Paukenschlag auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin: Epson bietet zwei neue 4K-Projektoren mit einer Weltneuheit. Was sich hinter der automatischen Bildanpassung via App und Smartphone-Kamera verbirgt und wie viel Prozent Messerabatt der Hersteller einräumt, steht in diesem Messebericht.
IFA 2022 – Alles besser
Es ist endlich wieder soweit: Die Internationale Funkausstellung in Berlin hat ihre Pforten geöffnet. Im letzten Jahr wurde die Messe kurzfristig abgesagt aus Pandemiegründen. 2020 fand sie im extrem abgespeckten Zustand statt – mit einem Erotik-Hersteller im Mittelpunkt des Home Entertainments.
Das soll dieses Jahr alles anders und vor allem besser werden.
Ein paar Schwergewichte der Branche fehlen allerdings. Während Philips seine Pressekonferenz in den Löwe-Hallen abseits der IFA durchführt, fehlt Sony gleich ganz.
Doch die Unternehmen, die auf dem Messegelände vertreten sind, haben allesamt ein paar echte Knaller im Gepäck.
XGIMI mit innovativen Projektoren
Den ersten Termin auf der IFA habe ich am 01. September um 10 Uhr. Also einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Internationalen Funkausstellung in Berlin. In den meisten Messehallen wird noch fleißig gebaut, es fehlt der Teppich in den Gängen. Bei XGIMI wird kurzfristig noch eine Decke eingezogen und eine Sprinkleranlage installiert, um die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen. Inmitten des kleinen Chaos werden mir die aktuellen und neuen Projektoren von XGIMI vorgeführt.
Angetan hat es mir der Aura: Ein 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor, der aus wenigen Zentimeter Abstand ein messerscharfes Bild auf die Leinwand wirft.
Leica: 4K-Projektor Made in Germany
Während bei XGIMI noch gebaut wird, wird bei Leica schon gefeiert. Bereits vor dem ersten Pressetag hat das deutsche Unternehmen mit Hauptsitz im hessischen Wetzlar den Messestand fertig. In einem sehr aufgeräumten und stylischen Ambiente wird der nagelneue 4K-Ultrakurzdistanz-Projektor vorgestellt. Es gibt gleich zwei Modelle des Leica Cine 1, der in Kooperation mit Hisense entstanden ist: Eines für 80 Zoll und das andere für 100 Zoll Diagonale.
RGB-Laser-Technologie sorgt für langlebigen Filmspaß. Laut Hersteller beträgt die Lebensdauer 25.000 Stunden, bis die Laserdioden 50 Prozent an Lichtausbeute verlieren.
HDMI 2.1, ARC, USB mit Mediaplayer, CI+ und Smartfunktionen mit Apps runden das umfangreiche Ausstattungspaket ab.
Der Leica Cine 1 wird ab dem zweiten Quartal 2023 erhältlich sein.
Für das 100-Zoll-Modell werden rund 8.000 Euro aufgerufen, das 80-Zoll-Gerät kostet 6.900 Euro.
Thomson – Mit Retro in die Zukunft
Thomson bietet gleich mehrere Produkte, die aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Dazu gehören Plattenspieler, um Vinyls abzuspielen, und ein CD/Kassettenrekorder. TV-Geräte, Notebooks und weitere Unterhaltungselektronik gibt es dann auch noch zu entdecken.
TCL – Riesen TVs für das XXL-Kinovergnügen
Am anderen Ende des Messegeländes befindet sich TCL. Sofort fallen die riesigen Mini-LED-TV-Geräte auf, die strahlendhell auf dem Stand leuchten. Dazu gehört vor allem ein 136 Zoll TV, den TCL als „The Cinema Wall“ bezeichnet. Bei einer Bildbreite von rund 3,00 Metern dürfte dieses XXL-Display die meisten Projektoren ablösen.
Wer nicht den Platz oder das passende Kleingeld dafür hat, bekommt hier alles auch eine Nummer kleiner. Ein 97 Zoll TV mit Mini-LED und ein echter 8K-TV bieten für Technik-Fans das ganz große Filmvergnügen.
JVC – Filmmaker-Modus und 25th Anniversary
Zum ersten Mal stellt JVC seine aktuelle NZ-Seriengeräte auf der IFA vor. Die 4K- und 8K-Modelle sind allerdings nicht Vorführbereit, sondern werden auf kleinen Säulen ausgestellt. Auf ein Heimkino hat JVC in diesem Jahr verzichtet, um seine Projektoren den Besuchern zu zeigen.
Als Neuigkeit bietet das Unternehmen ein kostenloses Update für die NZ-Modelle. Die Firmware-Version kann in Kürze unentgeltlich von der Firmen-Website heruntergeladen und via USB-Stick installiert werden.
Enthalten ist darin ein Filmmaker-Modus, der ohne weitere Einstellungen die Intention der Regisseure erfüllt. Dazu gehören eine originalgetreue 24-Hz-Wiedergabe, präzise Farbraumdarstellung und die Deaktivierung jeglicher bildverfremdender Tools. Das Ziel: Der Zuschauer soll Kinofilme exakt so daheim sehen, wie es die Filmemacher vorgesehen haben, ohne auch nur eine einzige Einstellung in den Bildmenüs vornehmen zu müssen.
Im Gespräch ist darüber hinaus eine 25th Anniversary Serie. Hierbei handelt es sich um das Flaggschiff von JVC (DLA-NZ9), das in einer stark limitierten Auflage für das Jubiläum exklusiv in den Farben Weiß und Silber erhältlich sein wird.
Epson mit zwei neuen 4K-Projektoren und einer Weltneuheit
Epson überrascht viele mit echten Highlights. Es gibt gleich zwei nagelneue 4K-Projektoren. Hierbei handelt es sich um die Modelle:
Epson EH-TW6250 mit 2.800 Lumen Lichtleistung für 1.299 Euro.
Epson EH-LS800 mit 4.000 Lumen Lichtleistung für 3.699 Euro.
Beide Geräte sind ab sofort erhältlich. Darüber hinaus bietet Epson einen Messe-Rabatt in Höhe von jeweils 33 Prozent.
Beim EH-LS800 handelt es sich um einen Ultrakurzdistanz-Projektor mit langlebiger Laser/Phosphor-Technologie und 3-Chip-LCD-Technik. Der Vorteil ist, dass es im Gegensatz zu DLP-Projektoren keinen RBE (Regenbogen-Effekt) gibt. Der Klang aus der integrierten Soundbar kann es mit Lautsprechern von günstigen TV-Geräten aufnehmen. Räumlichkeiten mit 30 Quadratmeter können weit über Zimmerlautstärke beschallt werden.
Eine Weltneuheit ist die Installationsmöglichkeit via App und Smartphone-Kamera. Hier habe ich das mal beim Epson EH-LS800 demonstriert:
Fazit
Es ist erfreulich, dass die IFA in Berlin wieder stattfindet, nachdem sie im letzten Jahr aus Pandemiegründen kurzfristig abgesagt wurde. Auch wenn es nicht viel zu sehen gibt für Heimkino-Freunde, sind die wenigen Highlights aller Ehren wert.
Text und Fotos: Michael B. Rehders