TEST: ACER H6810 – Portabler und megaheller 4K-Projektor mit HDR fürs Wohnzimmer

Acer präsentiert mit dem H6810 einen 4K-Home-Entertainer, der megahelle Bilder im Wohnzimmer und HDR darstellen soll. Mit 3500 Lumen beziffert der Hersteller die Lichtleistung, was bereits am Tag lebendige Farben verspricht, wenn kein direktes Sonnenlicht auf die Leinwand fällt. Schauen wir mal, wie sich der Bildwerfer in der Praxis schlägt.

Foto: Michael B. Rehders Acer H6810

Foto: Michael B. Rehders
Acer H6810

 

Styling und Design
Der Acer H6810 erscheint im wohnzimmerfreundlichen Weiß. Damit bietet er beste Voraussetzungen für die gute Stube, um dort unauffällig installiert zu werden. Dank des geringen Gewichts von vier Kilogramm, steht einer Deckenmontage nichts im Wege. Wer den kleinen Home-Entertainer hingegen mit zu Freunden nehmen möchte, um abends im Garten beim Publik Viewing zu Grillen oder die letzten Urlaubsvideos im Kreis der Familie zu präsentieren, bitteschön. Acer hat dem H6810 dafür eine elegante schwarze Tragetasche spendiert, so dass der Projektor unterwegs sicher geschützt ist. In der Tasche finden neben dem Projektor noch die erforderlichen Netz- und HDMI-Kabel Platz.

Foto: Michael B. Rehders Die Tasche mit Klettverschluss gehört zum Lieferumfang des H6810.

Foto: Michael B. Rehders
Die Tasche mit Klettverschluss gehört zum Lieferumfang des H6810.

 

Ausstattung und Technik
Acer hat gleich zwei neue Projektoren herausgebracht. Die Modelle H6810 und V6810. Während das V-Modell präzise Farben darstellen soll, ist der H6810 konsequent auf Helligkeit getrimmt.
Die native Auflösung des 0,47“-DLP-Chips beträgt 2048 x 2100 Pixel, wovon allerdings nur 1920 x 1080 Pixel aktiv genutzt werden. Trotzdem nimmt der Acer Filme und Fotoaufnahmen mit UHD-Auflösung an – und projiziert diese mit 3840 x 2160 Pixel. Da UHD exakt die vierfache Full-HD-Auflösung ist, nutzt Acer einen technischen Trick für die Darstellung: Die XPR-Shift-Technologie stellt jedes Full-HD-Pixel einfach viermal dar – und zwar viermal leicht verschoben (englisch Shift). Obwohl sich die Pixel jetzt überlagern, ist der Auflösungszugewinn jederzeit deutlich zu sehen. Darüber hinaus verschwindet das nervige „Fliegengitter“ von der Leinwand, weil das Gritt des DLP-Chips mit Bildinformationen überlagert wird. Da das „Shiften“ extrem schnell vonstattengeht, nimmt das gesunde menschliche Auge es nicht wahr. Der Zuschauer sieht also ein vollständiges Bild auf der Leinwand. Clever!
Der Acer H6810 verursacht einen leichten Lichthof ums herum Bild. Die Ursache dafür sind die nicht genutzten Pixel auf dem Chip, die noch ein wenig Restlicht abgeben. Rund acht Zentimeter beträgt der Rahmen bei einem 2,50 m breiten Bild. Aus diesem Grund sollte beim Leinwandkauf darauf geachtet werden, dass eine entsprechend breite Kaschierung vorhanden ist, damit dieser Lichthof vollständig aufgenommen werden kann.
Das Highlight des Projektors ist unbestritten seine HDR-Fähigkeit. Filme, Sportsendungen und Games, die HDR-10 verwenden, gibt der Acer H6810 automatisch wieder.
Ein 10-Watt-Lautsprecher ist ebenfalls noch ins Gehäuse eingelassen. Da Filmton in der Regel über das heimische Soundsystem abgespielt wird, findet dieser Speaker wohl lediglich unterwegs vereinzelnd Anwendung. Beispielsweise wenn der Acer bei Freunden ein Fußballspiel projiziert, ist der Kommentator noch ganz gut zu verstehen. Auch wenn keine klanglichen Wunder erwartet werden sollten, besser als typischer Smartphone-Ton klingt es allemal.
Ein kleines Zoom (1,2) ist ebenfalls mit an Bord. Besonders üppig fällt es zwar nicht aus, hilft aber ungemein bei der finalen Ausrichtung des Bildes auf der Leinwand. Darüber hinaus bietet es ein wenig Flexibilität. So kann der Acer H6810 eine zwei Meter breite Leinwand aus einer Entfernung von 2,94 – 3,52 Meter ausleuchten.

Foto: Michael B. Rehders Zoom und Fokus lassen sich mit den beiden Stellrädern korrigieren, die über dem Objektiv ins Gehäuse eingelassen sind. Der Fokusregler reagiert ganz ohne Spiel. Es bedarf daher schon ein wenig Fingerspitzengefühl, um den besten Schärfepunkt auf der Leinwand zu treffen. Ist dieser erst einmal eingestellt, ist es der Bauweise zu verdanken, dass ein versehentliches Verstellen kaum möglich ist.

Foto: Michael B. Rehders
Zoom und Fokus lassen sich mit den beiden Stellrädern korrigieren, die über dem Objektiv ins Gehäuse eingelassen sind. Der Fokusregler reagiert ganz ohne Spiel. Es bedarf daher schon ein wenig Fingerspitzengefühl, um den besten Schärfepunkt auf der Leinwand zu treffen. Ist dieser erst einmal eingestellt, ist es der Bauweise zu verdanken, dass ein versehentliches Verstellen kaum möglich ist.

 

Das On-Screen-Menü ist sehr übersichtlich gestaltet.

Das On-Screen-Menü ist sehr übersichtlich gestaltet.

 

Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement ist ebenfalls vorhanden, damit können Profis Gamut, Weißpunkt, Farbtemperaturverlauf und Gamma einstellen.

Ein Sechs-Achsen-Farbmanagement ist ebenfalls vorhanden, damit können Profis Gamut, Weißpunkt, Farbtemperaturverlauf und Gamma einstellen.

 

Foto: Michael B. Rehders Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Es können gleichzeitig ein PC, ein (4K) Blu-ray-Player und eine Spielekonsole verbunden werden. Idealerweise erfolgt der Anschluss via HDMI an den Eingang HDMI 1, da dieser HDMI 2.0 und HDCP 2.2 unterstützt. Darüber können die HDR-Spielfilme vollumfänglich erlebt werden.

Foto: Michael B. Rehders
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Es können gleichzeitig ein PC, ein (4K) Blu-ray-Player und eine Spielekonsole verbunden werden. Idealerweise erfolgt der Anschluss via HDMI an den Eingang HDMI 1, da dieser HDMI 2.0 und HDCP 2.2 unterstützt. Darüber können die HDR-Spielfilme vollumfänglich erlebt werden.

 

Aufstellung und Bedienung
Der Acer H6810 ist mit wenigen Handgriffen betriebsbereit. Es müssen lediglich das Netzkabel und die gewünschten Zuspieler angeschlossen werden. Dann kann es auch schon losgehen. Der Projektor erkennt automatisch eingehende Signale und schaltet auf den entsprechenden Eingang um.
Aufgrund des großen Offsets kann er in etwa auf Höhe der Leinwandoberkante über Kopf an eine Deckenhalterung montiert werden. Mobil findet er seinen Platz auf einem Tisch, und zwar richtig herum auf Höhe der Leinwandunterkante.
Die Bildgröße lässt sich komfortabel anpassen, weil das 1,2-fache Zoom ein wenig Flexibilität bietet.
Wer den Projektor im dedizierten Heimkino einsetzt, dem bietet der Bildmodus „Movie“ beste Grundeinstellungen. Wer nachmittags im Wohnzimmer Sportübertragungen, Kinderfilme oder einen spannenden Actionkracher sehen möchte, lässt den Projektor idealerweise in der Werkseinstellung. Hier kommt der helle Bildmodus „Standard“ zur Anwendung.

Foto: Michael B. Rehders Dank beleuchteter Tastatur, ist die Aufschrift hervorragend zu lesen. Die Navigation gelingt somit schnell und sicher durchs On-Screen-Menü.

Foto: Michael B. Rehders
Dank beleuchteter Tastatur, ist die Aufschrift hervorragend zu lesen. Die Navigation gelingt somit schnell und sicher durchs On-Screen-Menü.

 

Messungen und Diagramme
Acer gibt eine Maximalhelligkeit von 3500 Lumen an. Im Bildmodus „Bright“ wird diese Herstellerangabe mit 3825 Lumen sogar noch übertroffen. Allerdings hat das Bild einen sichtbaren Grünfarbstich. Für Präsentationen mag das unter Umständen noch gehen. Mein Fall ist das allerdings nicht. Deshalb schalte ich zurück auf die Werkseinstellung, sprich in den Bildmodus „Standard“. Satte 2400 Lumen knallt dieses Preset auf die Leinwand. Das reicht aus für Bildbreiten bis 5,40 m – oder für entsprechend kleinere Bildwände mit kontrolliertem Restlicht. Kalibriert auf 6500 Kelvin (D65) beträgt der Kontrast 590:1 (On/Off) und 355:1 (ANSI). Wird die Lampenregelung auf SmartEco geschaltet, erhöht sich der Kontrast auf einen dynamischen Wert von 1500:1 (On/Off).
Um diese hohe Lichtausbeute zu erhalten, besitzt das Farbrad zur sequentiellen Farbdarstellung neben den roten, grünen und blauen Segmenten auch noch ein weißes Segment. Dadurch wird zusätzlich Weiß auf die Leinwand projiziert. Das sorgt einerseits für mehr Lichtausbeute, andererseits aber auch für etwas unpräzisere Mischfarben. Sollte im Wohnzimmer tagsüber etwas Licht einfallen, ist das hellere Bild einer naturgetreueren Farbdarstellung jedoch vorzuziehen.

Farbraum Rec.709 Wie in der Regel üblich bei Projektoren, die konsequent auf Helligkeit getrimmt sind, ist das Grüne Farbspektrum limitiert. In der Werkseinstellung (links) weicht Grün von der Vorgabe (schwarzes Dreieck) ein wenig ab. Die Messung zeigt (weißes Dreieck), dass Grün in Richtung Gelb verschoben ist. Die übrigen Farben kommen ihren Vorgaben hingegen nahe. Nach der Kalibrierung (rechtes Diagramm) liegt vor allem Rot deutlich besser im Soll. Grün lässt sich aus physikalischen Gründen nicht näher an seine Sollposition verschieben.

Farbraum Rec.709
Wie in der Regel üblich bei Projektoren, die konsequent auf Helligkeit getrimmt sind, ist das Grüne Farbspektrum limitiert. In der Werkseinstellung (links) weicht Grün von der Vorgabe (schwarzes Dreieck) ein wenig ab. Die Messung zeigt (weißes Dreieck), dass Grün in Richtung Gelb verschoben ist. Die übrigen Farben kommen ihren Vorgaben hingegen nahe.
Nach der Kalibrierung (rechtes Diagramm) liegt vor allem Rot deutlich besser im Soll. Grün lässt sich aus physikalischen Gründen nicht näher an seine Sollposition verschieben.

 

Graustufenverlauf Während Grün in der Werkseinstellung (links) exakt an der Vorgabe verläuft (weiße 100-%-Linie), weichen Rot und Blau bis etwa 60 % geringfügig davon ab. Sichtbar ist das im Filmbetrieb allerdings nicht, da Grautreppen total farbneutral dargestellt werden. Nach der Kalibrierung (rechts) verlaufen RGB ab 20 % vollkommen homogen und normgerecht.

Graustufenverlauf
Während Grün in der Werkseinstellung (links) exakt an der Vorgabe verläuft (weiße 100-%-Linie), weichen Rot und Blau bis etwa 60 % geringfügig davon ab. Sichtbar ist das im Filmbetrieb allerdings nicht, da Grautreppen total farbneutral dargestellt werden.
Nach der Kalibrierung (rechts) verlaufen RGB ab 20 % vollkommen homogen und normgerecht.

 

Tabelle Graustufenverlauf/Farbtemperatur In der Werkseinstellung (links) ist bereits gut zu sehen, dass die Delta-E-Werte durchweg ordentlich ausfallen. Das RGB-Niveau ist mit rund 100% sogar absolut vorbildlich von Acer implementiert. Nach der Kalibrierung (rechts) sind alle Delta-E-Werte mit < 0,8 buchstäblich im grünen Bereich. Besser geht es kaum noch.

Tabelle Graustufenverlauf/Farbtemperatur
In der Werkseinstellung (links) ist bereits gut zu sehen, dass die Delta-E-Werte durchweg ordentlich ausfallen. Das RGB-Niveau ist mit rund 100% sogar absolut vorbildlich von Acer implementiert.
Nach der Kalibrierung (rechts) sind alle Delta-E-Werte mit < 0,8 buchstäblich im grünen Bereich. Besser geht es kaum noch.

 

Gamma Der Gammaverlauf ist nach der Kalibrierung (rechts) völlig im Soll. Doch auch in der Werkseinstellung (links) gibt es kaum einen Grund zum Kritteln. Die Aufhellung bei 90 % spielt in der Praxis keine Rolle, weil sie schlicht und ergreifend nicht sichtbar ist.

Gamma
Der Gammaverlauf ist nach der Kalibrierung (rechts) völlig im Soll. Doch auch in der Werkseinstellung (links) gibt es kaum einen Grund zum Kritteln. Die Aufhellung bei 90 % spielt in der Praxis keine Rolle, weil sie schlicht und ergreifend nicht sichtbar ist.

 

Farbraum UHD Das schwarze Dreieck zeigt die Vorgabe, nämlich den Farbraum DCI-P3, der für aktuelle UHD-Spielfilme genutzt wird. Das weiße Dreieck zeigt das Messergebnis des Acer H6810. Es fällt sofort auf, dass der H6810 das große Farbspektrum nicht abzubilden vermag. Vor allem Grün und Cyan verfehlen ihre Vorgaben deutlich, während Blau, Gelb und Magenta den Referenzen schon nahekommen.

Farbraum UHD
Das schwarze Dreieck zeigt die Vorgabe, nämlich den Farbraum DCI-P3, der für aktuelle UHD-Spielfilme genutzt wird. Das weiße Dreieck zeigt das Messergebnis des Acer H6810. Es fällt sofort auf, dass der H6810 das große Farbspektrum nicht abzubilden vermag. Vor allem Grün und Cyan verfehlen ihre Vorgaben deutlich, während Blau, Gelb und Magenta den Referenzen schon nahekommen.

 

UHD-Pixelauflösung Zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der XPR-Shift-Technologie habe ich diese Makroaufnahme gemacht. Ein einziger UHD-Pixel ist gerade mal ¼ so groß wie ein Full-HD-Pixel. Links oben ist im Original ein Schachbrett mit schwarzen und weißen Feldern abgebildet. Via XPR-Shift-Technik werden einzelne UHD-Pixel leicht übereinander gelegt. Das führt zu einer grauen Fläche, während Full-HD-Pixel (rechts oben) vollständig abgebildet werden.

UHD-Pixelauflösung
Zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der XPR-Shift-Technologie habe ich diese Makroaufnahme gemacht. Ein einziger UHD-Pixel ist gerade mal ¼ so groß wie ein Full-HD-Pixel. Links oben ist im Original ein Schachbrett mit schwarzen und weißen Feldern abgebildet. Via XPR-Shift-Technik werden einzelne UHD-Pixel leicht übereinander gelegt. Das führt zu einer grauen Fläche, während Full-HD-Pixel (rechts oben) vollständig abgebildet werden.

 

Full-HD-Pixelauflösung Auf dem Testbild ist gut zu sehen, dass einzelne Full-HD-Pixel (oben links) gut differenziert werden vom Acer H6810. Auch bleibt die Farbneutralität erhalten. Es gibt keine Verfärbungen. Sehr gut!

Full-HD-Pixelauflösung
Auf dem Testbild ist gut zu sehen, dass einzelne Full-HD-Pixel (oben links) gut differenziert werden vom Acer H6810. Auch bleibt die Farbneutralität erhalten. Es gibt keine Verfärbungen. Sehr gut!

 

Bildeindrücke und Screenshots
HDR mit lebendigen Farben:
Da der Acer H6810 HDR (High Dynamic Range) unterstützt, starte ich die Film-Session mit der Comic-Verfilmung aus dem Hause DC: „Justice League“ von der 4K-Blu-ray. Die Signalübertragung gelingt störungsfrei über HDMI. Unter Info zeigt der Projektor im Menü an, dass ein HDR-Bildsignal anliegt. Von 0,005 bis 1000 Nits werden alle Grauabstufungen vollständig wiedergegeben. Dabei erstrahlen Tageslichtaufnahmen in vollem Glanz. Auf der Insel der Amazonen sieht der blaue Himmel prachtvoll aus. Die Schärfe ist sensationell gut. Lediglich den grünen Wiesen fehlt es ein wenig an Sättigung. Außerdem sehen Bäume einen Hauch zu limettenfarbig aus. Hier gehen Messungen und meine subjektiven Beobachtungen einher. Ein weiteres kleines Manko ist ein leichtes Bildruckeln, das allgegenwärtig bei Schwenks und Bewegungen zu sehen ist. Diesbezüglich habe ich Acer bereits informiert. Von Seiten des Herstellers wird bereits an einer Firmware-Lösung gearbeitet. Supermans rotes Cape leuchtet hingegen wunderbar natürlich. Auch in diesem Fall gehen Messungen und Bildeindrücke miteinander einher. Kleine Falten im Tuch sind klar und deutlich zu sehen. Schattierungen sind bestens durchgezeichnet. Darüber hinaus ist die Schärfe auf einem guten Niveau. Als Bruce Wayne in die schummrige Bar geht und auf Aqua Man trifft, sind feinste Strukturen in den Holzbalken von Tresen und Wänden sichtbar. Das aufgewühlte Meer, in das Aqua Man eintaucht, schäumt großartig auf der großen Leinwand. Einzelne Luftbläschen sind deutlich zu sehen. Das einfallende Sonnenlicht blendet schon fast, dermaßen hell stellt der Acer H6810 es dar.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Dieses Foto habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers in Hamburg geschossen. Es bietet zahllose Details, um Projektoren zu bewerten.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Dieses Foto habe ich aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Centers in Hamburg geschossen. Es bietet zahllose Details, um Projektoren zu bewerten.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Der kleine 5 % große Ausschnitt des Screenshots deckt auf, dass der Acer H6810 den Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ und links daneben das Hamburger Wappen auf dem roten Doppeldecker vollständig darstellt. Der leichte beige Farbton wird vorzüglich reproduziert. Das Orange der U-Bahntüren sieht ebenfalls gut aus, erreicht aber nicht die Farbpräzision des Originals. Der graue Asphalt ist hingegen völlig farbneutral. Die Durchzeichnung gelingt dem Acer ebenfalls sehr gut. Unter der Brücke ist sogar das blaue Wasser zu erkennen.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Der kleine 5 % große Ausschnitt des Screenshots deckt auf, dass der Acer H6810 den Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ und links daneben das Hamburger Wappen auf dem roten Doppeldecker vollständig darstellt. Der leichte beige Farbton wird vorzüglich reproduziert. Das Orange der U-Bahntüren sieht ebenfalls gut aus, erreicht aber nicht die Farbpräzision des Originals. Der graue Asphalt ist hingegen völlig farbneutral. Die Durchzeichnung gelingt dem Acer ebenfalls sehr gut. Unter der Brücke ist sogar das blaue Wasser zu erkennen.

 

Full-HD im Bildmodus „Silence“ ruckelfrei
Als nächstes starte ich James Bond „Skyfall“. Der bunte Titelvorspann erscheint herrlich farbenfroh. Auf dem schwarzen Oktopus glänzen einzelne Spitzlichter, die Saugnäpfe an seinen Fangarmen sind allesamt vorhanden. Beim Flug über das Gelände des MI:6 sind einzelne Pflastersteine bestens differenziert. Leider ruckelt auch hier das Bild ein wenig.
Also habe ich XPR-Shift mal ausgeschaltet und siehe da – 24 Hz läuft nun mit der Originalfrequenz total flüssig und smooth. Das Preset heißt übrigens nicht „XPR“ oder ähnlich, sondern völlig missverständlich „Am leisesten“. Wird dieses „Ein“-geschaltet, verschwindet das leichte Bildruckeln.

XPR-Shift ausschalten Im On-Screen-Menü gibt es unter „Bild“ den Reiter „Am leisesten“. Wird dieser auf „Ein“ geschaltet, werdeb Filme mit ihrer zugespielten Originalwiedergabefrequenz projiziert.

XPR-Shift ausschalten
Im On-Screen-Menü gibt es unter „Bild“ den Reiter „Am leisesten“. Wird dieser auf „Ein“ geschaltet, werdeb Filme mit ihrer zugespielten Originalwiedergabefrequenz projiziert.

 

Einmal so eingestellt, wird das Filmerlebnis deutlich gesteigert. Schwenks sehen mit dem Acer nun flüssig aus. Als Bond den Hubschrauber auf der Themse verfolgt, strahlen Fenster und Laternen in voller Pracht. Lediglich das Schwarz fällt dagegen etwas ab, weil aufgehellt. Die Durchzeichnung auf der Brücke ist perfekt. Als der Hubschrauber darauf stürzt und explodiert, weist das Feuer viele Rot/Gelb/Orange-Farben auf und ist bestens abgestuft.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) Das Kreuzfahrtschiff fährt langsam die Elbe hoch und passiert die noch im Bau befindliche Elbphilharmonie. Das Wasser ist herrlich Blau und der Verlauf am Himmel artefaktfrei. Diesem Bild fehlt es an letzter Farbgenauigkeit. Gut zu sehen ist das am „gelben Auge“ auf dem Bug. Diesem fehlt es nämlich an Sättigung, weil das weiße Segment im Farbrad diese Mischfarbe entsprechend beeinflusst.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
Das Kreuzfahrtschiff fährt langsam die Elbe hoch und passiert die noch im Bau befindliche Elbphilharmonie. Das Wasser ist herrlich Blau und der Verlauf am Himmel artefaktfrei. Diesem Bild fehlt es an letzter Farbgenauigkeit. Gut zu sehen ist das am „gelben Auge“ auf dem Bug. Diesem fehlt es nämlich an Sättigung, weil das weiße Segment im Farbrad diese Mischfarbe entsprechend beeinflusst.

 

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme) In dieser Ausschnittsvergrößerung ist gut zu sehen, wie scharf der Acer H6810 ist. Der Schriftzug „AIDA sol“ über dem Auge wird klar und deutlich projiziert.

Foto: Michael B. Rehders (Originalaufnahme)
In dieser Ausschnittsvergrößerung ist gut zu sehen, wie scharf der Acer H6810 ist. Der Schriftzug „AIDA sol“ über dem Auge wird klar und deutlich projiziert.

 

Foto: Michael B. Rehders Kurz vor einem Gewitter habe ich diese Aufnahme in Rom geschossen.

Foto: Michael B. Rehders
Kurz vor einem Gewitter habe ich diese Aufnahme in Rom geschossen.

 

Foto: Michael B. Rehders Einzelne Personen sind vor dem Kolosseum gestochen scharf. Das rote/braune Backsteingebäude besitzt alle Steine. Die Lampe davor weist klar und deutlich die drei weißen Lampenschirme aus. Die Mauer am oberen Ring des Kolosseums ist fein strukturiert.

Foto: Michael B. Rehders
Einzelne Personen sind vor dem Kolosseum gestochen scharf. Das rote/braune Backsteingebäude besitzt alle Steine. Die Lampe davor weist klar und deutlich die drei weißen Lampenschirme aus. Die Mauer am oberen Ring des Kolosseums ist fein strukturiert.

 

Foto: Michael B. Rehders - Macht ein gutes Bild im Heimkino, auch optisch.

Foto: Michael B. Rehders – Macht ein gutes Bild im Heimkino, auch optisch.


Fazit

Acer bietet mit dem H6810 einen mobilen 4K-Heimkino-Projektor, der beeindruckend helle Bilder mit lebendigen Farben erzeugt. Der Bildwerfer erkennt HDR-Filme zuverlässig und projiziert sie bis 1000 Nits vollständig. Das 1,2-fache Zoom ist nicht besonders üppig dimensioniert, erleichtert aber die finale Bildausrichtung auf der Leinwand. Blockbuster, Live-Sportsendungen und Serien in Full-HD-Auflösung erscheinen wunderbar smooth, wenn die XPR-Shift-Funktion ausgeschaltet wird. Gleichwohl die letzte Farbgenauigkeit fehlt, ist der Acer ein großartiger Spielpartner für Cineasten und Live-Sport-Fans. Unterwegs und im leicht verdunkelten Wohnzimmer (wenn die Sonne nicht direkt auf die Leinwand strahlt) ist der Acer H6810 voll in seinem Element – und bietet für 1399,- Euro ein begeisterndes Großbilderlebnis.

Pro und Kontra
+ 4K/UHD-fähig mit XPR-Shift-Technologie
+ HDR-fähig
+ sehr hell
+ gute Schärfe
+ beleuchtete Fernbedienung
+ natürliche Farben in der Werkseinstellung
+ keine sichtbare Pixelstruktur, dank XPR-Shift
– Kontrast und Schwarz verbesserungswürdig
– leichter Lichtrahmen ums Bild
– leichtes Bildruckeln mit XPR-Shift
– DCI-P3-Farbraum sehr klein
– kein 3D

Messwerte und technische Daten
Modell: Acer H6810
Helligkeit: 3825 Lumen (Bildmodus „Bright“)
Helligkeit: 2400 Lumen (D65) kalibriert
Kontrast (On/Off): 722:1 (nativ) / 1500:1 (dynamisch)
Kontrast (ANSI): 355:1
Schwarzwert: 3,33 Lumen (D65)
Technik: 0,47“ Ein-Chip-DLP mit XPR-Shift-Technologie
Auflösung: 1920 x 1080 Pixel (nativ) / 3840 x 2160 Pixel mit XPR-Shift-Technologie
Zoom: 1,2
Abstand: 2,94 – 3,52 Meter für 2 Meter Bildbreite
Fokus, Zoom: ja, händisch
Lens-Shift: nein
Gewicht: 4,0 kg
Maße (T x B x H): 261 x 332 x 135 mm
Lampe: UHP
Preis: 1399,- Euro (UVP)
Besonderheiten: 4K/UHD mit XPR-Shift-Technologie, HDR-fähig, keine sichtbare Pixelstruktur

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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