TEST: OPTOMA UHD550X – Erster 4K-Projektor für 1999,- Euro!

Optoma setzt mit dem neuen 4K-kompatiblen DLP-Projektor neue Maßstäbe. Bereits für 1999,- Euro ist der Optoma UHD550X erhältlich. Damit gelingt Filmfreunden der bislang preiswerteste Einstieg in die Welt der Ultra-HD-Heimkino-Projektoren. Was der wohnzimmertaugliche Bildwerfer alles für sein Geld kann, zeige ich in diesem Test.

Foto: Michael B. Rehders Optoma UHD550X mit Fernbedienung und Staubschutzkappe.

Foto: Michael B. Rehders
Optoma UHD550X mit Fernbedienung und Staubschutzkappe.

 

Styling und Design
Der Optoma UHD550X ist in der Farbe Weiß/Grau erhältlich, womit er prädestiniert für das Wohnzimmer ist. Der silberne Zierstreifen mit dem Optoma-Logo verleiht dem Projektor noch zusätzliche Eleganz. Mit 7,8 kg lässt sich der UHD550X gut unter der Zimmerdecke anbringen. Die Verarbeitung ist tadellos und alle Spaltmaße sind stimmig. Insgesamt ist das Design richtig gut durchdacht. Alle Anschlusskabel werden auf der Rückseite eingesteckt. Auf diese Weise bleiben die Front und die Seiten von unschönen Kabeln verschont.

Foto: Michael B. Rehders Sämtliche Terminals sind in die Rückseite eingelassen, um verschiedene Zuspieler mit dem UHD550X zu verbinden. Zur Verfügung stehen zwei HDMI-Ports, wovon einer HDMI 2.0 und HDCP 2.2 unterstützt, und ein VGA-Eingang für den Anschluss eines PCs. Der USB-Port ist ausschließlich für Update/Service vorgesehen.

Foto: Michael B. Rehders
Sämtliche Terminals sind in die Rückseite eingelassen, um verschiedene Zuspieler mit dem UHD550X zu verbinden. Zur Verfügung stehen zwei HDMI-Ports, wovon einer HDMI 2.0 und HDCP 2.2 unterstützt, und ein VGA-Eingang für den Anschluss eines PCs. Der USB-Port ist ausschließlich für Update/Service vorgesehen.

 

Ausstattung und Technik
Der Optoma UHD550X besitzt eine native Auflösung von 2716 x 1528 Pixel – und nicht wie vom Hersteller beworben 3840 x 2160 Pixel. Trotzdem kann der Projektor die volle UHD-Auflösung entgegen nehmen und das Bildsignal mittels XPR-Shift-Technologie wiedergeben. Bei der XPR-Shift-Technologie handelt es sich um eine neue Technologie, mit der jeder Pixel zweimal wiedergegeben wird: Einmal unverändert und einmal um 0,5 Pixel diagonal verschoben. Der „Shift“ (engl. Verschieben) geht so schnell vonstatten, dass das gesunde menschliche Auge davon nichts mitbekommt. Der Zuschauer sieht also ein einziges vollständiges Bild.
Die Schärfe wird direkt am Objektiv eingestellt, während die Bildgröße (Zoom) und die Bildlage (Lens-Shift) mittels zwei Reglern eingestellt werden, die sich unter der Gehäuseoberseite befinden. Um an diese Regler heranzukommen, wird eine große Klappe geöffnet. Ich finde diese Klappe etwas zu groß und unhandlich. Um allerdings einmalig die gewünschten Einstellungen vorzunehmen, steht der dekorative Charakter eher im Vordergrund, weil die Zoom- und Lens-Shift-Regler darunter nicht zu sehen sind.
Das 1,6-fache Zoom ist groß genug, um ein zwei Meter breites Bild aus einer Entfernung von 2,78 – 4,44 Meter zu erzielen. Diese Flexibilität bieten nur wenige DLP-Projektoren in dieser Preisklasse.
Die Lichtleistung beziffert der Hersteller mit 2800 Lumen. Um die Labormessung schon mal vorwegzunehmen, dieser Wert wird mit 2960 Lumen sogar übertroffen.
3D unterstützt dieser Projektor leider nicht.
Dafür können aber die brandneuen HDR-Filme projiziert werden. Die hohe Lichtleistung des Optoma UHD550X spielt diesem neuen Medium in die Karten.

Foto: Michael B. Rehders Gut versteckt befinden sich die Regler für Zoom und Lens-Shift unter einer Klappe, welche die Oberseite des Gehäuses zur Hälfte abdeckt.

Foto: Michael B. Rehders
Gut versteckt befinden sich die Regler für Zoom und Lens-Shift unter einer Klappe, welche die Oberseite des Gehäuses zur Hälfte abdeckt.

 

Foto: Michael B. Rehders Die Fernbedienung ist angenehm klein und somit handlich. Die unbeleuchtete Tastatur ist logisch aufgebaut und beschriftet. Ich kam damit sofort klar.

Foto: Michael B. Rehders
Die Fernbedienung ist angenehm klein und somit handlich. Die unbeleuchtete Tastatur ist logisch aufgebaut und beschriftet. Ich kam damit sofort klar.

 

Schnelle Installation
Dank des großen Zooms gelingt die Aufstellung im Handumdrehen. Das Bild ist in wenigen Minuten auf der Leinwand ausgerichtet. Allerdings sollte der Nutzer es tunlichst vermeiden, die HDMI-Kabel während des Betriebes zu wechseln. Dies führt bei meinem Demogerät sofort zum halbseitigen Bildausfall, der mit einem Neustart des Projektors jedoch schnell behoben werden kann.
Blu-rays, TV-Sendungen und 4K-Filme gibt der Optoma UHD550X wieder. Probleme bei der Signalübertragung traten mit dem passenden Kabel nicht auf.

Das HDMI-Kabel sollte zwingend vor dem Einschalten des Projektors angeschlossen werden. Geschieht dies erst, wenn der Projektor läuft, kann es dadurch zu derartigen Bildfehlern führen (Foto). Das Testgerät musste nach dem Kabelwechsel neu gestartet werden, um ein fehlerfreies Bild darzustellen. Andere Projektoren sind diesbezüglich gutmütiger.

Das HDMI-Kabel sollte zwingend vor dem Einschalten des Projektors angeschlossen werden. Geschieht dies erst, wenn der Projektor läuft, kann es dadurch zu derartigen Bildfehlern führen (Foto). Das Testgerät musste nach dem Kabelwechsel neu gestartet werden, um ein fehlerfreies Bild darzustellen. Andere Projektoren sind diesbezüglich gutmütiger.

 

Messungen
Unmittelbar nach dem ersten Einschalten steht der Optoma UHD550X im Bildmodus „Vivid“. Damit erzielt er eine Lichtausbeute von satten 2112 Lumen. Die Farbtemperatur liegt bei noch heimkinotauglichen 6964 Kelvin. Allerdings erscheint das Bild relativ flach, ihm fehlt es deutlich an Plastizität. Die Ursachen dafür sind ein stark abfallendes Gamma und ein indiskutabler On/Off-Kontrast von 300:1.
Nach der Kalibrierung des Bildmodus „Benutzer“ bleibt eine Lichtausbeute von 684 Lumen (kalibriert). Damit können Leinwandbreiten bis 2,80 Meter strahlend hell beleuchtet werden. Der Kontrast fällt mit 360:1 (On/Off) – 266:1 (ANSI) nur etwas besser aus als in der Werkseinstellung. Der Schwarzwert beträgt stark verbesserungswürdige 1,9 Lumen. Insgesamt finde ich die Messergebnisse nicht mehr preisklassenüblich.
Aus diesem Grund empfehle ich eine ganz andere Einstellung, mit der das Bild deutlich mehr Plastizität erhält. Siehe unten: Einstellungstipps vom Experten!

Farbraum: In der Werkseinstellung (links) ist das Farbsegel ein wenig erweitert, was zu etwas bunteren Farben führt. Im Bildmodus „Benutzer“ trifft der Farbraum „Rec.709“ seine Sollwerte mit minimalen Korrekturen punktgenau.

Farbraum: In der Werkseinstellung (links) ist das Farbsegel ein wenig erweitert, was zu etwas bunteren Farben führt. Im Bildmodus „Benutzer“ trifft der Farbraum „Rec.709“ seine Sollwerte mit minimalen Korrekturen punktgenau.

 

Primär- und Sekundärfarben: Das bestätigen die Tabellenwerte auch eindrucksvoll. Während in der Werkseinstellung die Farbtemperatur und die Delta-E-Werte ihre Vorgaben durchweg verfehlen, sind nach der Kalibrierung Farbtemperatur und Delta-E-Werte allesamt im grünen Bereich. Dafür waren nur ganz geringe Korrekturen im vorbildlich funktionierenden Farbmanagement notwendig.

Primär- und Sekundärfarben: Das bestätigen die Tabellenwerte auch eindrucksvoll.
Während in der Werkseinstellung die Farbtemperatur und die Delta-E-Werte ihre Vorgaben durchweg verfehlen, sind nach der Kalibrierung Farbtemperatur und Delta-E-Werte allesamt im grünen Bereich. Dafür waren nur ganz geringe Korrekturen im vorbildlich funktionierenden Farbmanagement notwendig.

 

Gamma: In der Werkseinstellung (links) ist das Gamma viel zu niedrig. Es soll im Idealfall auf der weißen 2.2-Linie verlaufen. Das schlechte Gamma hat seine Ursache in der „Dynamic Black“-Funktion, wodurch die einzelnen Helligkeitsabstufungen dermaßen aufgehellt werden, dass das Bild einfach nur flach erscheint. Im kalibrierten Bildmodus „Benutzer“ verläuft das Gamma sichtbar besser. Dadurch besitzen alle Bildinhalte sichtbar mehr Plastizität und Farbbrillanz.

Gamma: In der Werkseinstellung (links) ist das Gamma viel zu niedrig. Es soll im Idealfall auf der weißen 2.2-Linie verlaufen. Das schlechte Gamma hat seine Ursache in der „Dynamic Black“-Funktion, wodurch die einzelnen Helligkeitsabstufungen dermaßen aufgehellt werden, dass das Bild einfach nur flach erscheint. Im kalibrierten Bildmodus „Benutzer“ verläuft das Gamma sichtbar besser. Dadurch besitzen alle Bildinhalte sichtbar mehr Plastizität und Farbbrillanz.

 

Graustufenverlauf: Bereits in der Werkseinstellung (links) verlaufen Rot, Grün und Blau relativ gleichmäßig über den gesamten Helligkeitsbereich. Aus diesem Grund erscheinen alle Grauabstufungen völlig farbneutral. Nach der Kalibrierung (rechts) gibt es auch am Graustufenverlauf nichts mehr zu kritteln.

Graustufenverlauf: Bereits in der Werkseinstellung (links) verlaufen Rot, Grün und Blau relativ gleichmäßig über den gesamten Helligkeitsbereich. Aus diesem Grund erscheinen alle Grauabstufungen völlig farbneutral. Nach der Kalibrierung (rechts) gibt es auch am Graustufenverlauf nichts mehr zu kritteln.

 

HDR: HDR-Content verlangt einen deutlich erweiterten Farbraum gegenüber Rec.709. Dieser nennt sich DCI-P3. Auf dem Diagramm ist dieser schwarz eingezeichnet. Es ist gut zu sehen, dass der Optoma UHD550X das grüne Spektrum (weißes Dreieck) deutlich verfehlt. Demzufolge ist auch das gelbe und grüne Farbspektrum ebenfalls begrenzt. Die Farbtemperatur erreicht hingegen heimkinogerechte 6559 Kelvin. Die Delta-E-Werte der Primär- und Sekundärfarben sehen auch schon ganz ordentlich aus, mal abgesehen von Grün und Cyan. Alle Werte unter Delta-E-10 sind meiner Meinung nach bereits brauchbar. Delta-E-Werte unter 3 sind purer Luxus.

HDR: HDR-Content verlangt einen deutlich erweiterten Farbraum gegenüber Rec.709. Dieser nennt sich DCI-P3. Auf dem Diagramm ist dieser schwarz eingezeichnet. Es ist gut zu sehen, dass der Optoma UHD550X das grüne Spektrum (weißes Dreieck) deutlich verfehlt. Demzufolge ist auch das gelbe und grüne Farbspektrum ebenfalls begrenzt. Die Farbtemperatur erreicht hingegen heimkinogerechte 6559 Kelvin. Die Delta-E-Werte der Primär- und Sekundärfarben sehen auch schon ganz ordentlich aus, mal abgesehen von Grün und Cyan. Alle Werte unter Delta-E-10 sind meiner Meinung nach bereits brauchbar. Delta-E-Werte unter 3 sind purer Luxus.

Messergebnisse:
Bildmodus: Benutzer (kalibriert auf D65 und Rec.709)
Maximalhelligkeit: 684 Lumen
Kontrast: 360:1 (On/Off) – 266:1 (ANSI)
Schwarzwert: 1,9 Lumen
Farbtemperatur: 6483 Kelvin (D65)

Einstellungstipps vom Experten:
Da sowohl Helligkeit als auch Kontrast nicht preisklassengerecht sind, habe ich eine Einstellung herausgearbeitet, mit der farbenfrohe und kontrastreiche Bilder gelingen.
Wirklich viel muss dafür nicht umgestellt werden im Projektor.
– Bildmodus: Benutzer
– Farbraum: Cinema
– Gamma: 2.4
– Brilliant Color: 3
– Dynamic Black: ein

Diese Einstellungen führen zwar nicht zum normgerechten Bild, aber die Farbdarstellung sieht immer noch sehr natürlich aus, obendrein legt das Bild erheblich an Farbbrillanz und Plastizität zu.
Bildeindruck und Messungen gehen miteinander einher. Der dynamische Kontrast liegt nun bei richtig guten 3650:1 (On/Off) – 422:1 (ANSI). Die Maximalhelligkeit beträgt ordentliche 1360 Lumen, und die Farbtemperatur ist mit 6708 Kelvin (D65) bereits heimkinotauglich.

Auch wenn kein Standard angestrebt wird, erscheint das Bild nicht nur messtechnisch ganz ordentlich, was Kontrast sowie Lichtausbeute und die Farbtemperatur anbelangt, die Unterschiede sind auch auf der Leinwand sofort erkennbar.

Auch wenn kein Standard angestrebt wird, erscheint das Bild nicht nur messtechnisch ganz ordentlich, was Kontrast sowie Lichtausbeute und die Farbtemperatur anbelangt, die Unterschiede sind auch auf der Leinwand sofort erkennbar.

Bildeindrücke
Zunächst starte ich die obligatorischen Testbilder. Hierbei fällt mir auf, dass die Schärfe vorzüglich ist. Feinste Details werden sauber herausgearbeitet. Kalibriert auf Rec.709 ist das Bild jedoch nur noch wenig plastisch, weil Lichtausbeute sowie Kontrast und Schwarzwert suboptimal sind.
In „Casino Royale“ ist die Schwarz/Weiß-Szene am Anfang (Kapitel 1) wunderbar farbneutral. Es gibt keinen Farbstich in den Helligkeitsabstufungen. Jede Falte ist in Bond Gesicht zu sehen, während er im Schatten sitzt und auf seinen Widersacher wartet. Die Knöpfe auf seinem Anzug sind allesamt vorhanden. Der Kragen hebt sich klar und deutlich im Schatten ab.
Auf der Baustelle strahlt der Himmel in einem prächtigen Blau. Wieder einmal zeigt sich, wie schön standardisierte Farben aussehen. Trotzdem will irgendwie keine überschwängliche Freude aufkommen. Dunkle Bildinhalte erscheinen sichtbar aufgehellt. Das Schwarz ist eher dunkelgrau. Das können die meisten Projektoren in dieser Preisklasse besser darstellen, bei deutlich mehr Lichtleistung.
Nach den oben beschriebenen Änderungen (Einstellungstipps vom Experten), kommt all das zutage, was bislang fehlt.
Als das Wasserflugzeug auf den Bahamas landet, sehen Wasser und Himmel prächtig aus. Ein minimales Ruckeln (3:2-Pulldown) zeugt davon, dass das Bildsignal von 24 Hz in 60 Hz umgewandelt wird. So lange es keine ausladenden horizontalen Schwenks gibt, stört mich das aber kaum. Trotzdem darf das nicht sein und sollte von Optoma behoben werden. In der Montenegro-Szene fährt der Zug durchs Tal. Auch wenn der Schwarzwert eher mäßig aussieht, gewinnt das Bild durch den deutlich höheren Kontrast an Natürlichkeit. Einzelne Sträucher werden in den dunklen Bereichen perfekt herausgeschält. Einen wirklichen Mehrwert gegenüber guten Full-HD-Projektoren sehe ich mit dem Optoma UHD550X bei Filmen mit Full-HD-Auflösung nicht. Allenfalls, dass der Optoma kein Fliegengitter mehr darstellt ist ein Vorteil. Der Regenbogen-Effekt ist auf vergleichbar niedrigem Niveau wie bei den Full-HD-Kollegen im DLP-Bereich.

Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ wird vollständig reproduziert, wie in der Ausschnittsvergrößerung der Panoramaaufnahme zu sehen ist. Der Asphalt erscheint farbneutral und die U-Bahn-Türen sehen originalgetreu Orange aus. Zudem sind alle Treppenstufen verfärbungsfrei zu sehen.

Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ wird vollständig reproduziert, wie in der Ausschnittsvergrößerung der Panoramaaufnahme zu sehen ist. Der Asphalt erscheint farbneutral und die U-Bahn-Türen sehen originalgetreu Orange aus. Zudem sind alle Treppenstufen verfärbungsfrei zu sehen.

 

Sämtliche Personen sind knackscharf vor dem Kolosseum. Die Mauersteine des rot/braunen Gebäudes im Hintergrund sind allesamt zu sehen. Obendrein ist der Zaun komplett zu sehen, der das römische Wahrzeichen begrenzt. Allenfalls der geringe native Kontrast raubt dem Bild etwas Plastizität. Insgesamt hat aber noch kein Projektor bis 2000 Euro mehr Details in diesem Bildwerk auf die Leinwand in meinem Kino projiziert.

Sämtliche Personen sind knackscharf vor dem Kolosseum. Die Mauersteine des rot/braunen Gebäudes im Hintergrund sind allesamt zu sehen. Obendrein ist der Zaun komplett zu sehen, der das römische Wahrzeichen begrenzt. Allenfalls der geringe native Kontrast raubt dem Bild etwas Plastizität. Insgesamt hat aber noch kein Projektor bis 2000 Euro mehr Details in diesem Bildwerk auf die Leinwand in meinem Kino projiziert.

Fußball:
Bislang haben alle Projektoren mit XPR-Technologie ein Problem mit PAL-TV, präziser mit der Wiedergabe von 50-Hz-Content. Dieses wird nämlich auf 60 Hz umgerechnet, was zu unansehnlichem Ruckeln führt. Nicht so der Optoma UHD550X. Dieser stellt Fußball auf Sky oder DVB-T2 in Full-HD-Auflösung wunderbar flüssig dar. Es ruckelt nichts. So muss das sein!

Fußball wird auf Sky und DVB-T2 mit 1080p und 50 Hz ohne jegliches Ruckeln wiedergegeben.

Fußball wird auf Sky und DVB-T2 mit 1080p und 50 Hz ohne jegliches Ruckeln wiedergegeben.

HDR:
Es ist schon ein wenig mühselig, ein passendes Kabel zu finden, mit dem die Bildübertragung einer 4K-Blu-ray gelingt. Alle meine fünf bis zehn Meter langen Kabel, die bei anderen HDR-Projektoren ein fehlerfreies Bild übertragen, versagen in der Kombination mit dem Optoma UHD550X. Lediglich ein einziges zwei Meter HDMI-High-Speed-Kabel (Oehlbach) gelingt es, eine stabile Signalverbindung aufzubauen.
Filme mit HDR-Flag werden sicher erkannt. „Life of Pi“ besitzt eine exzellente Durchzeichnung, lässt aber die Brillanz vermissen, die ich von anderen (erheblich teureren) HDR-Projektoren kenne. Die Auflösung des Optoma kann es hingegen locker mit einem Sony VPL-VW550ES aufnehmen. In allen anderen Disziplinen ist der Sony überlegen. Im Grunde erwarte ich das auch von einem Projektor, der 8000,- Euro teurer ist als der UHD550X.
Als die Fische über das Boot von Pi fliegen, der Tiger mit seiner Pranke nach ihnen schlägt, sind zahllose Feinheiten zu entdecken. Das Fell des Tigers sieht flauschig aus. Das Wasser besitzt zahllose Spitzlichter. Mit 4K-Content hebt sich der Optoma UHD550X deutlich von seinen Full-HD-Mitbewerbern ab. Besser stellt diese Szene bislang kein Projektor bis 2000 Euro dar.

Foto: Michael B. Rehders Der Optoma UHD550X ist der erste 4K-Projektor, den es für unter 2000 Euro zu kaufen gibt.

Foto: Michael B. Rehders
Der Optoma UHD550X ist der erste 4K-Projektor, den es für unter 2000 Euro zu kaufen gibt.

Fazit
Optoma dringt mit dem UHD550X in einen Preisbereich vor, der bislang nur Full-HD-Projektoren vorbehalten war. Und in dieser Preisklasse macht der Optoma schon vieles richtig. Dank großzügigem Zoom ist die Aufstellung angenehm einfach. Die hohe Auflösung des Projektors zeigt Details in 4K-Filmen und Fotos, die es in diesem Preissegment noch nicht zu bestaunen gab. Lediglich der stark verbesserungswürdige Kontrast und die geringe Lichtausbeute verhindern den K.O. aller Full-HD-Konkurrenten. Insgesamt bietet der Optoma UHD550X für 1999,- Euro eine umfangreiche Ausstattung und ist wie geschaffen für den Einstieg, um ultra hochaufgelöste Filme, Games und Fotos zu erleben.

Pro & Kontra
+ herausragende Schärfe
+ sehr gute Detailauflösung von Filmen und Fotos in 4K-Auflösung
+ leise
+ normnahe Werkseinstellungen im Bildmodus „Benutzer“
+ großer Zoombereich für einen DLP-Projektor für 2000,-
+ HDR-fähig
+ 4K-fähig
– kein 3D
– keine Zwischenbildberechnung
– schlechter On/Off-Kontrast und Schwarzwert
– geringe Maximalhelligkeit nach Kalibrierung
– 24 Hz Filme ruckeln leicht

Messwerte und technische Daten
Modell: Optoma UHD550X
Helligkeit: 2960 Lumen (Bildmodus „Hell“)
Helligkeit: 684 Lumen (D65)
Kontrast (On/Off): 360:1 (nativ) / 1172:1 (dynamisch)
Kontrast (ANSI): 266:1
Schwarzwert: 1,9 Lumen (D65) / 0,58 Lumen (dynamisch)
Technik: Ein-Chip-DLP
Auflösung: 2716 x 1528 Pixel (nativ) / 3840 x 2160 Pixel mit XPR-Technologie
Zoom: 1,6-fach manuell
Fokus, Zoom, Lens-Shift: ja, händisch
Gewicht: 7,8 kg
Maße (B x H x T): 498 x 141 x 331mm
Lampe: UHP
Lampenleistung: 240 Watt
Besonderheiten: 4K-fähig, kaum sichtbare Pixelstruktur
Garantie: 2 Jahre
Preis (UVP): 1999,-

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders

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