TEST: BenQ V7000i – Smarte TV-Alternative mit Laserlicht, HDR und Apps

Smarte TV-Alternative: BenQ markiert mit dem V7000i einen 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor mit Laserlicht-Technologie, der 120 Zoll große Bilder aus wenigen Zentimetern Abstand darstellt und damit bestens als TV-Ersatz geeignet ist. Wie gut Farbwiedergabe, Ton und Smartfunktionen sind, berichte ich in diesem Test. 

Foto: Michael B. Rehders – Der BenQ V7000i besitzt eine elektrische Staubschutzklappe, die sich bei Nichtbetrieb wie ein Schiebedach automatisch schließt.

Styling und Design

BenQ offeriert zwei neue 4K-fähige Laserprojektoren für jeweils 3.799 Euro, die sich lediglich durch ihre Gehäusefarbe unterscheiden. Der V7000i (Weiß) und der V7050i (Schwarz) sind ansonsten baugleich. Mit dem „i“ am Ende des Produktnamens bezeichnet BenQ den Begriff „Intelligenz“. Damit gehen verschiedene Smartfunktionen einher. Um den Beamer wie einen vollwertiger Fernseher verwenden zu können, bedarf es noch zusätzlich einer Spezialleinwand, die es in 100 Zoll ab 900 Euro im Fachhandel gibt. In Summe ist diese Kombination deutlich günstiger, als es ein 4K-Flatscreen in vergleichbarer Größe.

Natürlich kann aber auch auf jede mattweiße Leinwand projiziert werden, um Bildbreiten von mehreren Metern zu erlangen. Durch die extreme Weitwinkeloptik braucht es dafür nur wenige Zentimeter Abstand. Damit eignet sich der V7000i bestens, um ihn im Wohnzimmer auf das Sideboard zu stellen, beziehungsweise im Kino ganz vorne auf die Bühne. Der Projektor steht also nicht mehr im Weg, die Optik bleibt wunderbar aufgeräumt.

Foto: Michael B. Rehders – Die nicht beleuchtete Tastatur der Fernbedienung erschwert die Navigation im dunklen Kinoraum, weil die runden Tasten schlichtweg nicht auseinandergehalten werden können. Gut gefällt mir hingegen die Taste für den Auto-Fokus. Darüber hinaus fungiert sie als Mikrofon für die Sprachsteuerung.

Ausstattung und Technik

Der BenQ V7000i ist ein Ein-Chip-DLP-Projektor mit 0,47-Zoll-DMD und Full-HD-Auflösung, der bis zu 3.840 x 2.160 Pixel entgegennimmt, verarbeitet und sequentiell projiziert. Die aktuelle HDR-PRO-Technologie unterstützt HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma) für Broadcast. Das bedeutet: Alle Spielfilme, Live-Sport und TV-Serien in High Dynamic Range von 4K-Blu-ray und Streaming-Portalen werden abgespielt.

Mit „Motion Enhancer 4K“ ist eine einwandfrei funktionierende Zwischenbildberechnung implementiert, die in drei Stufen regelbar ist. Sie verbessert die Bewegungsschärfe in Kinofilmen und Sportsendungen. Diese lässt sich auch im Filmmaker Mode zuschalten, der Puristen eine originalgetreue Wiedergabe liefern soll, so wie es sich Filmemacher in Hollywood wünschen.

Als Lichtquelle sind blaue Laserdioden implementiert. Im Zusammenspiel mit einem Phosphor-Element wird daraus weißes Licht emittiert, welches mit einem Sechs-Achsen-Farbrad (RGBRGB) Rot, Grün und Blau erzeugt. Die Lebensdauer beziffert der Hersteller mit 20.000 Stunden. Wer auf diesem Projektor jeden Tag einen 2-Stunden-Film schaut, kann ihn demnach rund 26 Jahre nutzen, bevor die Laser rund 50 Prozent ihrer Lichtausbeute eingebüßt haben. Der Projektor ist also nicht kaputt am Ende dieser Laufzeit, sondern lediglich dunkler. Die Maximalhelligkeit beziffert das taiwanesische Unternehmen mit 2.500 Lumen und der P3-Farbraum innerhalb des Rec.2020-Spektrums soll mit 98 Prozent abgedeckt werden.  

Ein Augenschutzsensor schaltet zuverlässig die Laser automatisch aus, wenn neugierige Kinder oder Haustiere dem Lichtstrom zu nahe kommen.

Unter Projektoren-Liebhabern gibt es noch immer viele Fans von dreidimensionalen Bildern. Der BenQ gibt 3D-Filme von Blu-ray und Streamingdiensten wie YouTube wieder. Die passende 3D-Brille (DGD5) kann optional für 60 Euro im Fachhandel erworben werden.

Ein WLAN-Stick gehört zum Lieferumfang dazu. Via Android-TV stehen mit Google Play, YouTube und Prime Video ein umfangreiches Programm an TV-Serien, Filmen, Nachrichten, Spielen und Musik zur Verfügung. Netflix ist nicht vorhanden, kann aber aus dem Google Play Store kostenlos erworben und installiert werden.

Per „Screen Casting“ und „Mirroring“ können Inhalte vom Smartphone frei übertragen und projiziert werden. Gut gefällt mir überdies die Sprachsteuerung für die Smartfunktionen. Ich sage: „Amazon Prime Video“, und schon öffnet sich die App.

Eine integrierte Soundbar mit 2 x 5 Watt Lautsprechern von „treVolo“, der eigenen Lautsprechermarke von BenQ, rundet das umfangreiche Ausstattungspaket ab.



Ein HDMI-Port ist für den WLAN-Dongle reserviert, an HDMI 2 kann der AV-Receiver verbunden werden. Da dieser Eingang ARC unterstützt, kann der Ton zum AV-Receiver übertragen werden. Das ist praktisch, wenn der Beamer über seine Apps Filme und Serien empfängt. Sollte der AV-Receiver etwas betagter sein und ARC nicht unterstützen, kann die Audio-Signalübertragung auch per SPDIF erfolgen.

Foto: Michael B. Rehders – Ein WLAN-Stick gehört zum Lieferumfang dazu. Dieser wird hinten in den BenQ eingesteckt und vom daneben liegenden USB-Port mit Strom versorgt. Das dafür benötigte Kabel liegt dem BenQ ebenfalls bei.

Foto: Michael B. Rehders – Besonders praktisch sind die ausfahrbaren Abstandshalter. Damit kann der V7000i exakt parallel zur Wand ausgerichtet werden, um die gewünschte Bildbreite geometrisch korrekt zu projizieren.

Installation und Bedienung

Mit einem Gewicht von 10 Kilogramm ist der BenQ V7000i vertrauenserweckend, da er fest und wackelfrei auf dem Sideboard platziert werden kann. Der WLAN-Stick wird auf der Rückseite in den passenden HDMI-Port eingesteckt und mittels USB-Adapterkabel vom V7000i mit Strom versorgt. Den AV-Receiver verbinde ich mit dem zweiten HDMI-Eingang. Das drei Meter lange Netzkabel bietet angenehm viel Flexibilität, um auch etwas weiter entfernte Steckdosen hinter dem Sideboard zu erreichen.

Mit einem Druck auf die Fernbedienung starte ich den Beamer. Es öffnet sich mit einem leisen Surren das Schiebedach. Die Ausrichtung des Bildes auf die Leinwand gelingt mir im Handumdrehen, weil die Abstandhalter auf der Rückseite die exakte Entfernung bereits vorgeben. Anschließend werde ich Schritt für Schritt durch das Installationsmenü geführt. Die Verbindung mit dem Internet gelingt ganz leicht. Dafür wähle ich lediglich mein Netzwerk aus und gebe anschließend das Passwort mit der On-Screen-Tastatur ein.

Nun kann das Großbildvergnügen bereits starten. Via Sprachsteuerung lasse ich mich mit  Prime Video verbinden und navigiere zügig durch die Programmvielfalt. Filme und Serien starten sofort. Ich sage: „YouTube“. Schon öffnet sich die App.

Einstellungen im Bildmenü können hingegen nicht per Spracheingabe vorgenommen werden, sondern erfolgen ganz klassisch mit den Tasten der Fernbedienung. Viel anzupassen gibt es ohnehin nicht. Mein Testsample schaltet selbständig in die zuvor ausgewählten Bildmodi. Im „Filmmaker Mode“ können sogar unterschiedliche Einstellungen für HD, UHD und 3D vorgenommen werden, auf die der BenQ automatisch zugreift, sobald ein passendes Signal anliegt. Der Anwender muss sich daher um nichts weiter kümmern und kann jeglichen Content ganz bequem genießen, ohne sich Gedanken machen zu müssen, welcher Bildmodus für HDR, SDR oder 3D benötigt wird. Das übernimmt der V7000i selbständig. Sehr gut!


Das Bildmenü von BenQ übersichtlich strukturiert. Die Regler sind selbsterklärend benannt.

Der „Filmmaker Mode“ bietet die beste Grundeinstellung.

Profis und Enthusiasten können mittels 6-Achsen-Farbmanagement das Bild weiter anpassen.

Die Auswahl an Apps ist zunächst relativ übersichtlich. Via Google Play Store können jedoch weitere Apps installiert werden.

Messungen und Diagramme

Im Bildmodus „Hell“ übertrifft mein Testsample die Herstellerangabe mit 2.750 Lumen deutlich. Im Gegensatz zu den meisten UHP-Lampenprojektoren erscheint das projizierte Bild im hellsten Preset nicht mit einem Grünfarbstich, sondern besitzt überraschend natürliche Farben. Am Nachmittag mit relativ viel Umgebungslicht kann dieser Bildmodus uneingeschränkt verwendet werden. Dessen ungeachtet wechseln ich in den „Filmmaker Mode“, weil dieser noch konsistentere Farben besitzt.

1.020:1 beträgt der native On/Off-Kontrast ohne dynamische Helligkeitsregelungen und farbverfälschende Tools. Für einen aktuellen DLP-Beamer ist das ein guter Wert. Werden Smart Eco und Brilliant Color dazugeschaltet, kann der On/Off-Kontrast auf bis zu 7.900:1 gesteigert werden. Der ANSI-Kontrast beträgt 215:1, die Farbtemperatur macht mit 6.500 Kelvin eine Punktlandung.

Für tiefergehende Anpassungen steht ein Sechs-Achsen-Farbmanagement zur Verfügung. Kalibriert beträgt die Lichtausbeute für SDR 2.025 Lumen und für HDR sogar 2.410 Lumen. Damit können Bildbreiten bis zu 4,60 Meter strahlend hell befeuert werden, bzw. die 100 Zoll Leinwand mit kontrolliert einfallendem Tageslicht. Der verbesserungswürdige Schwarzwert ist mit 1,98 Lumen der hohen Lichtausbeute geschuldet. Wird diese reduziert, verbessert sich in gleichem Maße das Schwarz.

Die Color Uniformity – also die gleichmäßige Ausleuchtung über das gesamte projizierte Bild, beeindruckt. Von der Mitte zum Rand nimmt die Lichtausbeute gerade mal 2 Prozent ab. Dieser Wert ist so gering, dass er mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen ist.


Farbraum Rec.709 ab Werk – Der HDTV-Farbraum wird im Bildmodus „Filmmaker Mode“ bereits in der Werkseinstellung exzellent abgedeckt. Der Weißpunkt macht fast eine Punktlandung.

Farbraum Rec.709 kalibriert – Nur minimale Änderungen sind vonnöten, um eine nahezu perfekte Farbdarstellung zu erhalten. Sämtliche Primär- und Sekundärfarben sitzen.

Farbraum DCI-P3 kalibriert – Der HDR-Farbraum deckt das komplette P3-Spektrum 99 Prozent ab.

Delta E – Die exzellenten Delta-E-Werte liegen im Durchschnitt bei 1,7. Das bestätigt die hervorragende Farbwiedergabe des HDR-Farbraums noch einmal eindrucksvoll. Das Bemerkenswerte daran ist, dass dieser hervorragende Wert ganz ohne lichtschluckende Filtertricks erzielt wird.

Graustufenverlauf ab Werk: Im Grunde bedarf es in der Werkseinstellung keine weitere Anpassung des RGB-Niveaus, da dieser über alle Helligkeitsabstufungen gleichmäßig nahe 100 Prozent verläuft.

Graustufenverlauf kalibriert – Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, die Werte noch weiter zu trimmen, da das Farbmanagement sehr gut und fehlerfrei funktioniert.

Gamma ab Werk – Der „Filmmaker Mode“ ist in der Werkseinstellung auf ein Gamma 2,4 eingestellt und nicht auf 2,2 (gelbe Linie). Dieser Wert entspricht der THX-Vorgabe und wird von BenQ gerne für Filmmodi verwendet.



Gamma kalibriert – Mit einer einzigen Änderung auf Gamma 2,2 im Menü verläuft das Gamma exakt auf seiner Vorgabe (gelbe Linie).

Foto: Michael B. Rehders – Meine Makroaufnahme zeigt gut, dass sogar horizontale und vertikale Linienmuster in UHD-Pixelauflösung vom BenQ V7000i projiziert werden.

Einstellungs-Tipps vom Color Management Experten:

Wie gewohnt gibt es an dieser Stelle meine Einstellungs-Tipps, die eine gute Basis für eine Kalibrierung sind. Überdies erzeugt der Beamer damit bereits natürliche Farben:

SDR (2D)
Bildmodus              Filmmaker
Kontrast                 49
Helligkeit                55
Farbe                     50
Farbton                  50
Schärfe                  9
Farbtemperatur      Kühl
Gamma                  2,2
Brilliant Color          0
Pixel Enhancer       2

SDR (3D)
Bildmodus             Filmmaker
Kontrast                50
Helligkeit               55
Farbe                     58
Farbton                 50
Schärfe                 10
Farbtemperatur     Kühl
Gamma                  2,2
Brilliant Color        7 – 10
Pixel Enhancer      2

HDR
Bildmodus              Filmmaker
Kontrast                 49
Helligkeit                63
Farbe                     65
Farbton                  50
Schärfe                  10
Farbtemperatur      Kühl
HDR-Helligkeit        1
Brilliant Color          10
Pixel Enhancer       2

Bildeinstellungen für HDR

Bildqualität

Nach wie vor senden viele Streamingdienste in 1080p, weil schlichtweg nicht alle Serien und Filme in UHD vorliegen. Der BenQ V7000i übernimmt die Skalierung und macht einen ausgesprochen guten Job. Full-HD-Content kommt schon sehr nah an UHD-Filme heran. Selbst 720p sieht noch ordentlich aus, das von ARD, ZDF und den öffentlich rechtlichen Spartenprogrammen ausgestrahlt wird. Die Unterschiede zu den höheren Auflösungen sind allerdings allgegenwärtig.  

Spielfilme von Prime Video und Blu-ray werden im „Filmmaker Mode“ originalgetreu mit 24 Hz projiziert. Die Schärfe stellt unser Testsample über die gesamte Fläche nicht ganz gleichmäßig dar. Zum Rand nimmt sie einseitig leicht ab. Überdies erscheint das Schwarz in dunklen Szenen eher Anthrazit, was zu einem leichten Grauschleier im Bild führt. Gut zu sehen ist das in „Tenet“ (Kapitel 3), während die Kamera nachts auf den beleuchteten Wolkenkratzer zufliegt. Nehmen hingegen helle Elemente in den Szenen zu, wie die Explosion der Ladeklappe des Flugzeuges, läuft der V7000i zur Hochform auf. Die Flammen erscheinen satt Rot und brillant. Helle Tageslichtaufnahmen sind ob der hohen Lichtausbeute von beeindruckender Plastizität.

Im hohen Lasermodus ist der BenQ mit 34 Dezibel schon gut wahrnehmbar, wenn leisere Sequenzen auf der Leinwand erscheinen. Im Eco-Modus finden wir ihn mit 25 Dezibel nicht mehr störend. Der Regenbogen-Effekt (RBE) fällt ebenfalls gering aus, hier dürfen diesbezüglich empfindliche Gemüter einen Blick riskieren.


Nur wenige Zentimeter Abstand bedarf es, um ein riesengroßes Bild auf die Wand zu projizieren. Dabei erscheint „Inferno“ mit originalgetreuen Farben, dank der exzellenten Farbraumabdeckung von SDR und HDR.

Meine Fotoaufnahme von Hamburg wird mit realistischen Farben reproduziert. Der Schriftzug „STADTRUNDFAHRT“ wird vom BenQ vollständig aufgelöst.

Dank der gleichmäßigen Lichtverteilung gibt es in „Tenet“ keinen sichtbaren Helligkeitsabfall zu den Seiten. Schattenbereiche sind originalgetreu durchgezeichnet.

Die Explosion der Laderampe in „Tenet“ strahlt prachtvoll. Dabei besitzen dunkle Inhalte auf dem nächtlichen Flughafen viel Zeichnung.

HDR in der Praxis

Der BenQ V7000i besitzt kein dynamisches sondern ein statisches Tone Mapping für HDR. Hierbei werden vor Start des Films die im Content hinterlegten Metadaten ausgelesen und umgesetzt. Sollten keine Metadaten vorhanden sein, greift unser Testgerät auf seine dafür programmierte Darstellung zurück. Von 0,000 bis 1.000 Nits werden alle Inhalte via Statischem Tone Mapping dargestellt. Sollten darüber hinausgehende Bildsignale vorhanden sein, werden diese unterschlagen. Mittels „HDR-Helligkeit“ kann die EOTF-Kurve – also im Grunde das HDR-Gamma – nach persönlichem Geschmack angepasst werden, um Spielfilme aufzuhellen oder sogar abzudunkeln. An den Nit-Pegeln ändert sich dadurch nichts.
In „Cruella“ werden vor allem rote Farben extrem leuchtstark abgebildet, nachdem ich den Projektor mit meinen obigen Werten eingestellt habe.

In der HDR-Werkseinstellung wird „Inferno“ viel zu dunkel vom BenQ dargestellt.

Mit meinen obigen Einstellungs-Tipps nehmen Farbbrillanz und Helligkeit sichtbar zu.

Der rote „Disney“-Schriftzug leuchtet vor dem Schwarz-Weißen-Hintergrund überaus prächtig.

Als „Cruella“ ihren ersten großen Auftritt hat, leuchtet ihr Kleid sattrot.

Die gute Schärfe ist auch in dieser Panoramaaufnahme in „Cruella“ ersichtlich. Die Schilder am Bildrand sind genauso gut lesbar wie die Geschäftsnamen auf der rechten Seite.

3D auf der großen Leinwand

Dreidimensionale Filme profitieren enorm von der hohen Lichtausbeute, die der BenQ V7000i hinter der 3D-Brille erzielt. Crosstalk-Effekte sind kein Thema. In „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ sieht nicht nur der erste Flug des Millennium Falken sensationell aus, sondern auch der Sternenzerstörer, der komplett vor der Leinwand im Heimkino schwebt. In „Aquaman“ besitzen helle Szenen viel Zeichnung. Die Unterwasseraufnahmen kommen realistisch zur Geltung. Noch besser gefallen die Aufnahmen außerhalb des Meeres. Hier begeistern mich Leuchtkraft, Schärfe und Plastizität.

3D-Filme werden zuverlässig erkannt und wiedergegeben. Ich habe für 3D-Filme eigene Einstellungen vorgenommen, die automatisch von X7000i aufgerufen werden, sobald 3D-Content zugespielt wird.

Durch die Brille fotografiert ist gut zu sehen, dass um die weißen Buchstaben des Menüs keine farbigen Säume (Crosstalk-Effekte) zu sehen sind.

Der Nachtaufnahme fehlt es zwar ein wenig an Brillanz, aber die räumliche Tiefe lässt mich sofort ins Geschehen eintauchen.

Als Aquaman zu seinem Truck schlendert, steigt diese Meeresbewohnerin aus dem Wasser. Im Neonlicht der Bar leuchten ihre goldenen Haare und das grüne Kostüm originalgetreu, weil der Rec.709-Farbraum komplett abgedeckt wird.

Tonqualität

Die implementierten treVolo-Lautsprecher spielen auf Augenhöhe mit guten Flat-TV-Speaker. Die Pegel reichen aus, um einen 20-m²-Raum weit über Zimmerlautstärke zu beschallen. BenQ hat unserem Testgast überdies mehrere Soundoptionen spendiert. Hier gefällt mir das Preset „Musik“ am besten, da die Mischung aus klaren Dialogen, Score und sonstigen Effekten stimmig ist. Wer möchte, kann den Klang mit einem 5-Band-Equalizer noch anpassen.
Stimmen sind in „Aquaman“ bestens zu verstehen. Vor allem die Dialoge des Hauptdarstellers klingen klar und überaus sonor. Die Filmmusik tönt dynamisch, lassen aber etwas Druck vermissen. Grundton, Mitten und Höhen werden jedoch natürlich reproduziert.

Wer als Hintergrundbeschallung Musik vom Smartphone spielen möchte, kann das via Bluetooth oder Streaminganbieter wie Amazon Musik machen. Popmusik, Jazz und Chillout überzeugen, ohne anstrengend oder gar nervend zu sein.



Foto: Michael B. Rehders – Hinter der Stoffabdeckung befindet sich das Soundsystem von treVolo.

Fazit

Der BenQ V7000i ist ein formschöner weißer 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor mit langlebiger Laserlicht-Technologie, der riesige Bilder aus wenigen Zentimeter Abstand projiziert. Er ist schnell aufgebaut und einsatzbereit. Die Bedienung ist bequem per Sprachsteuerung und On-Screen-Menü. Der „Filmmaker Mode“ bietet bereits eine exzellente Grundeinstellung, die nach persönlichem Geschmack weiter angepasst werden kann. Dank der sinnvollen Smartfunktionen und zahlreicher Apps, bringt der BenQ V7000i das ganz große XXL-Erlebnis-Paket mit zahllosen Spielfilmen, Serien und Live-Sport direkt nach Hause ins Wohnzimmer und Heimkino. Die hohe Lichtausbeute und präzise Farbwiedergabe sorgen dafür, dass 2D-, 3D-, SDR- und HDR-Bilder wunderbar natürlich aussehen. Die implementierten treVolo-Lautsprecher sorgen überdies für ordentlichen TV-Ton. Zusammen mit einer 100 Zoll CLR-Leinwand wird der BenQ V7000i zum vollwertigen 4K-Laser-TV – und stellt eine bezahlbare Alternative dar für den klassischen Smart-Fernseher.

Pro & Contra

+ langlebige und helle Laserlicht-Technologie
+ HDR
+ präzise Farbwiedergabe
+ sehr gute Schärfe
+ Smartfunktionen und Apps
– relativ laut im hohen Lichtmodus
– Schwarzwert

Technische Daten und Messergebnisse

Modell:BenQ V7000i
Preis:3.799,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Weiß
Abmessungen (HBT):157 x 500 x 388 mm
Gewicht:10,00 Kg
Technik:1-Chip DLP
LichtquelleLaser/Phosphor
Lebensdauer Lichtquelle20.000 Stunden
Bildauflösung:1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit XPR-Technologie)
Lens-Shift:nein
Helligkeit max. / kalibriert2.750 / 2.025 Lumen
Kontrast On/Off:1.020:1
Kontrast ANSI:215:1
Schwarzwert:1,98 Lumen
Gleichmäßige Ausleuchtung:98 Prozent
3D-Wiedergabe:ja
3D-Transmitterja
HDR WiedergabeHDR10, HLG
Lautsprecher2 x 5 Watt
Zwischenbildberechnungja
Eingänge2 x HDMI (HDMI-2.0/HDCP-2.2-fähig)
1 x USB
1 x RS232
Ausgänge:1 x 3,5 mm Mini Jack

Lieferumfang:BenQ V7000i
Netzkabel 3 Meter
Fernbedienung
Batterien
Schnellstartanleitung




Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders
Screenshots im Rahmen des Zitatrechts: Tenet (Warner Bros.), Cruella (Walt Disney), Aquaman (Warner Bros.) , Inferno (Sony Pictures Home Entertainment), Hamburg Panorama (Michael B. Rehders)


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