TEST: BenQ W4000i – Kalibrierter 4K-Projektor mit langlebiger LED-Lichtquelle und HDR10+

Die Beamerspezialisten von BenQ bringen mit dem W4000i einen lichtstarken 4K-Projektor heraus, der mit moderner 4LED-Lichtquelle, Smartfunktionen und HDR10+-Technologie vorzüglich ausgestattet ist. Besonders lobenswert: Er wird vor Auslieferung kalibriert.

Foto: Michael B. Rehders – BenQ W4000i mit schwarzem Gehäuse und zwei Fernbedienungen

Inhalt

  1. Kurz und Knapp
  2. Styling und Design
  3. Ausstattung und Technik
  4. Installation und Bedienung
  5. Messungen und Diagramme
  6. Einstellungstipps vom Experten
  7. Bildeindrücke: SDR, HDR und 3D
  8. Fazit
  9. Technische Daten und Messergebnisse
  10. Pro & Contra

Kurz und Knapp

Der BenQ W4000i ist ein handlicher 4K-Heimkino-Projektor, den es exklusiv mit schwarzem Finish gibt. Seine 4K-Auflösung erzielt er via Shift-Technologie und sequenzieller Bilddarstellung. Implementiert ist eine sehr langlebige 4LED-Lichtquelle, die kalibriert bis zu 1805 Lumen erzielt. Damit lassen sich Leinwandbreiten bis zu 3,10 Meter mit HDR- und 4,60 Meter mit SDR-Inhalten ausleuchten. Ein Sechs-Achsen-CMS bietet die Möglichkeit, die Farben anzupassen. Nötig ist das für den Nutzer nicht, weil der Projektor bereits vor Auslieferung individuell kalibriert wird. Die Farbdarstellung ist hervorragend in der Werkseinstellung. Neben SDR und 3D unterstützt der Lichtwerfer auch die dynamische High-Dynamic-Range-Technologie HDR10+. Zahlreiche Smartfunktionen und jede Menge Apps bieten weitere Möglichkeiten der Programmgestaltung. Alle relevanten Streamingdienste sind nutzbar, dazu zählt auch Netflix. BenQ bietet 2 Jahre Garantie. Aufgerufen wird ein Preis von 2.999 Euro.

Foto: Michael B. Rehders – Mit der Hauptfernbedienung (links) lässt sich der W4000i komplett steuern. Verzichten muss der Nutzer auf Direktwahltasten für Netflix und Co., welche die Smartfernbedienung (rechts) besitzt.

Styling und Design

Geliefert wird der BenQ W4000i gut geschützt in einem handlichen Karton. Seine Heimkinotauglichkeit unterstreicht das schwarzes Finish, mit dem er wenig Streulicht erzeugt im Raum. Die abgerundeten Kanten sind ein Erkennungsmerkmal der aktuellen BenQ-Projektoren. Mit einem Gewicht von 6,2 Kilogramm ist er leicht genug, um ihn auch mal mitzunehmen zu Freunden. Einem entspannten Filmabend im Garten, spannende Live-Sportübertragung bei Freunden oder die Präsentation der Urlaubsvideos bei den Großeltern steht nichts im Weg.

Alle Stellregler befinden sich auf der Oberseite. Die Räder für Lens-Shift horizontal und vertikal sind gut zugänglich. Schärfe- und Zoom-Anpassungen sind eingelassen ins Chassis. Eine Schiebeklappe sorgt für eine einheitliche Optik.

Sollte die Fernbedienung mal nicht zur Hand sein, können alle Einstellungen direkt am Projektor vorgenommen werden. Auf der rechten Seite befindet dafür eine vollständige Tastatur.

Gut gefallen mir die gummierten Standfüße, weil diese empfindliche Oberflächen vor unschönen Kratzern bewahren. Gerade bei temporärer Nutzung auf dem Wohnzimmertisch oder unterwegs bei Freunden ist gewährleistet, dass der Untergrund unbeschadet bleibt.

Foto: Michael B. Rehders – Zwei Drehregler für einen horizontalen und vertikalen Lens-Shift sind vorhanden. Das Bild kann um 60 % vertikal und um 15 % horizontal verschoben werden. Eingelassen in die Oberfläche sind die Regler für Focus und Zoom.

Foto: Michael B. Rehders – Wird die Schiebeklappe über den Reglern für Focus und Zoom geschlossen, ergibt sich eine ansprechende Oberseite, die sehr aufgeräumt erscheint.

Ausstattung und Technik

Der BenQ ist ein Ein-Chip-DLP-Projektor mit 0,65-Zoll-DMD, das eine native Auflösung von 1920 x 1080 Pixel besitzt. Seine 4K-Fähigkeit erhält er durch die XPR-Shift-Technologie, die jeden Pixel mehrfach nutzt, um Bildsignale bis zu 3840 x 2160 Pixel zu projizieren.

Als Lichtquelle hat BenQ dem Projektor eine 4LED-Lichtquelle spendiert. Die Lebensdauer beziffert der Hersteller mit 20.000 Stunden im hohen Lichtmodus. Wer jeden Tag einen Film mit einer Spieldauer von zwei Stunden schaut, kann den W4000i über 27 Jahre nutzen, bis er 50 Prozent an Lichtausbeute einbüßt. Im Eco-Modus soll die Lebensdauer auf 30.000 Stunden ansteigen. Somit würde bei gleicher Nutzung die Einsatzzeit auf gut 41 Jahre ansteigen.

Das „i“ am Ende der Produktbezeichnung des BenQ W4000i ist die Abkürzung für „Intelligenz“ und steht für Smartfunktionen. Um die Sprachsteuerung zu nutzen, verbinde ich den Beamer mit meinem Google-Account. Sofort sind alle Smartfunktionen nutzbar. Dazu gehören Chromecast, Google Cast, AirPlay und Bluetooth. Sogar Live-Übertragungen vom Smartphone zum Projektor sind möglich. Es stehen jede Menge Streamingdienste zur Verfügung. Der BenQ W4000i gehört aktuell zu den wenigen Projektoren, die via Android TV praktisch alle Dienste unterstützen, die ich von TV-Geräten kenne. Dazu gehören: Netflix, Disney+, YouTube, Amazon Prime Video, DAZN, WOW, Apple TV+, RTL+, die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender und deren Mediatheken.

Der Projektor unterstützt High Dynamic Range (HDR). Neben den statischen Technologien HDR10 und HLG beherrscht er als einer der ersten Heimkino-Projektoren sogar die dynamische Variante HDR10+.

Für die Kalibrierung stehen alle erforderlichen Regler zur Verfügung. Neben RGB-Gain/Offset für die Anpassung von Weißpunkt und Graustufenverlauf ist ein vollständiges 6-Achsen-Farbmanagement für Primär- und Sekundärfarben implementiert.

Ein Mediaplayer spielt zuverlässig Inhalte von USB-Stick oder Festplatte ab.

Freunde von 3D kommen auf ihre Kosten. Der BenQ W4000i gehört zu den wenigen neuen Projektoren, die das dreidimensionale Feature unterstützen. Die erforderliche 3D-Brille (mit DLP-Link) kann günstig über den Fachhandel als Zubehör geordert werden. Ein externer Emitter ist nicht nötig, weil der W4000i via Weißblitz Projektor und 3D-Brille synchronisiert.

BenQ hat dem W4000i einen „Lokalen Kontrastverstärker“ implementiert. Hierbei handelt es sich um ein Tool, welches Bilder in mehr als 1.000 Zonen unterteilt und darin die Helligkeit analysiert. Anschließend wird das Gamma für jedes Segment separat angepasst, um dunklen und hellen Details mehr Definition zu verleihen.

Der Filmmaker-Modus komplettiert das umfangreiche Ausstattungspaket. Hierbei handelt es sich um einen Bildmodus, welcher alle dynamischen Helferlein deaktiviert bei bester Farbwiedergabe. Damit entspricht er den Wünschen der Filmemacher, die ihre Filme auch im Heimkino originalgetreu projiziert haben möchten.

Foto: Michael B. Rehders – Der Lieferumfang beinhalte ein Messprotokoll der Kalibrierung, die vor Auslieferung des Gerätes vorgenommen wird. Zwei Fernbedienungen, Wifi-Stick, Schnellanleitung und Garantiekarte komplettieren die Ausstattung.
Foto: Michael B. Rehders – Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Projektors. Zwei HDMI-Eingänge, von denen einer ARC-fähig ist, zwei USB-Ports, von denen einer mittels Mediaplayer Filme und Fotos von USB-Speichermedien abspielen kann, sind vorhanden. Am SPDIF kann per Apps empfangener Ton zum AV-Receiver übertragen werden, wenn dieser nicht ARC-fähig ist. Am 12V-Trigger kann eine Motorleinwand angeschlossen werden, die beim Ein/Ausschalten des Beamers selbständig aus/einfährt.
Als einer der wenigen Projektoren aktuell kann der BenQ W4000i Inhalte von Netflix wiedergeben.

Auch Disney+ wird via App unterstützt.
Wer ein Prime-Abonnement besitzt, kann zahlreiche Filme und Serien von Amazon Prime Video streamen.

Installation und Bedienung

Die Aufstellung gestaltet sich mit dem BenQ W4000i angenehm einfach. Aufgrund seines Offsets kann er auf Höhe der Leinwandunterkante oder überkopf auf Höhe der Oberkante installiert werden.

Auf eine elektrische Bildanpassung oder gar einen Autofokus muss beim BenQ W4000i verzichtet werden. Bildlage, Größe und Schärfe lassen sich nur von Hand einstellen. Die einzelnen Regler besitzen eine wertige Haptik. Nichts scheuert, ruckelt oder schabt, alles läuft leichtgängig und flüssig. Darüber hinaus „springen“ weder Bild noch Fokus, sondern lassen den gewünschten Punkt präzise anfahren. Innerhalb von wenigen Minuten habe ich das Bild auf meiner 3,20 Meter breiten Screen Research FS3 exakt ausgerichtet.

Die automatische 2D-Trapezkorrektur unterstützt die Installation. Das Tool richtet das Bild bei einer Schrägprojektion selbständig geometrisch korrekt aus. Manuelle Eingriffe sind überdies möglich. Allerdings kostet das Tool Auflösung, weil die Anpassungen digital erfolgen.

Das Objektiv besitzt einen Zoom-Faktor von 1,3 mit einem Ratio von 1,15–1,50. Aus einer Distanz von 2,80 bis 3,75 Meter ist der BenQ W4000i imstande, eine 2,50 Meter breite 16:9-Leinwand vollständig auszuleuchten. Damit gehört der Projektor eher zu den Modellen, die aus geringer Entfernung große Bilder erzeugen.

Für die Smartfunktionen hat der Hersteller dem Beamer einen Android-TV-Stick beigelegt, der auf der Rückseite eingesteckt und mit Strom versorgt wird. Für die Montage wird ein Kreuzschraubendreher benötigt, der nicht zum Zubehör gehört, sich aber in jeder gut sortierten Werkzeugkiste befinden sollte.

Foto: Michael B. Rehders – Zunächst wird die Abdeckung mit Hilfe eines Kreuzschraubendrehers entfernt.
Foto: Michael B. Rehders – Anschließend wird der Android-TV-Stick eingesteckt und mit Strom versorgt.
Foto: Michael B. Rehders – Danach wird die Abdeckung wieder aufgesetzt und verschraubt.

Direkt nach dem erstmaligen Einschalten wird der Projektor vom Nutzer mit dem eigenen Netzwerk verbunden. Passwörter mit über 20 Stellen werden erkannt. Sowohl die Navigation durch das typische Kachelmenü von Android TV als auch die Sprachsteuerung funktionieren fehlerfrei und zuverlässig.

BenQ hat die Beschriftung des On-Screen-Menüs modifiziert. Alle Tools sind nun sauber benannt und selbsterklärend gegliedert. Die Navigation durch das OSD gelingt zügig und verzögerungsfrei. Ab Werk ist ein Basismenü aktiv, in dem rudimentäre Einstellungen möglich sind. Diese beziehen sich auf die Auswahl von Bildmodus, Tonmodus, Lichtquellenmodus, 2D-Trapezkorrektur, Schnellmodus, HDR-Helligkeit, Informationen und Menütyp.

Alle Menüs überlagen die zugespielten Bildsignale, damit die Parameter grundsätzlich lesbar sind. Wir wechseln den Menütyp „Standard“ auf „Erweitert“, um tiefergehende Einstellungen vornehmen zu können.

OSD: Basis Menü
OSD: Menütyp – Hier kann von Basismenü (Standard) auf das umfangreichere Menü (Erweitert) gewechselt werden.

OSD: Bild
OSD: Etwas versteckt befindet sich die Zwischenbildberechnung (Bewegungsverstärker 4K) und Lokale Kontrastverstärkung im Untermenü „CinemaMaster“.

Messungen und Diagramme

BenQ hat in den W4000i eine 4LED-Lichtquelle implementiert. Das Besondere daran ist: Zu den drei LEDs, welche die Primärfarben Rot, Grün und Blau erzeugen, kommt eine weitere Diode dazu. Diese gibt ebenfalls Blau aus, das mittels Filter in Grün gewandelt wird. Durch diese Addition wird die Lichtausbeute erheblich gesteigert.

Im Bildmodus „Hell“ messe ich erwartungsgemäß die höchste Lichtausbeute. Hier übertrifft der Proband seine beworbene Maximalhelligkeit von 3200 Lumen mit 3260 Lumen geringfügig. Allerdings erzeugt er diese Lichtausbeute mit einer zu kühlen Farbtemperatur, so dass ich diesen Modus allenfalls für Präsentationen in Räumlichkeiten mit kontrolliertem Umgebungslicht empfehlen möchte.

In der Werkseinstellung steht der W4000i auf „Kino“ und das Bild sieht sehr viel besser aus. Mit 1700 Lumen ist die Maximalhelligkeit zwar deutlich dunkler im Vergleich, aber mich erfreut die überaus präzise Farbdarstellung. Im Rahmen der Kalibrierung gelingt es mir, die Maximalhelligkeit auf 1770 Lumen (SDR) und 1805 Lumen (HDR ohne WCG-Filter) zu steigern. Bildbreiten bis 4,30 m werden letztendlich mit 16 Footlambert ausgeleuchtet. Damit lassen sich Leinwandbreiten bis zu 3,10 Meter mit HDR- und 4,60 Meter mit SDR-Inhalten ausleuchten. Wird der WCG-Filter in den Lichtweg geschoben, reduziert sich die Lichtausbeute um rund 33 %. Die daraus resultierenden 1265 Lumen reichen für Leinwandbreiten bis 2,50 m, wenn 32 Footlambert in der Spitze angesetzt werden.

Den Filmmaker-Modus ignoriere ich für die Filmprojektion, weil dieser mit WCG-Filter betrieben wird. Trotz tadelloser Farbdarstellung beträgt die Lichtausbeute nur 1120 Lumen.

Die von mir ermittelten Kontrastwerte liegen weit hinter den beworbenen Herstellerangaben von 2.000.000:1. In keinem Modus habe ich einen Wert ermitteln können, der auch nur annähernd in die Nähe der Werksangabe kommt. Hierfür müssten die LEDs im Grunde bei Zuspielung eines Schwarzbildes komplett abschalten, was am Ende nicht besonders praxistauglich ist.

Der statische On/Off-Kontrast beträgt im Bildmodus „Kino“ 1030:1 für SDR. Dieser lässt sich dynamisch auf bis zu 2195:1 steigern. Der statische Kontrastumfang für UHD liegt mit 1045:1 im gleichen Bereich. Dynamisch unterscheidet sich der Wert mit 2200:1 auch nicht wesentlich von SDR. Das sind in Summe typische Werte für einen DLP-Projektor.

Der Schachbrettkontrast (ANSI) ist mit 320:1 auf einem guten Niveau für einen Projektor in diesem Preissegment.

Das Schwarz ist mit 0,80 Lumen (dynamisch) bis 1,71 Lumen (nativ) verbesserungswürdig und eher als Dunkelgrau zu bezeichnen.

Farbraum Rec.709 ab Werk – Dank der Kalibrierung durch den Hersteller vor Auslieferung ergibt sich eine exzellente Farbraumabdeckung. Im Grund sitzen Weißpunkt sowie alle Primär- und Sekundärfarben.
Farbraum Rec.709 kalibriert – Angepasst auf meine Raumbedingungen sitzen die Primär- und Sekundärfarben noch eine Spur besser. Sichtbar sind die geringen Unterschiede in der Praxis nicht.

Graustufenverlauf ab Werk – 6368 Kelvin kommt die Farbtemperatur seinem Soll schon sehr nahe.
Graustufenverlauf kalibriert – Mit wenigen Klicks erreiche ich auf meiner Leinwand einen perfekten Graustufenverlauf über alle Helligkeitsabstufungen.

Gamma ab Werk – Das Gamma verläuft sehr gut um die Vorgabe 2,2 herum.

Gamma kalibriert – Auch das Gamma legt noch ein wenig zu und schmiegt sich noch etwas näher an das Taget 2,2.

Delta-E 2000 ab Werk – Die durchschnittliche Abweichung des Graustufenverlaufes beträgt lediglich 1,0 Prozent. Maximal 1,6 Prozent. Im Grunde bedarf es hier keiner weiteren Anpassung.

Delta-E 2000 kalibriert – Nach der Kalibrierung ergeben sich sensationelle Werte. Die durchschnittliche Abweichung verbessert sich auf 0,5 Prozent und im Maximum auf 0,8 Prozent.
Delta-E 2000 ab Werk – Auch die Primär/Sekundärfarben mit Weißpunkt sehen in der Werkseinstellung vortrefflich aus. Die durchschnittliche Abweichung von 1,2 Prozent und im Maximum 1,9 Prozent sind Werte, die ich nach einer Kalibrierung anstrebe. Sehr gut!

Delta-E kalibriert – Nach der Kalibrierung verändern sich die exzellenten Werte kaum. Allenfalls der Weißpunkt sitzt noch eine Tick genauer, während Gelb eine Spur schlechter dargestellt wird. Hier befinden wir uns schon im Bereich der Messtoleranz.

Einstellungstipps vom Experten

SDR
Bildmodus Kino
Kontrast 50
Helligkeit 50
Schärfe 9
Farbe 50
Farbtemperatur Normal
Gamma 2,2
Pixelverstärker 2
Bewegungsverstärker 4K Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Aus

3D
Bildmodus 3D
Kontrast 53
Helligkeit 50
Schärfe 9
Farbe 54
Farbtemperatur Normal
Gamma 2,2
Pixelverstärker 3
Bewegungsverstärker 4K Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Hoch

HDR
Bildmodus HDR10
Kontrast 52
Helligkeit 50
Schärfe 10
Farbe 55
Farbtemperatur Normal
HDR-Helligkeit 1
Pixelverstärker 6
Bewegungsverstärker 4K Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Hoch

Bildeindrücke: SDR, HDR und 3D

Filme und Sportübertragungen in SDR sehen umwerfend gut aus, dank der präzisen Farbdarstellung. Grüne Wiesen, blauer Himmel, weiße Wolken, Feuer, gleißender Wüstensand überzeugen vollauf. Die Bewegungsschärfe ist sehr gut, so dass während Fußballspielen die Spieler klar zu erkennen sind. Ebenfalls kann ich die Rückennummern lesen und dem Ball folgen.
Fotografen profitieren ebenfalls von der exzellenten Abbildungsqualität. Schwarz/Weiß-Aufnahmen sind vollkommen unverfärbt über alle Helligkeitsabstufungen. Das sehe ich auch nicht so oft bei Heimkino-Projektoren.

Der Animationsfilm „Tom und Jerry“ liegt mir in Full-HD-Auflösung vor. Dieser wird bestens via XPR-Shift projiziert. Er besticht mit klaren Bildern und hervorragender Schärfe. Die Wiedergabe ist angenehm flüssig mit Hilfe der Zwischenbildberechnung, ohne dass sich ein unschöner Soapopera-Effekt einstellt. Die Farben erscheinen originalgetreu.

„Tom und Jerry“ begeistert mit klaren Farben und sehr guter Schärfe. Sogar der Wasserdampf hinter Jerry weist viel Zeichnung auf, denn es überstrahlt nichts ins Weiß.

HDR
Zur Hochform läuft der BenQ W4000i mit Spielfilmen in UHD-Auflösung auf. Von 0,0 bis 1000 Nits zeigt er alle Informationen, die im Bildsignal enthalten sind und das ansprechend hell. Zu verdanken ist das dem Tone Mapping. Inhalte oberhalb von 1000 Nits überstrahlen hingegen ins Weiß. Zu sehen ist dieser Effekt in „Sully“. Wenn Captain Sully nachts über den Times Square joggt, bleiben ein paar Displays schlicht und ergreifend weiß, anstatt die im Quellmaterial enthaltenen Inhalte darauf abzubilden. Das liegt daran, dass „Sully“ Inhalte bis 10.000 Nits besitzt.

Filme in HDR10+ erkennt der BenQ selbständig und aktiviert dafür ein eigenes Preset, in dem weitere Anpassungen möglich sind. Den großen Vorteil von HDR10+ spielt mein Testgast überzeugend aus. Der Wertebereich wird nicht einmalig angepasst, wie es bei einem statischen Tone Mapping der Fall ist, sondern individuell für jedes Frame. Dadurch wird die bestmögliche Lichtausbeute erzielt und zwar Bild für Bild – dank der dynamischen Regelung von HDR10+.

Im Remake von „West Side Story“ aus dem Jahr 2021 werden nachts alle Details gezeigt. Auf der rechten Seite ist der Schriftzug „Frankfurters“ klar und deutlich zu lesen und sogar die darüber befindlichen Fenster werden exzellent herausgeschält. Die auf der Straße reflektierenden Lichter brennen nicht aus. Darüber hinaus ist der rote „Gimbels“-Neonschriftzug strahlend hell und überaus leuchtstark. Als Maria und ihre Kolleginnen das Kaufhaus putzen, leuchten die Kittel beeindruckend. Auch wenn die Letterboxbalken dunkelgrau erscheinen, legt sich kein Grauschleier auf das Bild.

In „West Side Story“ (2021) sind alle Inhalte am Frankfurters (ganz rechts) zu sehen. Sogar der Mann davor mit Hut und Aktentasche wird klar und deutlich aus der Szenerie herausgeschält.

Die Kittel sehen prächtig aus, dank des großen Farbraums, den der BenQ W4000i abdeckt.

Ohne „Lokalen Kontrastverstärker“ laufen Inhalte im Schwarz zu. Gut zu sehen ist das links und rechts an den Feuertreppen.

Wird der „Lokale Kontrastverstärker“ auf „Hoch“ gestellt, sind Teppen und Geländer klar auszumachen in dieser Nachszene von „West Side Story“.

Wunderbare Rot- und Goldfarbtöne zeigt „Elvis“ (2022) auf. Im Titelvorspann sind sogar die verschiedenen Edelsteine bestens herausgeschält, so dass sich ein wahrer HDR-Wow-Moment einstellt.

In der Rückblende sitzt Elvis auf der Bank und liest einen Comic. Die kleinen Schriften sind klar lesbar und über dem alten Wagen ist das Holzdach gut differenziert. Der Himmel erscheint originalgetreu.

3D-Wiedergabe
Der BenQ W4000i unterstützt dreidimensionale Filme. Durch die 3D-Brille erscheint das Bild angenehm flimmerfrei, ohne dass ein Farbblitzen erkennbar ist. Der Regenbogen-Effekt (RBE) fällt dank der schnell schaltenden 4LED-Lichtquelle angenehm gering aus. Nur selten kann ich mal farbige Blitze an kontrastreichen Kanten innerhalb eines Films erkennen. Diese muss ich schon provozieren mittels schneller Augenbewegungen. Die räumliche Staffelung von 3D-Inhalten ist vorzüglich. Die Leinwand fungiert hier als Trägermaterial, davor und dahinter ergibt sich eine erstklassige Tiefe. Hier entscheidet allein das Master der Filme über die Qualität, die der BenQ W4000i perfekt auf der Leinwand darstellt.



Die 3D-Fassung von „Aquaman“ wird korrekt dargestellt, wie ein Blick auf die Leinwand ohne 3D-Brille zeigt.

Für 3D-Filme lässt sich die Zwischenbildberechnung (Bewegungsverstärker 4K) hinzuschalten, um auch hier von einer noch besseren Bewegungsschärfe zu profitieren.

Foto: Michael B. Rehders – BenQ W4000i mit zwei Fernbedienungen

Fazit

Der BenQ W4000i ist ein 4K-Heimkino-Projektor mit exzellenter Farbdarstellung, sehr guter Schärfe und langlebiger 4LED-Lichtquelle. Smartfunktionen und alle relevanten Apps bieten jede Menge Filmspaß. Darüber hinaus werden 3D-Filme und HDR10+ unterstützt.

Technische Daten und Messergebnisse

Modell:BenQ  X4000i
Preis:2.999,00 Euro
Garantie:2 Jahre
Ausführungen:Schwarz
Vertrieb:BenQ, Oberhausen
Tel.: 0208 / 409420
www.benq.de
Abmessungen (HBT):135 x 420 x 312 mm
Gewicht:6,2 kg
Technik:1-Chip DLP
Helligkeit:3260 Lumen / 1805 Lumen (kalibriert)
Kontrast:1030:1 (On/Off) / 970 (Inbild) / 322:1 (ANSI)
Schwarzwert:1,71 Lumen (nach Kalibrierung)
Bildauflösung:1920 x 1080 Pixel (3840 x 2160 mit XPR-Technologie)
HDR-TechnikenHDR10+, HDR10, HLG
Lens-Shift H/Vja/ ja
3D-Wiedergabe:ja
3D-Transmitterja
3D-Brille:nein
Zwischenbildberechnungja
Zoom1,3 x
2,50 Meter Bildbreite aus2,80 – 3,75 Meter
Rate für Bildbreite1,15:1 – 1,50:1
Betriebsgeräusch30 Dezibel
Stromverbrauch173 Watt / 0,1 Watt (Stand by)
Eingänge2 x HDMI (HDMI-2.0/HDCP-2.2-fähig)
1 x USB
1 x RS232
1 x WLAN
1 x Trigger
1 x SPDIF
Ausgänge:1 x 3,5 mm Mini Jack
1 x 12 Volt Trigger
Lieferumfang:BenQ X4000i
Wi-Fi-Stick
Netzkabel
Fernbedienung
Batterien
Bedienungsanleitung

Pro & Contra

+ 4K/UHD via XPR-Technologie
+ HDR10+ mit dynamischem Tone Mapping
+ Smartfunktionen und viele Apps
+ Netflix
+ geringer Stromverbrauch
+ Vollständiges Color Management System
+ Präzise Farbdarstellung für SDR und HDR
+ vor Auslieferung kalibriert
+ Filmmaker Modus
+ 3D Wiedergabe
– 33 Prozent Lichteinbußen mit WCG Filter

Test, Text und Fotos: Michael B. Rehders
Screenshots im Rahmen des Zitatrechts: Elvis, Warner Bros. Home Entertainment (2),  Tom & Jerry, Warner Bros. Home Entertainment (1),
West Side Story, Walt Disney (4)

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