für angenehme kräftige Farben unter Wohnzimmerbedingungen. Kalibriert (rechts) wird der Standard nahezu perfekt eingehalten.

 

Gamma: In der Werkseinstellung (links) ist ganz gut zu sehen, dass das Gamma von seiner Vorgabe (weiße 100-%-Linie) abweicht. Das ist der Kombination aus Weißsegment, dynamischer Lampenregelung (SmartEco) und „Brilliant Color“ geschuldet, um einen besseren Kontrasteindruck zu erzielen. Kalibriert (rechts) mit „Brilliant Color 3“ ist das Ergebnis normnah, so das vor allem helle Bereiche noch besser durchgezeichnet sind.

Gamma:
In der Werkseinstellung (links) ist ganz gut zu sehen, dass das Gamma von seiner Vorgabe (weiße 100-%-Linie) abweicht. Das ist der Kombination aus Weißsegment, dynamischer Lampenregelung (SmartEco) und „Brilliant Color“ geschuldet, um einen besseren Kontrasteindruck zu erzielen. Kalibriert (rechts) mit „Brilliant Color 3“ ist das Ergebnis normnah, so das vor allem helle Bereiche noch besser durchgezeichnet sind.

 

Graustufenverlauf: Bereits in der Werkseinstellung (links) sind alle Grauabstufungen unverfärbt. Kalibriert (rechts) werden die leichten Abweichungen eingefangen, so dass Farbverläufe noch natürlicher aussehen.

Graustufenverlauf:
Bereits in der Werkseinstellung (links) sind alle Grauabstufungen unverfärbt. Kalibriert (rechts) werden die leichten Abweichungen eingefangen, so dass Farbverläufe noch natürlicher aussehen.

 

Bildeindrücke und Screenshots – Mehr Details mit XPR-Technologie
Mir stellt sich schon länger die Frage, ob ein Bild mit UHD-Auflösung wirklich detailreicher sein kann (wenn es via XPR-Shift-Technologie projiziert wird) als ein Full-HD-Werk. Immerhin beträgt die native Auflösung des TK800 „nur“ 1920 x 1080 Pixel. Diese Pixel werden quasi viermal übereinander gelegt, um den UHD-Inhalte vollständig abzubilden.
Schauen wir uns das doch mal in der Praxis an.

Full-HD-Auflösung: Oben links sind einzelne schwarze und weiße Felder als Schachbrett angeordnet. Der Screenshot zeigt deutlich, dass alle Pixel abgebildet werden und der Kontrast erhalten bleibt.

Full-HD-Auflösung:
Oben links sind einzelne schwarze und weiße Felder als Schachbrett angeordnet. Der Screenshot zeigt deutlich, dass alle Pixel abgebildet werden und der Kontrast erhalten bleibt.

 

UHD-Auflösung: Diese Makroaufnahme soll (oben links) schwarze und weiße Schachbrettfelder in UHD-Auflösung offenbaren. Hier wird die Arbeitsweise von XPR-Shift ziemlich deutlich. Es sind keine einzelnen Pixel mehr erkennbar. Durch die Überlagerung entsteht eine mittelgraue Farbfläche. Oben rechts ist das Full-HD-Schachbrett hingegen gut zu differenzieren.

UHD-Auflösung:
Diese Makroaufnahme soll (oben links) schwarze und weiße Schachbrettfelder in UHD-Auflösung offenbaren. Hier wird die Arbeitsweise von XPR-Shift ziemlich deutlich. Es sind keine einzelnen Pixel mehr erkennbar. Durch die Überlagerung entsteht eine mittelgraue Farbfläche. Oben rechts ist das Full-HD-Schachbrett hingegen gut zu differenzieren.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) 4K/UHD-Aufnahme: Dieses Bildwerk vom Hamburger Hafen liegt in 3840 x 2160 Pixel vor.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
4K/UHD-Aufnahme:
Dieses Bildwerk vom Hamburger Hafen liegt in 3840 x 2160 Pixel vor.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Full-HD-Ausschnittsvergrößerung: Die Ausschnittsvergrößerung des in Full-HD zugespielten Bildes zeigt das Theater im Hafen. Der Schriftzug „DER KÖNIG DER LÖWEN“ ist nicht mehr lesbar, kein Buchstabe davon. Auch dem Löwenkopf (oben links) fehlt es an Details, weil Full-HD schlichtweg nicht mehr Auflösung hergibt.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Full-HD-Ausschnittsvergrößerung:
Die Ausschnittsvergrößerung des in Full-HD zugespielten Bildes zeigt das Theater im Hafen. Der Schriftzug „DER KÖNIG DER LÖWEN“ ist nicht mehr lesbar, kein Buchstabe davon. Auch dem Löwenkopf (oben links) fehlt es an Details, weil Full-HD schlichtweg nicht mehr Auflösung hergibt.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) UHD-Ausschnittsvergrößerung: In der Ausschnittsvergrößerung des projizierten original UHD-Bildwerkes ist zu sehen, dass der Löwenkopf (oben links) sehr viel mehr Details besitzt. Das Gesicht kommt klar heraus, auch die Mähne ist deutlich differenziert. Der Name „DER KÖNIG DER LÖWEN“ ist nahezu vollständig abgebildet, fast alle Buchstaben sind klar und deutlich zu erkennen. Besser stellt das allenfalls ein Projektor dar, der über eine native UHD-Auflösung verfügt – aber auch viermal so teuer ist als der BenQ TK800. Daher erwarte ich diese Unterschiede dann auch.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
UHD-Ausschnittsvergrößerung:
In der Ausschnittsvergrößerung des projizierten original UHD-Bildwerkes ist zu sehen, dass der Löwenkopf (oben links) sehr viel mehr Details besitzt. Das Gesicht kommt klar heraus, auch die Mähne ist deutlich differenziert. Der Name „DER KÖNIG DER LÖWEN“ ist nahezu vollständig abgebildet, fast alle Buchstaben sind klar und deutlich zu erkennen. Besser stellt das allenfalls ein Projektor dar, der über eine native UHD-Auflösung verfügt – aber auch viermal so teuer ist als der BenQ TK800. Daher erwarte ich diese Unterschiede dann auch.

 

Fazit: In der Summe bleibt durch den Vergleich festzuhalten, dass die XPR-Shift-Technologie ganz vorzüglich funktioniert. Sie tut genau das, was sie soll. Der Auflösungsvorsprung von UHD-Content zu nativem Full-HD ist jederzeit sichtbar. Bravo!

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Die Skyline von Hamburg habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers geschossen. Die Aufnahme bietet zahllose Details, um Projektoren bewerten zu können.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Die Skyline von Hamburg habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers geschossen. Die Aufnahme bietet zahllose Details, um Projektoren bewerten zu können.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) In der Ausschnittsvergrößerung des Screenshots sieht der Asphalt völlig farbneutral aus. Die orangefarbigen U-Bahntüren werden originalgetreu reproduziert. Der hellrote Doppeldecker stellt den Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ und das Wappen links daneben vollständig und farbkorrekt dar. Die Durchzeichnung gelingt dem BenQ TK800 außerordentlich gut. Unter der Brücke ist das blaue Wasser klar zu sehen.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
In der Ausschnittsvergrößerung des Screenshots sieht der Asphalt völlig farbneutral aus. Die orangefarbigen U-Bahntüren werden originalgetreu reproduziert. Der hellrote Doppeldecker stellt den Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ und das Wappen links daneben vollständig und farbkorrekt dar. Die Durchzeichnung gelingt dem BenQ TK800 außerordentlich gut. Unter der Brücke ist das blaue Wasser klar zu sehen.

 

HDR: Bis 1000 Nits alle Bildinformationen vorhanden
Kommen wir zum Highlight des BenQ TK800. Es ist die Wiedergabemöglichkeit von brandneuen Filmen mit „High Dynamic Range“ (kurz HDR). Es geht los mit der Comic-Verfilmung „Justice League“. Schon das Warner-Logo gefällt mit warmen und leuchtenden Farben. Als Bruce Wayne im Schneetreiben den Berggipfel überquert, werden die düsteren und grauen Wolken natürlich projiziert. Die Felsstrukturen bieten zahllose Details. Ein ganz leichtes Ruckeln fällt mir dann aber doch auf. Sollte sich jemand daran ernsthaft stören, kann derjenige im Menü das Preset „Silent“ aktivieren. Hinter „Silent“ verbirgt sich eine Option, die XPR-Shift-Technologie deaktiviert. Allerdings wird der Film weiterhin in HDR projiziert, jetzt aber nur noch mit Full-HD-Auflösung. Wirklich vermissen tu ich bei „Justice League“ nichts. Die Strukturen in den Felsen sehen ebenso detailreich aus wie zuvor – jedoch ruckelt das Bild jetzt nicht mehr, sondern läuft herrlich flüssig mit 24 Hz. Während Bruce Wayne in einer schummrigen Bar auf Aqua Man trifft, werden dunkle Inhalte leicht aufgehellt. Hier macht sich der verbesserungswürdige On/Off-Kontrast bemerkbar. Die Holzbalken des Tresens leiden darunter nicht, sie sehen weiterhin natürlich aus. Richtig gut gefallen mir die prächtigen Farben auf der Insel der Amazonen. Das Gras ist saftig grün und das Cape von Wonder Woman strahlt im kräftigen Rot. Das sonnengebräunte Gesicht von Diana weist sogar kleine Fältchen auf. Von 0,005 bis 1000 Nits werden alle Grauabstufungen gezeigt. Ich finde das lobenswert, zumal das ganz ohne Änderungen funktioniert.

Wird im On-Screen-Menü das Preset „Silence“ auf „Ein“ geschaltet, wird die XPR-Shift-Technik deaktiviert. Folglich wird nur noch in Full-HD projiziert. Dafür ist das Betriebsgeräusch minimal leiser.

Wird im On-Screen-Menü das Preset „Silence“ auf „Ein“ geschaltet, wird die XPR-Shift-Technik deaktiviert. Folglich wird nur noch in Full-HD projiziert. Dafür ist das Betriebsgeräusch minimal leiser.

 

Full-HD: Ruckelfrei mit original 24 Hz
Ein Kritikpunkt bei den bisherigen 4K-DLP-Projektoren mit 0,47“-Chip und XPR-Technologie ist, dass Spielfilme mit 24 Hz leicht ruckeln. Hintergrund ist eine Wandlung von 24 Hz in 60 Hz, die zum sogenannten Pulldown-Ruckeln führt, weil eine ganzheitliche Umrechnung physikalisch nicht möglich ist. BenQ hat auf diese herstellerübergreifende Kritik reagiert – und beim TK800 ganz vorzügliche Entwicklungsarbeit geleistet.
Spielfilme mit 24 Hz laufen mit dem BenQ TK800 nämlich wunderbar smooth. Die XPR-Technik holt zusätzliche Details heraus, diagonale Kanten weisen keinerlei Treppenstufen mehr auf. Der RBE ist auf angenehm geringem Niveau, und das unschöne Fliegengitter ist sogar ganz beseitigt.
Als nächstes starte ich den Film „Gratest Showman“. Am Anfang (Kapitel 1) geht P. T. Barnum (glänzend gespielt von Hugh Jackman) hinter der Bühne entlang. Völlig smooth folgt die Kamera seinen Bewegungen. Während der farbenfrohen Show sind an seiner roten Jacke einzelne Knöpfe erkennbar. Der Teint des Showman ist braungebrannt. Im Heimkino und Wohnzimmer empfehle ich das Preset „Cinema“. Am Nachmittag reicht es die Vorhänge grob zuzuziehen, wenn die Sonne hoch am Himmel steht. Das durch einen Spalt hier einfallende Tageslicht schmälert den insgesamt guten Bildeindruck kaum. Aufgrund der hohen Lichtausbeute sieht „Greatest Showman“ wirklich fantastisch aus.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Die Ausschnittsvergrößerung meiner Aufnahme aus London deckt auf, dass die Minutenanzeige auf der Uhr am Big Ben vollständig projiziert wird.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Die Ausschnittsvergrößerung meiner Aufnahme aus London deckt auf, dass die Minutenanzeige auf der Uhr am Big Ben vollständig projiziert wird.

 

3D-Only-Blu-rays: Auch in 2D abspielbar
Für viele 3D-Fans ist es inzwischen ein kleines Ärgernis. Einige Hersteller von 3D-Blu-rays verzichten mittlerweile darauf, zusätzlich eine zweidimensionale Fassung dem Film mit beizulegen. So bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder der stolze Heimkinobesitzer verzichtet auf die 2D-Version oder diese wird für relativ viel Geld noch zusätzlich gekauft. Immerhin mag nicht jeder 3D-Filme. Trotzdem möchte der ein oder andere einen bestimmten Filmtitel gerne auf der großen Leinwand sehen. Die Ingenieure von BenQ haben das erkannt und schaffen mit dem TK800 Abhilfe.
Wird eine 3D-Only-Version im Blu-ray-Player gestartet, braucht der Heimkinobesitzer nur zu warten, bis das Filmmenü erscheint. Jetzt kann im On-Screen-Menü des Projektors 3D ausgeschaltet werden – und der Film läuft ganz normal in 2D! Großartig, dadurch spart dieses Feature doch einen Haufen Geld, weil viele Filme nicht mehr doppelt gekauft werden müssen.
Im 3D-Modus hingegen laufen Spielfilme mit 144 Hz (Triple-Flash), was eine flimmerfreie Bilddarstellung erlaubt und außerdem frei von unschönen Crosstalk-Effekten ist.

Bevor eine 3D-Version gestartet werden kann, muss im Menü des BenQ TK800 händisch 3D auf „Ein“ geschaltet werden. Nach Beendigung muss das 3D-Feature auf „Aus“ geschaltet werden, damit wieder 4K mit XPR-Shift genutzt werden kann. Wird im Menü 3D deaktiviert, während der dreidimensionale Film gerade läuft, zeigt der BenQ TK800 den Film in 2D.

Bevor eine 3D-Version gestartet werden kann, muss im Menü des BenQ TK800 händisch 3D auf „Ein“ geschaltet werden. Nach Beendigung muss das 3D-Feature auf „Aus“ geschaltet werden, damit wieder 4K mit XPR-Shift genutzt werden kann. Wird im Menü 3D deaktiviert, während der dreidimensionale Film gerade läuft, zeigt der BenQ TK800 den Film in 2D.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Kurz vor einem Gewitter entstand diese Aufnahme in Rom.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Kurz vor einem Gewitter entstand diese Aufnahme in Rom.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Auf dem Screenshots ist gut zu sehen (wenn wir uns diesen kleinen 5 % großen Ausschnitt einmal näher betrachten), dass vor dem Kolosseum einzelne Personen vorzüglich differenziert werden. Die Kleidung der Menschen ist klar erkennbar. Der Farbraum lässt Grünfarben originalgetreu erscheinen. Doch auch einzelne Mauersteine auf dem rot-braunen Gebäude im Hintergrund werden fein aufgelöst projiziert.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Auf dem Screenshots ist gut zu sehen (wenn wir uns diesen kleinen 5 % großen Ausschnitt einmal näher betrachten), dass vor dem Kolosseum einzelne Personen vorzüglich differenziert werden. Die Kleidung der Menschen ist klar erkennbar. Der Farbraum lässt Grünfarben originalgetreu erscheinen. Doch auch einzelne Mauersteine auf dem rot-braunen Gebäude im Hintergrund werden fein aufgelöst projiziert.

 

Live-Sport: Fußball auf der Großbildwand erleben
Nachdem der BenQ TK800 vollumfänglich im Heimkino und Wohnzimmer mit Spielfilmen in 2D, 3D und HDR überzeugt, geht es zum Fußball. Den stylischen Bildwerfer schalte ich ins „Football“-Preset. Satte 1621 Lumen leuchten auf die Leinwand. Die Farbtemperatur beträgt event-taugliche 7000 Kelvin. Die Namen und Nummern der Spieler kann ich auf den Trikots lesen. So knackscharf bildet der BenQ TK800 die TV-Übertragung ab in 1080p/50 Hz ab. Doch auch Fußball in UHD-Auflösung funktioniert via Sky fehlerfrei. Passspiele, Kameraschwenks und die über das Feld laufenden Spieler stellt der TK800 ruckelfrei in der originalen Wiedergabefrequenz dar. XPR-Shift ist eingeschaltet. Einzelne Grashalme sind in der Nahaufnahme erkennbar. Darüber hinaus kann ich die Gesichter von Zuschauern sehen. Wahnsinn!
Der BenQ TK800 macht alles richtig. Farben, Bewegungen, Spielfluss, alles erscheint stimmig auf der Leinwand. Ich freue mich jetzt schon auf die Fußball WM.

Foto: Michael B. Rehders Der BenQ TK800 gibt ein richtig gutes Bild im Heimkino ab – auch optisch.

Foto: Michael B. Rehders
Der BenQ TK800 gibt ein richtig gutes Bild im Heimkino ab – auch optisch.

 

Fazit
Der BenQ TK800 ist ein herausragender Spielpartner, wenn es um die Großbildprojektion von spannenden Fußballspielen geht. Darüber hinaus stellt er Filme, Serien und Live-Sport mit präzisen Farben angenehm smooth dar. Die Ausstattung fällt mit 3D, UHD und HDR exzellent aus. Aufstellung und Installation gelingen im Handumdrehen. Obendrein ist der Home-Entertainer hell genug, um Bildbreiten von über vier Metern auszuleuchten oder entsprechend kleinere Leinwände mit zunehmendem Umgebungslicht. Zum Preis von 1299,- Euro ist der BenQ TK800 fast schon ein Geheimtipp, weil er im schicken Cyan-Metallic-Look auch noch lange nach der WM für spannende Unterhaltung sorgt.

 

Pro und Kontra
+ 4K/UHD-fähig mit XPR-Shift-Technologie
+ HDR-fähig
+ sehr hell
+ sehr gute Schärfe
+ beleuchtete Fernbedienung
+ natürliche Farben in der Werkseinstellung
+ keine sichtbare Pixelstruktur, dank XPR-Shift
+ hervorragende Farbraumabdeckung im Rec.709-Standard
+ 3D mit 144 Hz (Triple-Flash)
– Kontrast und Schwarz verbesserungswürdig
– HDR mit ganz leichtem Bildruckeln

Technische Daten und Messergebnisse
Modell: BenQTK800
Preis: 1299,00 Euro
Garantie: 2 Jahre
Ausführungen: Cyan-Metallic/Weiß
Abmessungen (HBT): 135 x 353 x 272 mm
Gewicht: 4,2 Kg
Technik: 1-Chip DLP
Helligkeit: 2600 Lumen (1615 nach Kalibrierung)
Kontrast: 670:1 (On/Off)
300:1 (ANSI)
2480:1 (dynamisch)
Schwarzwert: 2,41 Lumen (nach Kalibrierung)
Bildauflösung: 1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit XPR-Technologie)
Lens-Shift: Nein
3D-Wiedergabe: Ja (144 Hz)
3D-Transmitter Ja
3D-Brille: Optional erhältlich
Abstand für 2 Meter Bildreite 2,94 – 3,52 Meter
Eingänge 2 x HDMI (1 x HDMI-2.0/HDCP-2.2-fähig)
2 x USB
1 x Mini Jack (Audio In)
1 x RS232
1 x IR in
Ausgänge: 1 x Mini Jack (Audio Out)
Lieferumfang: BenQ TK800
Netzkabel
Fernbedienung
Batterien
Bedienungsanleitung

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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